Bibelreport: Moses und die fünf ersten Plagen

Prinz Moses ist zurückgekehrt. Zuerst kam es zu einer rauschenden Feier. Dann zum Eklat. Zuletzt verwandelte Moses seinen Stock in eine Schlange.

Der neue Pharao ist der Adoptivbruder von Moses. An einer überreichen Festtafel wollte die Freude des Wiedersehens kein Ende nehmen. Die beiden liessen ihre Streiche im und um den Palast Revue passieren - entsprechend lang wurde der Abend.

Dann fragte Pharao Moses nach dem Grund seiner Rückkehr. «Der Gott der Hebräer ist mir erschienen. Er will, dass Du sein Volk gehen lässt. Mit mir.» Moses erzählte seine Geschichte. Sie schlug ein wie ein Blitz - und weg war die ganze schöne Feststimmung.

Der Pharao geriet ausser sich. «Exil-Politiker, die von brennenden Büschen ins Amt gesetzt werden, sind mir grundsätzlich verdächtig. Die Sklaven bleiben. Der Gott der Hebräer ist mir egal. Ich bin ja selbst so etwas Ähnliches.»

Die Schlange

Zum Entsetzen der Tafelrunde verwandelte Moses seinen Stock in eine Schlange. Aber der Zauber beeindruckte nur kurz. Den Hofmagiern gelang das Gleiche. Doch während David Klapperfield unserem anwesenden Hofreporter zuraunte: «So etwas erledigen wir noch vor dem Frühstück», verspeiste die Schlange von Moses diejenigen der Magier auf. Sozusagen zum Abendbrot.

Ein unbeeindruckter Pharao sägte dann an Moses Rückhalt in seinem Volk: «Gottheiten die „Ich bin, der ich bin" heissen, sind uns suspekt. Deine Leute müssen jetzt noch härter arbeiten!» Mit dieser Massnahme will der Pharao die hebräische Führung in eine innenpolitische Krise stürzen.

Blut, Blut, Blut!

Sind Fische so noch koscher?

Im Nil ist nur noch Blut. Prügel-Prinz Moses ist zum beispiellosen Öko-Terroristen geworden.

Durch seinen unglaublichen Sabotageakt fliesst jetzt nur noch Blut im Nil.  Um unsere Lebensader total zu vernichten, musste er nur seinen Stock ausstrecken.

Moses hielt seinen Terror-Stock in den Nil hinein, und rasend schnell strömte im gesamten Flussbett nur noch Blut. Entlang der Ufer machte sich in kürzester Zeit bestialischer Gestank breit.

Moses: «Wir wollen nur, dass wir aus der Sklaverei entlassen werden.» Aber der Pharao fährt eine harte Linie und lehnt diese Forderung ab. Seine Magier konnten ebenfalls Wasser in Blut verwandeln. Wenn auch nur in kleinen Mengen und nach einem kurzen Räuspern. Der Pharao: «Bitte schön, auch wir haben einen Blutspendedienst.» Moses: «Das wird unserem Gott nicht gefallen.»

Hebräer nicht beeinträchtigt

Merkwürdig: Im Gebiet Goschen, wo die Hebräer leben, war die Wasserqualität nicht beeinträchtigt, gibt das Nationale Hydrologische Institut bekannt.

In eigener Sache

Nur noch Blut im Nil. Aber unser Verleger meint: «Gut so. Dann nehmen wir das als Farbstoff für unsere Druckerpressen und sparen Unmengen Tinte ein.» - Liebe Leser: Morgen sehen Sie darum rot. Stimmen sie anschliessend ab, ob ihnen das neue Outfit unseres Blattes gefällt oder ob Ihnen die ganze Entwicklung zu bunt wird.

Im Reich der Quäker

Jetzt ist der Pharao ein Froschkönig

Moses schlägt wieder zu. Diesmal wird Ägypten von unzähligen Fröschen heimgesucht.

Lauter Frösche. Die ganze Gegend hüpft nur noch. Beim Blick auf die Strasse wird man seekrank. Wussten Sie, dass Frösche zur Not auch Getreide und Gras fressen? Jetzt wissen wir es! Die Killerfrösche machen unsere Ernten kaputt. Einzelne Weideplätze wurden bereits durch das Nil-Blut zerstört. Jetzt werden weitere Teile unserer Landwirtschaft und auch unserer Industrie vernichtet. Das muss ein Ende haben. Unsere Magier sind erstmals chancenlos. Sie konnten nicht mal eine einzige müde Kaulquappe herzaubern - geschweige denn, die Frösche wegzaubern!

