Bibelreport: Jakob, Rahel und Lea

Jakob und das doppelte Lottchen
Hochzeit

Jetzt ist der Suppen-Schwindler selbst übers Ohr gehauen worden. Statt der versprochenen Frau kriegte er die Nummer zwei – aus seiner Sicht.

Jakob. Als Suppen-Schuft knöpfte er seinem Bruder das Erstgeburtsrecht ab. Als Segens-Schwindler ergaunerte er sich den fetten Zuspruch von seinem Vater. Doch jetzt legt ihm der Schwiegervater ein Ei ins Nest, respektive die falsche Tochter ins Bett der Hochzeitsnacht.

«Ein Riesenskandal!», tobte Jakob. «Sieben Jahre habe ich für Laban geschuftet, damit ich Rahel kriege. Doch es war vergebens.»

«Jetzt will ich deine Schwester!»

Anfangs war noch alles in bester Ordnung. Das Hochzeitsfest war eine rauschende Gala. Dass die vermeintliche Rahel einen gar dicken Schleier trug, machte Jakob nicht stutzig, sondern an. Und im Zimmer mit dem Hochzeitsbett war es dunkel. «Hätten wir doch nur ein paar Kerzen angezündet», bedauert Jakob. «Aber es standen gerade keine herum.» Kein Wunder: Laban hatte am Vortag sämtliche Kerzen eingesammelt.

Nach einer ausgiebigen Hochzeitsnacht schaute er dann nicht in das Gesicht seiner Traumfrau Rahel, sondern in das ihrer Schwester Lea. Der erboste Jakob kurz darauf zu seinem Schwiegervater: «Jetzt will ich Leas Schwester!» Laban dagegen versteht Jakobs Aufregung nicht ganz: «Lea ist doch auch ganz nett, und ich wollte halt zuerst die Ältere verheiratet wissen.»

Der Rahel-Leasing-Vertrag

Sieben Jahre hatte Jakob gearbeitet, damit er Rahel zum Lohn erhält. Und er will sie noch immer. Nach langen Verhandlungen haben sich Laban und Jakob geeinigt, dass Jakob weitere sieben Jahre für Laban arbeitet und dafür auch Rahel erhält. Als Ehefrau Rahel kriegt er sie aber schon nach sieben Tagen mit Lea. So lange dauert nämlich deren Flitterwoche. Die restlichen 6 Jahre und 51 Wochen muss er Rahel dann noch abarbeiten. Dies ist der erste Leasing-Vertrag der Menschheitsgeschichte.

Lea hat inzwischen zwar keinen Schleier mehr an. Doch angesichts dieser Ereignisse hüllt sie sich umso mehr in Schweigen.

Gibt es einen Jakob-Gegenschlag?

Die grosse Frage: Wird sich Suppenschwindler Jakob mit diesem Handel zufriedengeben? Oder greift er gegenüber Laban wieder in seine nicht ganz saubere Trickkiste? – Wir bleiben dran!

«Frau» – eine komische Zahlungsart
Die neue Methode, seine Angestellten mit Frauen zu bezahlen, ist umstritten. Weltbankchef Vielo Bezahlok: «Diese Währung kann man nicht an der Börse handeln. Und ich bin auch nicht bereit, sie als Zahlungsmittel einzuführen. Stellen Sie sich nur mal den Sprecher der Morgennachrichten vor: „Der Frauenindex ist in den Keller gefallen. Der Kurs liegt neu unter der psychologischen Marke von 100 Punkten.“ Da würden sofort sämtliche Frauenverbände Sturm laufen.» Ein Finanzberater für Privatpersonen befürwortet dagegen diese Zahlungsart: «Man spart dabei jegliche Mehrwertsteuer! Ausserdem kann eine jährliche Bonusauszahlung in Form von Kindern erfolgen.»

12 Stämme - 1 Drama

  • Jakob ist der Vater von zwölf Söhnen. Doch das war kein Happy-End einer Dreiecksbeziehung. Im Gegenteil. Es war ein endloses Drama in zwölf Akten.
  • Jakob liebte Lea nicht. Um das zu ändern, liess Gott Rahel kinderlos. Lea gebar dafür einen Sohn: Ruben. Sein Name bedeutet: «Seht, ein Sohn».
  • Jakob liebte Lea aber noch immer nicht. Sie kriegte einen weiteren Sohn: Simeon («Der Herr hat gehört»).
  • Jakobs Liebe liess noch immer zu wünschen übrig. Nun kam Leas dritter Sohn zur Welt: Levi («Zuwendung»).
  • Jetzt kam Jakob doch noch auf den Geschmack, und Lea kriegte Sohn Nummer vier: Juda.
  • Es folgte ein offener Schlagabtausch zwischen Jakob und Rahel. «Ich will Kinder, sonst will ich nicht mehr Leben!», schrie Rahel. Schliesslich griff sie zum Retortentrick. Sie zwang Jakob zum Sex mit ihrer Dienerin Bilha. Diese kriegte Sohn Dan – Jakobs fünfter Sohn. Rahel sah darin ihren Triumph.
  • Und sie liess Bilha noch einmal ein Baby austragen. Sohn Nummer sechs: Naftali. Rahel: «Ich habe mit meiner Schwester einen Kampf ausgetragen. Und ich habe gewonnen.» Arme, ungeliebte Lea.
  • Lea gab nun Jakob ihre Magd Silpa. Mir ihr sollte ihr Mann einen Konterschlag führen. Es gelang: Sohn Nummer sieben. Gad.
  • Und das Duo Lea/Silpa legte zu: Sohn Nummer acht. Asser.
  • Rahel tauschte mit Lea Früchte gegen eine Liebesnacht mit Jakob. Lea wurde umgehend schwanger. Ihr fünfter Sohn (total die Nummer neun) war da: Issaschar.
  • Auf fünf folgt sechs: Lea gebärt auch Sebulon und später folgte Tochter Dina.
  • Nun «öffnete» Gott auch Rahel: Josef kommt als elfter Sohn zur Welt ...
  • ... und später Jakobs zwölfter Sohn: Benjamin.

Zwölf Söhne. Zwölf Eifersuchtsdramen. Zwölfmal Herzschmerz. Und zwölfmal Jubel.

Die Geschichte ist nachzulesen unter: 1. Mose, Kapitel 29 bis 30

Lesen Sie auch: Mit BIBLE DAILY durch die Bibel: Die gesammelten Bibelreporte

 

Datum: 15.09.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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