Herbstanfang

Über dem Nebel

Wir schätzen verschmierte Brillengläser nicht. Was den Blick auf die Realität verzerrt oder verstellt, suchen wir zu entfernen. Damit wir uns orientieren und unseren Weg finden können, brauchen wir Klarheit. Nebel verwischt sie.
Über dem Neben scheint die Sonne.
Sonne über dem Nebel.

Die meisten Menschen geniessen leuchtende Farben. Wer wochentags unter der Nebelgrenze lebt und arbeitet, fährt an Sonntagen gern in die Höhe, um im strahlenden Licht zu spazieren (noch besser: Zu walken) und die durchsonnte Luft zu atmen. Herbst über dem Nebel.

Unten sehen wir bloss 20, 50 oder vielleicht 80 Meter weit. Vom grauen Einerlei heben sich die Gegenstände und Personen kaum ab. Wir schalten die Nebellichter ein. Oben weitet sich der Horizont und von Gipfeln sehen wir an manchen Tagen 100 Kilometer in die Ferne – die halbe Schweiz lässt sich überblicken.

Lässt sich dieses Unten-Oben aufs menschliche Innenleben übertragen? Wenn uns der klare Blick auf Beziehungen, auf Aufgaben oder Gefahren vernebelt ist, beschleicht uns ein seltsames Gefühl. Unsicherheit kommt hoch, vielleicht Angst. Ich ahne, dass ich daran bin, in eine Sackgasse hineinzulaufen. Ich spüre, dass ich mich einer Gefahr nähere. Es kommt darauf an, dass ich einen klaren Blick habe.

Stecken wir im Nebel, wissen wir: Es gibt eine Zone darüber – es gibt Licht. Und wenn unser Innenleben vernebelt ist?

Gott will, dass wir im hellen Licht des Tages leben. Er hat unsere Seele nicht geschaffen für ein Leben im Nebel, wo alles undeutlich wird und verschwimmt, ein Leben in Unsicherheit, Sorgen und Angst. Und wenn wir uns darin befinden und darunter leiden, dann gilt: Es gibt einen Weg heraus aus dem Nebel.

Treten Sie heraus aus dem Nebel der Angst, indem Sie sich Gott anvertrauen. Was hält Sie im Griff? Gott ist grösser als jede Macht der Welt. Er durchschaut jede Situation, jede Manipulation, der Sie sich ausgeliefert fühlen. Rufen Sie ihn an und er wird antworten. Der Beter, der im Psalm 50 in der Bibel schrieb, hörte Gott zu sich sagen: «Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen, und du wirst mich preisen.»

Treten Sie heraus aus dem Nebel der Sorgen. Gott weiss um Ihre Lebensumstände – und er meint es gut mit Ihnen. Jesus Christus riet seinen Freunden: «Macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiss, dass ihr all das braucht. Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem andern versorgen.»

Treten Sie heraus aus dem Nebel der Unsicherheit. Gott hat Ihrem Leben einen Sinn gegeben und Sie sind auf der Erde, um diesen Sinn zu entdecken und dabei glücklich zu werden. «Gott selbst ist für uns – wer will sich dann gegen uns stellen?» schrieb Paulus den Christen in Rom.

Paulus sprach nicht vom Nebel, nicht von Distanz zum Licht, sondern von der Feindschaft der Menschen gegen Gott – dann nämlich, wenn sie bewusst an ihrem eigenwilligen Lebensstil festhalten. Aber Gott selbst ergriff die Initiative, um diese Feindschaft aufzuheben, sagt Paulus. «Er öffnete uns den Weg des Vertrauens und damit den Zugang zur Gnade Gottes, in der wir jetzt festen Stand gewonnen haben… Nun haben wir die gewisse Hoffnung, dass Gott uns an seiner Herrlichkeit teilnehmen lässt» (Die Bibel, Römerbrief, Kapitel 8, Vers 31 und Kapitel 5, Vers 2).

Treten Sie heraus aus dem Nebel, kommen Sie ins helle Licht von Gott, der Sie geschaffen hat, damit Sie im Licht leben. Heute, morgen, nächstes Jahr – und in der Ewigkeit, die er Ihnen auftun will.

Buch zum Thema:
Nebeltage 

Datum: 25.09.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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