Die Wahl

Zwei ganz unterschiedliche Wege

Als ich heute morgen in der Stube sass schlug etwas dumpf gegen das grosse Fenster. Ich sah draussen nach: Ein Vogel wars. Da er hinter dem Glas den Himmel sah, prallte er ins Fenster.
Aufwind Adler
Gute Wegmarken in den Bergen

Richtung Himmel unterwegs sein und dabei ins Verderben fliegen: Kann das, was dem Spatz geschah, auch Menschen passieren? Der Vogel war gut unterwegs, freute sich am hellen Morgen – und schlug auf.

Richtung Himmel, dem Licht entgegen fliegen: Wer will das nicht? Wir möchten bei aller Kleinarbeit und Mühe, die zum Alltag gehört, eine Bedeutung in unserer Existenz entdecken, Teil eines Grösseren sein, uns aufschwingen zum Angenehmen und Schönen, Edlen und Glanzvollen – kurz: Glück erleben.

Aufwind

Und manchmal spüren wir tollen Aufwind und können uns aufschwingen. Der Erfolg fällt uns zu, die Leute lieben uns, wir fliegen über die Sumpfgründe des Alltags hinweg, finden die grosse Liebe, können Träume verwirklichen. Doch was gibt uns Gewähr, dass der Flug Richtung Himmel nicht mit einem Knall endet? Der griechische Sagenheld Ikarus kam der Sonne zu nahe – das Wachs seiner Flügel schmolz.

Normalsterbliche können erst seit hundert Jahren fliegen. So brauchten die weisen Männer, deren Ratschläge sich in der Bibel finden, ein anderes Bild für Ankommen und Abstürzen: Den Weg. Gute Wegmarken in den Bergen retten Leben. Wer auf dem Weg ist, kann bewusst einen Fuss vor den andern setzen und sich vorausblickend vor Gefahren schützen – wenn Licht auf den Weg fällt, ohne zu blenden. Doch auch ein Weg, der gefällt, kann nebenaus führen, sich als Holzweg erweisen.

Wer zuerst und zuletzt an sich denkt…

Die weisen Männer der Bibel reden von verschiedenen Wegen; sie meinen damit Lebensstile. Wer sich mit Menschen einlässt, die zuerst und zuletzt an sich selbst denken und über Gott spotten, der beschreitet selbst abschüssiges Gelände: «Der Weg der Gottlosen vergeht» (Die Bibel, Psalm 1). Der Mann, der sich den Reizen der verführerischen Frau hingibt und ihren Schritten folgt, läuft ins Unglück (Sprüche 5).

Jugendliche werden aufgerufen, sich von denen fernzuhalten, die unverschämte Schachzüge planen und raschen Reichtum versprechen (Sprüche 1,10-19). Interessanterweise werden diese verwegenen Glücksritter mit Vögeln verglichen: «Man spannt das Netz vor den Augen der Vögel, doch sie lassen sich nicht warnen. So lauern jene auf ihr eigenes Blut und trachten sich selbst nach dem Leben. So geht es allen, die nach unrechtem Gewinn trachten – er nimmt ihnen das Leben.»

Ungetrübte Freude

Erschreckend unverblümt (aktuell im Blick auf Managerboni und goldene Fallschirme?) sind diese Warnungen. Anderseits finden sich in der Bibel starke Zusagen für jene, die sich Gott anvertrauen und mit seinen Weisungen unterwegs sind. Wer sich nicht von Spöttern und Glücksrittern, sondern von diesen Weisungen inspirieren lässt, der kann (ist in Psalm 1 zu lesen) wachsen wie ein Baum, dem die Blätter nie abfallen.

Die Frauen und Männer der Bibel haben uns viele Tipps fürs Leben hinterlassen. Tipps für Wege, die zum Ziel führen, die im Glück bei Gott enden. Dazu gehört allerdings, dass wir ständig auf ihn hören: «Ich halte an deinen Mahnungen fest, habe deine Weisungen vor mich gestellt. Lass mich verstehen den Weg deiner Befehle» (Psalm 119,27-31). In Psalm 16 bringt David die Summe seiner Erfahrungen mit Gott auf den Punkt: «Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.»

Gott kennenlernen

Datum: 29.06.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service