Erstaunlich: Im hebräischen Goschen-Gebiet stieg die Froschpopulation nicht einmal um einen Prozentpunkt.

Pharaos diplomatische Schlangenlinie

Mit einem Täuschungsmanöver wurde der Pharao der Froschplage Herr. Er gewährte Moses den Auszug. Sofern die Frösche verschwinden. Als die Frösche dann aber weg waren, war auch das Zugeständnis des ägyptischen Regierungschefs vom Tisch. Moses: «Wir wurden reingelegt. Ich fürchte, dass das Gott erneut gar nicht gefallen wird.»

Bio-Terror zum Dritten

Moses zahlt's dem Pharao wieder mit Naturalien heim!

Mücken aus Sand terrorisieren Ägypten

Wieder genügte ein Stock-Schlag in den Sand

Der nackte Horror geht weiter. Moses schlägt mit seinem Stock in den Sand. Dieser verwandelt sich in einen gigantischen Mückenschwarm, der das Land heimsucht.

Biologen stehen vor einem Rätsel. Denn die Mücken sind rassistisch. Sie greifen nur Ägypter an. Die Hebräer werden von diesem Fluch verschont. Aber für die Ägypter sind die Mücken zu Elefanten geworden. Das Nil-Blut lähmte das Land. Die Vegetation wurde angeschlagen. Die Frösche frassen vieles weg. Während ihre Kadaver noch zum Himmel stinken, während die Menschen bereits von Mücken «fast aufgefressen» werden, wie eine Krankenschwester stöhnt.

Eine neue heimtückische Bio-Waffe überrollt das Land. Besonders hinterhältig ist der Zeitpunkt beziehungsweise die Reihenfolge des Waffeneinsatzes: Wären die Mücken vor den Fröschen da gewesen, hätten diese mehr Mücken und weniger Ernte gefressen. Und das ganze Volk fragt sich: Was wird der nächste Streich sein?

Ein Oppositionspolitiker zu BIBLE DAILY: «Es wäre das Klügste, wenn man diese Hebräer einfach ziehen liesse. Noch eine solche Plage können wir uns nicht leisten. Bereits jetzt ist die ägyptische Gesellschaft nachhaltig gelähmt. Allein die Berge toter Frösche werden uns noch Wochen in der Nase liegen. Das Ganze sollte jetzt beendet werden.»

Goschen wurde auch diesmal verschont. Die Mücken scheinen einen grossen Bogen um die Hebräer zu machen - sie krümmten Josefs Vorfahren kein Haar!

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Auflösungs-erscheinungen

- Pharao zum Ersten: «Lächerlicher Moses mit lächerlicher Fliegenarmee»

- Pharao zum Zweiten: «Moses, mach die Fliege! Bitte!»

EKLIG: Milliarden von Fliegen überziehen Ägypten.

RÄTSELHAFT: Goschen schon wieder die grosse Ausnahme. 

Ist Pharao noch haltbar? Zuerst verlacht er Moses. Dann rollt neuer Bio-Terror über uns. Und Pharao winselt.

Ein Desaster jagt das andere. Milliarden von Fliegen richten in ganz Ägypten einen irreparablen Schaden an. «Lass uns gehen», hatte Moses vorher vom ägyptischen Regierungschef gefordert. «Gott sendet sonst einen gigantischen Fliegenschwarm.» Pharao schlug die Warnung in den Wind. Ein Palastsprecher: «Er riss darüber sogar noch seine Possen: „Fliegen. Euer Gott hat ja mächtige Waffen. Meint, wir könnten keiner Fliege etwas zu leide tun?" frotzelte unser Boss.» Zuletzt bettelte der Pharao aber nur noch kleinlaut: «Moses, mach die Fliege. Bitte.»

Keiner Fliege ...

