Die richtigen Fragen stellen

Die richtigen Fragen stellen
Die echte Frage
Jesus ist da

Es kommt in vielen Situationen darauf an, dass wir die richtigen Fragen stellen – und unserem Gegenüber Zeit zur Antwort geben. Wer seinem Gesprächspartner ins Wort fällt, verpasst sie.

Die echte Frage ist von einer Erwartung begleitet, in Offenheit gestellt. Offenheit gibt es in verschiedenen Graden: Die Offenheit, über den bekannten Horizont hinauszugehen und sich in Unbekanntes vorzuwagen, setzt Mut voraus. Stellen wir eine Frage bloss, um etwas zu erfahren, ein Stück Wissen ins bestehende Weltbild einzuordnen? Oder lassen wir zu, dass eine Antwort unser Weltbild erschüttert, gar umstürzt?

Das Johannes-Evangelium der Bibel besteht grösstenteils aus Gesprächen. Unterhaltungen im vertrauten Kreis wechseln sich ab mit dramatischen öffentlichen Auseinandersetzungen. Denn Jesus schonte seine Zuhörer nicht; er konfrontierte sie mit seinem Anspruch, der Gesandte Gottes zu sein, dem er als Sohn innig verbunden war. Er nehme nicht Ehre von Menschen, ihm gehe es nicht um öffentliches Ansehen, machte er den Jerusalemern deutlich. Aber er habe die Autorität, ihnen den wahren einen Gott zu offenbaren, sagte Jesus.

Wie komme ich bei Gott an?

Einer der grossen Theologen seiner Zeit war sich nicht zu gut, Fragen zu stellen. „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?“ fragte der greise Nikodemus, als er Jesus im Geheimen besuchte. Jesus hatte ihm gesagt, dass Menschen von Neuem geboren werden müssen, um ins Reich Gottes zu gelangen. Wie denn??, wollte Nikodemus wissen. Seine Frage traf den Kern. Jesus wies ihn hin auf den Geist Gottes, der Menschen auf übernatürliche Weise erneuert.

Die Frau aus dem (von Juden verachteten) Nachbarvolk der Samaritaner wurde von Jesus am Brunnen angesprochen, als sie Wasser holen wollte. Und als Jesus ihr von seinem Wasser erzählte, fragte sie ihn: „Woher hast du lebendiges Wasser? Bist du mehr als unser Vorvater Jakob?“

Eine nie versiegende Quelle

Auf diese Fragen hin riss Jesus ihren Horizont weit auf, indem er auf den Brunnen zeigte und antwortete: „Wer dieses Wasser trinkt, wird wieder durstig. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird nie mehr Durst haben. Ich gebe ihm Wasser, das in ihm zu einer Quelle wird, die bis ins ewige Leben weitersprudelt.“ Die Frau war überwältigt. Als Jesus sich als Prophet zu erkennen gab, der ihr Vorleben kannte, ging sie zurück in die Stadt und erzählte allen, wen sie getroffen hatte. Nicht allein sie, sondern viele Bewohner der Stadt wollten darauf den Mann kennen lernen. Jesus verweilte zwei Tage bei ihnen. Am Ende war ihnen klar: Sie hatten den Retter der Menschen kennengelernt (Johannes 4,1-42).

Die Menschen, denen Jesus in der Steppe Brot und Fisch zu essen gegeben hatte – Tausende von Männern und Frauen und Kindern –, wollten mehr von dem Wundertäter hören und sehen. Sie suchten ihn, bis sie ihn fanden, und fragten ihn: „Was müssen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen?“ – eine absolut zentrale Frage. Jesus machte ihnen mit einem Bild klar, dass sie durch ihn, im festen Glauben an ihn ans Ziel ihres Lebens kommen konnten. „Wer sich an mich hält, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot, das Leben schenkt.“

Giftige Pfeile

In Jerusalem hatte Jesus Gesprächspartner anderen Kalibers. Sie hinterfragten seine Autorität, lehnten ihn ab. „Ich bin mein eigener Zeuge, und auch der Vater, der mich gesandt hat, tritt für mich als Zeuge auf“, verteidigte sich Jesus. Darauf schossen die Pharisäer, selbstbewusste, fromme Gesetzesausleger, zurück: „Wo ist denn dein Vater?“ Wollten sie dies wirklich erfahren und ihr Denken umstellen?

Jesus bedeutete ihnen, dass sie weder ihn noch seinen Vater kannten. Die Gegner von Jesus wollten nicht einmal zugeben, dass er einen von Geburt auf blinden Mann geheilt hatte. „Für wen hältst du dich eigentlich?“ forderten sie ihn heraus. Obwohl sich dadurch ihre Feindschaft bis zur Weissglut erhitzen würde, sagte ihnen Jesus ins Gesicht: „Ich versichere euch: Ich bin – bevor Abraham überhaupt geboren wurde!“

Die grossen Fragen stellen – jetzt

Jesus ist da, um die grossen Fragen zu beantworten. Fragen, die auf Leben und Tod gehen. Jesus, der jetzt beim Vater im Himmel ist und Gebete hört, will Antwort geben. Er wartet auf die grossen Fragen; er ist der Spezialist dafür.

Im Gebet können wir sie formulieren. Stellen wir die grossen Fragen – in der Erwartung, dass Jesus Christus uns weiterbringt. Auch wenn es anderswo durchgehen sollte, als wir gedacht haben. Wir können nicht fehl gehen mit ihm. Er hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

Datum: 27.08.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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