Bibelstudium: Markus 13,32-37

Bibelstudium

«Seid immer bereit!»

32 «Niemand weiss, wann das Ende kommen wird; weder die Engel im Himmel noch der Sohn Gottes. Die genaue Stunde kennt nur der Vater. 33 Darum werdet nicht nachlässig und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann es soweit ist. 34 Es ist genau wie bei einem Mann, der auf Reisen geht. Bevor er sein Haus verlässt, weist er jedem Angestellten eine bestimmte Arbeit zu und befiehlt dem Pförtner, wachsam zu sein. 35 Genauso sollt auch ihr wach bleiben. Ihr wisst ja nicht, wann der Herr kommen wird, ob am Abend oder um Mitternacht, im Morgengrauen oder nach Sonnenaufgang. 36 Deshalb sollt ihr zu jeder Stunde auf seine Ankunft vorbereitet sein und nicht etwa schlafen. 37 Was ich euch sage, gilt auch für alle anderen Menschen: Ihr müsst immer wach und bereit sein!»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

13,32 Jesus sagte: "Von jenem Tag aber oder der Stunde weiss niemand, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater." Es ist bekannt, dass dieser Vers von vielen Feinden des Evangeliums benutzt worden ist, um zu beweisen, dass Jesus nicht mehr als ein Mensch mit begrenztem Wissen wie wir selbst gewesen sei. Er ist auch von wohlmeinenden, aber fehlgeleiteten Gläubigen benutzt worden, um zu zeigen, dass Jesus die Zeichen seiner Göttlichkeit abgelegt hat, als er als Mensch auf die Erde kam.

Aber keine dieser Deutungen ist exakt. Jesus war sowohl Gott als auch Mensch. Er hatte alle göttlichen Eigenschaften, aber er besass auch die Eigenschaften eines vollkommenen Menschen. Es ist wahr, dass seine Gottheit durch einen menschlichen Körper verhüllt war, aber sie war nichts desto weniger wirksam. Es hat nie eine Zeit gegeben, zu der er nicht ganz Gott gewesen wäre.

Warum kann er dann sagen, dass er die Zeit seiner Wiederkunft nicht kennt? Wir glauben, dass der Schlüssel zur Antwort in Johannes 15,15 liegt: "Der Sklave weiss nicht, was sein Herr tut." Als vollkommener Knecht des Herrn war es Jesus nicht gegeben, die Zeit seiner Wiederkunft zu wissen. Als Gott kannte er sie selbstverständlich. Aber als Knecht war es ihm nicht gegeben, um es anderen zu offenbaren. H. Brookes erklärt das so:

Das ist nicht die Bestreitung der göttlichen Allwissenheit unseres Herrn, sondern einfach die Feststellung, dass im Zeitalter der Errettung der Menschheit es ihm nicht gegeben war "Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat" (Apg 1,7). Jesus wusste, dass er wiederkommen würde, und sprach auch oft von dieser Wiederkunft, aber er verliess seinen Weg als Sohn nicht so weit, um das Datum seiner Wiederkunft festzulegen, und daher konnte er ihn für seine Nachfolger als Ziel ständiger Erwartung und Sehnsucht aufrecht erhalten.19)

13,33-37 Das Kapitel endet hinsichtlich der Wiederkunft des Herrn mit der Ermahnung zu Wachsamkeit und Gebet. Die Tatsache, dass wir die festgelegte Zeit nicht kennen, sollte unsere Aufmerksamkeit aufrecht erhalten.

Eine ähnliche Situation gibt es im alltäglichen Leben. Ein Mann geht auf eine grosse Reise. Er hinterlässt Anweisungen an seinen Knecht und sagt dem Wächter, er solle auf seine Wiederkehr warten. Jesus vergleicht sich mit dem Reisenden. Er kann zu jeder Tag- und Nachtzeit wiederkommen. Seine Leute, die als Türhüter dienen, sollten nicht schlafend gefunden werden. So hinterliess er uns dieses Wort an alle Menschen: "Wacht!"

Datum: 15.11.2008
Quelle: L'Express

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