Ruhe vs. Geschäftigkeit: Als Jesus die Geschwister Lazarus, Maria und Martha besuchte, reagierten die zwei Frauen sehr unterschiedlich (nachzulesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 10, Verse 38 bis 42). Gedanken dazu von Tobias Illig.
Offensichtlich geht es hier erstmal um eine
Priorisierungsfrage. Wenn der Herr ins Haus kommt, was ist wichtig? Zu seinen
Füssen zu sitzen und ihm zu lauschen? Oder, wie die
rumwirbelnde Martha, für alles andere (Essen, Trinken, etc.) zu sorgen? Und dann
auch noch das Ungerechtigkeitsgefühl von Martha (sinngemäss): «Jesus, wie
findest du das?! Maria hilft mir überhaupt nicht! Alles muss ich alleine
machen.» Es sieht so aus, als ob Jesus sie «korrigieren» möchte.
Jede Persönlichkeit (und unterschiedlicher hätten die beiden Schwestern ja auch
nicht sein können!) braucht eine eigene Ansprache.
Gerade in der
hektischen Feiertags-Hektik ist es nötig, sich zu den Füssen von Jesus zu
setzen und ihm zuzuhören, nicht der Hektik nachzulaufen und dem, was alles noch
gemacht werden muss oder nicht fertig ist. Wo brauchen Sie das «Hören auf Jesus» und «zu
seinen Füssen sitzen», «mal nichts machen»?
Nur eines ist wichtig
Jesus mit Maria und Martha
Jesus sagt Martha nur eine einzige (!) Sache, die «not» ist, also notwendig. Nichts anderes. Im Hier und Jetzt. Jesus
sorgt doch für uns (Matthäus Kapitel 6, Vers 28), es ist alles vorbereitet oder besser:
bereitet. Sie können sich entspannen. Wenn Jesus kommt und da ist, ist nichts anderes
mehr wichtig. Es verblasst neben seiner Präsenz, wenn wir das zulassen. Nur
eines (!) ist nötig. Nicht vieles. Nicht alles. Nicht dies oder das. Nur eines.
Und zwar Hier und Jetzt.
Was ist es, was Jesus Ihnen sagt? Was tut bei Ihnen jetzt und
hier «not», um Jesus zuzuhören und sich nicht von Nebensächlichkeiten
ablenken zu lassen?
Neu fokussieren
Für diese «eine» Sache im Hier und Jetzt zu Jesu
Füssen brauchte es vielleicht ganz besonders den Willen von Martha, also eine
Anstrengung, alles stehen und liegen zu lassen. Martha hätte noch
so viele andere Sachen machen können, vielleicht musste sie ihre inneren «Pferdchen»
zähmen und anhalten, was sie sehr viel Kraft kostete...? Wie einfach schien es Maria zu gehen, die sich einfach hinsetzte (und Jesus mit teuerem Öl salbt.
Nicht hier, aber an anderer Stelle). Ein prägnanter Bibelvers für Martha wäre
auch dieser hier aus Prediger Kapitel 4, Vers 6 gewesen: «Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide
Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind.»
Wo wollen Sie sich wieder neu fokussieren (eine Faust) und wo
laufen Sie dem «Haschen nach Wind» hinterher, was Ihnen sowieso wie der Sand
wieder durch die Finger rinnt? Worauf wollen Sie sich fokussieren und ausrichten?