Bibelstudium: Lukas 22,19-23

Bibelstudium

19 Dann nahm er das Brot. Er dankte Gott dafür, teilte es und gab es ihnen mit den Worten: «Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder. Denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst.» 20 Nach dem Essen nahm er den Becher mit Wein, gab ihn den Jüngern und sagte: «Dies ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird für euch zur Vergebung der Sünden vergossen. 21 Aber mit uns an diesem Tisch sitzt der Mann, der mich verraten wird. 22 Es ist der Wille Gottes, dass der Menschensohn sterben muss. Aber wehe dem Verräter!» 23 Bestürzt fragte einer den anderen: «Wer von uns könnte so etwas tun?»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

22,19.20 Auf das Passahmahl folgte sofort das Herrenmahl. Der Herr Jesus setzte dieses heilige Gedenkmahl ein, damit seine Nachfolger in allen Jahrhunderten sich dadurch an seinen Tod erinnern sollten. Zuerst gab er den Jüngern "Brot", ein Symbol für seinen "Leib", der schon bald für sie "gegeben" werden sollte. Dann redete "der Kelch" ausführlich von seinem kostbaren "Blut", das am Kreuz von Golgatha vergossen werden sollte. Er nannte den Kelch "Kelch des neuen Bundes in" seinem "Blut", das für die Seinen "vergossen" werden sollte. Das bedeutet, dass "der neue Bund", den er in erster Linie mit dem Volk Israel geschlossen hatte, durch sein Blut besiegelt wurde. Die vollkommene Erfüllung des Neuen Bundes wird während des Reiches unseres Herrn Jesus Christus auf Erden stattfinden, doch wir als Gläubige haben schon heute den Nutzen davon.

Man sollte annehmen, dass man nicht erwähnen braucht, dass Brot und Wein "Vorbilder" für seinen Leib und sein Blut waren, dass sie stellvertretend für sie standen. Sein Leib war zu diesem Zeitpunkt nicht hingegeben noch sein Blut vergossen worden. Deshalb ist es absurd zu meinen, dass die Symbole sich auf wunderbare Weise in den echten Leib und das echte Blut Christi verwandelt hätten. Den Juden war es verboten, Blut zu essen, und die Jünger wussten deshalb, dass Jesus nicht von leiblichem Blut sprach, sondern dass der Wein stellvertretend für sein Blut stand.

22,21 Es scheint deutlich zu sein, dass Judas beim letzten Abendmahl anwesend war. Doch in Johannes 13 scheint es ebenso deutlich zu sein, dass er den Raum verliess, nachdem Jesus ihm das Stück Brot gegeben hatte. Weil dies vor der Einsetzung des Herrenmahles stattfand, glauben viele, dass Judas nicht wirklich anwesend war, als Brot und Wein herumgereicht wurden.

22,22 Die Leiden und der Tod Jesu waren "beschlossen", doch Judas verriet ihn willentlich. Deshalb sagte Jesus: "Wehe aber jenem Menschen, durch den er überliefert wird!" Obwohl Judas einer der Zwölf war, war er doch kein echter Gläubiger.

22,23 Vers 23 enthüllt etwas von der Überraschung und dem Selbstmisstrauen der Jünger. Sie wussten nicht, "wer es wohl von ihnen sein möchte", der sich dieser schlimmen Sache schuldig machen würde.

Datum: 29.03.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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