Bibelstudium: Lukas 9,46-48

Bibelstudium

Die anderen Massstäbe

46 Eines Tages verhandelten die Jünger darüber, welcher von ihnen der Angesehenste und Wichtigste sei. 47 Jesus merkte, was sie beschäftigte. Er rief ein Kind, stellte es neben sich 48 und sagte: «Wer ein solches Kind aus Liebe zu mir aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt gleichzeitig Gott auf, der mich gesandt hat. Wer am wenigsten von sich selbst hält, der ist wirklich gross.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

9,46 Die Jünger erwarteten nicht nur, dass in Kürze ein herrliches Reich errichtet werden würde, sondern sie wollten auch in diesem Reich die höchsten Positionen bekleiden. Schon stritten sie unter sich, "wer wohl der Grösste unter ihnen sei".

9,47.48 Jesus wusste, welche Frage sie umtrieb, und brachte "ein Kind" herbei und erklärte, dass jeder, der "ein Kind in" seinem "Namen aufnehmen wird", ihn selbst aufnehmen würde. Auf den ersten Blick scheint diese Äusserung nichts mit der Frage zu tun zu haben, wer der Grösste unter den Jüngern sei. Doch obwohl es nicht offensichtlich ist, ist die Verbindung wohl folgende: Echte Grösse sieht man an liebevoller Fürsorge für die Kleinen, die Hilflosen, an denen die Welt einfach vorübergeht. Deshalb, als Jesus sagte: "Der Kleinste ist unter euch allen, der ist gross", bezog er sich auf den, der sich so demütigte, sich mit Gläubigen zusammenzutun, die unbekannt, unbedeutend und verachtet sind.

In Matthäus 18,4 sagte der Herr, dass der Grösste im Reich der Himmel sein werde, wer sich wie ein kleines Kind demütigt. Hier im Lukasevangelium geht es darum, sich mit den einfachsten der Kinder Gottes zu identifizieren. In beiden Fällen geht es darum, sich zu demütigen, wie der Erlöser selbst es getan hat.

Datum: 14.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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