Bibelstudium: Lukas 22,66-71

Bibelstudium

Die entscheidende Verhandlung

66 Bei Tagesanbruch kamen die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten zu einer ausserordentlichen Gerichtsverhandlung zusammen. 67 Sie fragten Jesus: «Bist du nun der Messias, der verheissene Befreier, oder bist du es nicht?» Er erwiderte: «Ihr glaubt doch nicht, was ich euch sage, 68 und wenn ich euch etwas frage, dann antwortet ihr mir nicht. 69 Schon bald wird der Menschensohn auf dem Platz an der rechten Seite Gottes sitzen.» 70 Empört schrien alle: «Willst du damit etwa sagen, dass du der Sohn Gottes bist?» Jesus antwortete: «Ihr habt recht, ich bin es!» 71 «Wozu brauchen wir da noch Zeugen?» riefen jetzt die Ankläger einmütig. «Alle haben seine Gotteslästerung gehört!»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

22,66-69 Als es dämmerte (zwischen fünf und sechs Uhr morgens), "führte ihn . . . die Ältestenschaft des Volkes . . . in ihren Hohen Rat" oder den Sanhedrin. Die Mitglieder des Sanhedrin fragten ihn ohne Umschweife, ob er der Messias sei. Jesus antwortete ihnen praktisch, dass es nutzlos sei, mit ihnen zu diskutieren. Sie waren nicht offen, die Wahrheit anzunehmen. Doch er warnte sie, dass derjenige, der vor ihnen in Erniedrigung stände, eines Tages "zur Rechten der Macht Gottes" sitzen werde (s. Ps 110,1).

22,70.71 Dann fragten sie ihn einfach, ob er der "Sohn Gottes" sei. Für sie war ein "Sohn Gottes" Gott selbst gleich. Der Herr Jesus antwortete: "Ihr sagt, dass ich es bin" (vgl. Mk 14,62). Das war alles, was sie brauchten. Hatten sie nicht "gehört", wie er lästerte, indem er behauptete, Gott gleich zu sein? Weiteres "Zeugnis" war nicht mehr nötig. Doch gab es noch ein Problem. Nach ihrem Gesetz stand auf Lästerung die Todesstrafe. Doch die Juden standen unter römischer Herrschaft und sie durften die Todesstrafe nicht vollstrecken. Deshalb mussten sie Jesus vor Pilatus führen, und er war am wenigsten an einer religiösen Klage wegen Blasphemie interessiert. So mussten sie auch eine politische Klage gegen ihn finden.

Datum: 06.04.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service