Die Nase im Wind

Cabrio
Jesus redete nicht um den Brei herum. „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“.

Ihre Griechenlandreise hatten Paolo und Gina gut geplant und auch einen Mietwagen reserviert. Doch es kam anders. Die Freunde, die sie zuerst besuchten, fuhren sie im Cabrio aus – und boten es ihnen für die Woche an.

Paolo und Gina zögerten. Hatten sie schon mal davon geträumt, ohne Dach über dem Kopf zu verreisen, die Sonne im Gesicht und den Wind im Haar? Die Wetterprognose verhiess trockene und warme Tage. Sie wagten es, stiegen ein ins Freiluftauto. Und es war cool, das reinste Vergnügen.

Unser Leben verläuft in gewissen Bahnen, und das ist gut so. Wir haben Gewohnheiten, wir brauchen ein Dach über dem Kopf. Sonst wären wir überfordert. Mit einem knatternden Freiluft-Buggy möchten wir nicht bei jedem Wetter unterwegs sein.

Aber das Andere ist möglich. Wir sollten Varianten prüfen, umsteigen, einen Weg mal anders angehen, experimentieren. Uns den Elementen aussetzen, die Nase in den Wind halten – wenigstens im Sommer.

Und das nicht nur auf der Griechenlandreise. Ein Bekannter hat sich ein Velo mit Elektrospeicher gekauft. Es ermöglicht ihm, öfter zum 20 km entfernten Arbeitsplatz zu fahren und auch die Schlusssteigung am Abend locker zu meistern. Statt sich in die überfüllte S-Bahn zu zwängen, pedalt er im frischen Wind dahin.

Umsteigen, das Andere wagen – nicht nur was das Verkehrsmittel betrifft. Als Menschen sind wir frei, uns selbst, unsere Gewohnheiten, ja die gesamte Lebenshaltung zu befragen und Alternatives zu prüfen.

Denn: Leben wir das echte Leben, leben wir wirklich, authentisch – oder werden wir gelebt? Haben wir ein Ziel, gehen wir einen Weg, der uns Erfüllung verheisst – oder stecken wir im Sumpf unbefriedigender Verhältnisse und unguter Gewohnheiten fest?

Wenn wir uns – anders als der Baron von Münchhausen – nicht selbst aus dem Sumpf herausziehen können, macht es doch Gott möglich. Der Gott der Bibel ist ein Gott der Veränderung, der Verwandlung. Was ist, muss nicht bleiben, wie es ist – und soll es nicht.

Jesus von Nazareth machte dies einem Gast klar, der im Schutz der Dunkelheit zu ihm kam (der Bericht findet sich im dritten Kapitel des Johannesevangeliums). Nikodemus, ein älterer Herr, gehörte zu den führenden Geistlichen der Juden.

Jesus redete nicht um den Brei herum. „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“, sagte er zu ihm. „Und ein Greis? Er kann doch nicht zum zweiten Mal auf die Welt kommen!“ entgegnete Nikodemus.

Doch Jesus bestand darauf, dass Menschen aus dem Geist – und das heisst neu – geboren werden müssen, um ihr Leben wirklich leben zu können und endlich bei Gott anzukommen. Und er machte klar, dass es damit beginnt, dass wir Menschen uns auf ihn, den Sohn Gottes einlassen, ihm unser Leben anvertrauen und uns fortan von ihm leiten lassen.

Warum wir das tun sollten? Weil unser Leben sonst irgendwo endet und wir nicht bei Gott ankommen. Jesus sagte damals zu Nikodemus: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit sie durch ihn gerettet wird!“

Datum: 23.04.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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