Immer erreichbar

Sandy Pittman führt die Bergsteiger an, die am 10 Mai 1996 den Gipfel erreichen.

Sie wollte in Kontakt bleiben, mit New York telefonieren können, als hielte sie sich in der Nachbarstadt auf. Dabei war sie auf dem Weg zum höchsten Gipfel der Welt.

Sandy Hill Pittman liess im Frühjahr 1996 ihr Satellitentelefon von einem Sherpa in eisige Höhe hinauftragen, gegen 20 Kilogramm, bis ins Camp 4 unter dem Mount Everest. Dort versagte es seinen Dienst.

Pittman steht für einen Typ Mensch, der in Verbindung bleiben und erreichbar bleiben will, wo er auch ist. Das Handy und – in extremen Umständen – das Satellitentelefon machen es möglich. Wir sind (fast) überall erreichbar. Um nichts Wichtiges zu verpassen. Erreichbar – jedenfalls für Menschen, die unsere Nummer kennen.

Und für den, der uns geschaffen hat? Bekanntlich finden es die meisten Europäer gut, zu Gott beten zu können, etwa wenn sie nicht weiter wissen oder wenn sie sich leer fühlen. Sie rechnen damit, dass das Gebet nicht nur bis zur Zimmerdecke hinauf steigt, sondern bei ihm ankommt. Gott ist erreichbar – sonst machte das Gebet keinen Sinn.

Und umgekehrt? Sind wir für Gott erreichbar? Die Bibel enthält zahlreiche Berichte von Menschen, die Gottes Stimme hörten. Sie vernahmen sie, horchten auf, hörten hin und gehorchten schliesslich. Nicht immer (die Bibel erzählt auch das Andere), aber immer wieder. Gottes Stimme erreichte sie, und sie wussten, woran sie waren. Sie hörten hin und leisteten der Weisung Folge. Auch wenn sie nicht verstanden, worauf Gott hinaus wollte. Auch wenn es gegen jede Vernunft ging.

Nochmals: Wenn wir ständig erreichbar sein wollen für jene, die uns am nächsten stehen – sind wir auch bereit, dass Gott zu uns reden kann? Wenn die Worte unserer Freunde uns so viel bedeuten, dass wir uns echt bemühen, in Verbindung zu bleiben – wieviel tun und lassen wir, um Gott reden zu hören?

Gott ist nicht irgendwer da oben. Er hat uns geschaffen und kennt uns durch und durch, er durchschaut uns (und liebt uns trotzdem). Er hat uns was zu sagen. Wie wir ihn hören? Zwei Tipps:

1. Zwischendurch müssen wir uns der Flut der Stimmen, Töne und Bilder versagen. Abhängen. Weg, raus aus dem Lärm, hinein in die Ruhe, dorthin, wo niemand uns ablenkt. Der Sonntag eignet sich besonders dazu.

2. Gott redet auf verschiedene Weisen. Aber vor allem durch die Bibel. Äusserlich gesehen, redet Gott in diesem Buch zu Menschen einer anderen Zeit, damals vor 3000 und 2000 Jahren. Aber es ist mehr als das.

Durch die Bibel, wenn wir sie lesen, redet Gott in einer geheimnisvollen Weise weiter – ganz frisch, in den heutigen Tag, in eine persönliche Situation hinein. Das hat damit zu tun, dass der Geist Gottes selbst, der Heilige Geist, durch die Bibel hindurch weht.

Wenn Gott so redet, sollten wir die Antenne ausfahren – und hinhören.

Datum: 12.02.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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