Apropos „keiner Fliege etwas zu leide tun": Bei den Hebräern wurde ebenfalls nichts zu leide getan. Ihre Gegend lag unter einem unsichtbaren Fliegennetz. Der Verteidigungsminister: «Goschen wurde bisher in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen. Das ist ein dringender Hinweis darauf, dass die Moses-Gott-Sache stimmt. Vielleicht sollten wir tatsächlich einen Waffenstillstand aushandeln!»

Kommentar

Pharao muss jetzt einlenken

Unser Regierungschef ist seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen. Gesundheit, Landwirtschaft und Industrie liegen komplett am Boden. Wegen der Katastrophen, die Pharao seinem Volk aussetzt. Die Machtprobe ist verloren. Jetzt heisst es Schadensbegrenzung machen. Noch einen solchen einseitigen «Schlagabtausch» können wir uns auf keinen Fall leisten. Sogar unsere Magier sind völlig chancenlos. Und die sind immerhin weltweit die besten.

Aber die Macht, die hinter Moses steht, ist stärker als alles, was je dagewesen ist. Im Gegensatz zum Pharao tut sie immer genau das, was sie ankündigt. Leider ist das jeweils nicht zu unseren Gunsten. Das müssen wir einsehen. Die Macht des Moses fordert die Freiheit der Hebräer. Wenn man diese Menschen nun in die Freiheit ziehen lässt, haben diese Bio-Attacken ein Ende, hört man. Und wir können unseren Scherbenhaufen wegräumen und unser Land wieder aufbauen.

Die BIBLE-DAILY-Redaktion

«Entwaffnet Moses - jetzt!»

Verschiedene Gruppen von Friedensaktivisten wollen Moses entwaffnen: «Moses und Pharao müssen an den Verhandlungstisch», sagte ein Sprecher der Gruppe «Entwaffnet Moses - jetzt». «Pharao verletzt zwar die Menschenrechte, aber man muss halt auch seinen kulturellen Hintergrund verstehen.»

Von Moses verlangt die Gruppe, dass er seinen Stock auf freiwilliger Basis abgibt und sein Volk so lange als «Arbeiter im unfreiwilligen Status» weiterwerkelt, bis seine Zukunft geklärt ist. Das Wort Sklaven nehmen die Aktivisten nicht in den Mund. «Beide Seiten haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Der Pharao war manchmal ein wenig grob, und die Hebräer sind nun mal im Lande. Da muss nun eben ein Kompromiss gefunden werden.»

Ein intellektueller Querdenker: «Moses entwaffnen? Das Dümmste das ich je hörte. Welche Waffe den? Die Dinge tat Gott, nicht Moses mit seinem Stock. Ergo wird Gott sein Ding durchziehen, egal ob Moses keinen oder hundert oder eben nur einen Stock hat.»

Moses-Seuche: Jetzt sterben unsere Kühe

Der reinste Rinderwahn!

Wegen des Moses-Rinder-Fluchs geht die Lebensgrundlage vieler Ägypter vor die Hunde. BIBLE DAILY fordert ein Ende dieses sinnlosen Biokrieges.

Ein Tierarzt: «Wenn nicht heute etwas geschieht, sind morgen die meisten Rinder in unserem Land tot. Dann können wir neben die Froschberge welche mit Rindern stellen. Das wiederum löst Seuchen und Epidemien aus, und die werden sich rasend schnell auf uns Menschen und auf die anderen Tierarten übertragen.»

Moses muss aufhören. Pharao muss aufhören. Unschuldige Zivilisten sind Opfer des sinnlosen Krieges. Kein normalsterblicher Ägypter wird je in einer Pyramide begraben. Also braucht er keine Pyramiden. Folglich auch keine Sklaven. Die beiden Völker kämen gut miteinander aus. Ein «Entwaffnet Moses - Jetzt»-Aktivist: «Das Problem liegt auf politischer Ebene. Und darunter leiden zwei Völker.»

Die Hebräer leiden unter der Sklaverei. Aber von den Plagen sind sie nicht betroffen. Unheimlich: Auch der Rinderwahn traf Goschen nicht. Pharao berief umgehend eine geheime Kabinettsitzung ein, an der auch Moses und Aaron teilnahmen.

Die Geschichte ist nachzulesen in der Bibel unter: 2. Mose, Kapitel 7 bis 9.

Datum: 19.07.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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