Schmeckt nicht, gibt’s nicht!

Tim Mälzer, Bild: Vox.de
Tim Mälzer, Bild: Vox.de

Tim Mälzer, ein beliebter TV-Koch, behauptet: „Schmeckt nicht – gibt’s nicht!“ Und er hat Recht – auch wenn es natürlich immer wieder Leute gibt, die selbst am leckersten Gourmet-Gericht herummäkeln. Uns zu beschweren liegt uns im Blut – nicht nur, wenn es ums Essen geht. Gerne klagen wir auch, wenn es um bestimmte Menschen oder Aufgaben geht, die Gott uns anvertraut hat.

Doch auch da lautet das Motto oft: „Schmeckt nicht – gibt’s nicht!“ Wie aber kann das sein, wo uns doch manche Aufgaben so schwer fallen und manche Menschen so unheimlich anstrengend und beratungsresistent sind – egal, was wir ihnen Gutes sagen oder tun?

So erging es auch schon Jeremia: Er hatte sich unermüdlich gemüht, bestimmten Menschen Gottes Botschaften zu sagen, doch ohne Erfolg. Trotz all seiner Liebe reagierten sie mit unerträglicher Ablehnung und Feindseligkeiten. So hatte er sich Gottes Auftrag überhaupt nicht vorgestellt! Er war davon ausgegangen, dass gerade weil er die ganze Sache „um Gottes Willen“ angepackt hatte, er auch bei diesen Menschen gut ankommen würde. Aber so war es nicht (Jeremia 15,10–21).

So wie Jeremia reagieren auch wir oft. Wir stöhnen frustriert über bestimmte Menschen, denen wir eigentlich dienen sollen. Und bald denken wir, Gott habe uns im Stich gelassen, nur weil sich nichts tut (oder zumindest nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten). Wir werden müde und beginnen, nur noch auf die Nörgeleien dieser Menschen zu hören, was am Ende dahin führt, dass unser ganzes Denken, Reden und Tun negativ beeinflusst wird. Und mit einem Mal wendet sich unsere (An-)Klage auch gegen Gott – gerade so, als wäre er Schuld daran, dass Menschen sich nicht auf ihn und das Gute einlassen.

Trotzdem sind diese Menschen nach wie vor diejenigen, denen wir dienen sollen. Menschen, denen wir Gottes Liebe trotz allem weiter vorleben sollen, ob wir nun Erfolg sehen oder nicht. Sie gehören zu einem Auftrag, der uns von höchster Stelle – unserem Auftraggeber Gott – gegeben worden ist, ob wir nun Wohlwollen ernten oder das Gegenteil. Wie aber können wir einer solchen Herausforderung begegnen?

1. Gott löst unsere Fesseln

Selbst in den Situationen, wo wir das Leben nicht verstehen und alle(s) gegen uns steht, hält Gott fest zu seinen Zusagen und verheisst uns seine Hilfe. Auch dann, wenn seine Hilfe sich dabei nicht immer unseren Vorstellungen anpasst.

2. Gott bestätigt unseren Auftrag

Nur weil eine Berufung von Gott kommt, bedeutet das nicht, dass sie einfach ist. Sicher aber ist, dass Gott die Last kennt, die er uns zuteilt, und auch unsere Belastbarkeit. Und wenn wir dranbleiben, erleben wir Gott als Kraftquelle.

3. Gott macht uns zu seinen Dienern

Das allerdings geschieht nur, wenn wir auf ihn hören, anstatt auf Menschen (Jeremia 15, 19b). Auf diese Weise wird Gottes Hilfe in unserem Leben Teil der Botschaft, die wir verkünden. Mehr noch: Sie macht unsere Botschaft menschlich, verständlich und glaubwürdig. Ein Sprichwort sagt: „Nur wer sich selbst hat predigen lassen, darf auch anderen predigen.“

Autoren: Von Doris und Wilfried Schulte

Wilfried Schulte ist Direktor von Neues Leben und Herausgeber dieses Magazins.
Doris Schulte arbeitet als Referentin zu Lebens- und Glaubensfragen. Vor kurzem ist ihr aktuelles Buch „So lebt’s sich gut“ erschienen (Brunnen/Giessen)

Datum: 01.07.2005
Quelle: Neues Leben

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