Wir können an Gottes Welt mitbauen

Stein auf Stein

Das Neue Testament lädt die Nachfolger von Jesus Christus ein, auf eine gute Weise subversiv zu sein. Mitten in die Diktaturen, Monarchien und Demokratien dieser Welt sollen sie Gottes Welt bauen, indem sie Gottes Herrschaft aufrichten. Unsichtbar, und doch deutlich wahrnehmbar.

Diese Welt fällt nicht durch Machtsymbole oder -Gebäude auf. Sie kennt weder Polizei noch Armee. Und es braucht ein gutes Gespür, um sie überhaupt wahrzunehmen. Und dies, obwohl das Neue Testament von einem Reich spricht: vom „Reich Gottes“.

Ganz einfach gesagt: Gottes Reich ist da, wo Gott voll und uneingeschränkt regiert und seine Ziele durchsetzt. Und dies tut er meistens sehr diskret. Durch Menschen, die nach seinen Absichten handeln. Meistens sind dies nicht Menschen in Machtpositionen. Es ist eine Perversion, wenn machtbesessene Leute versuchen, göttliche Macht mit weltlicher Macht zu verbinden. So entstehen die schlimmsten Diktaturen.

Einfluss nehmen durch Verzicht

Hinter dem, was Jesus mit dem Begriff „Reich Gottes“ umschrieb, steckt vieles, was er etwa in den „Seligpreisungen“ erwähnte. Darin bezeichnete er zum Beispiel Menschen als glücklich, die darauf verzichten können, in jedem Fall ihre Rechte durchzusetzen. Also Menschen, die in der Lage sind, mit Rücksicht auf ihre eigenen Werte auch auf ihre Rechte verzichten zu können. Dahinter steht die Einsicht, dass Menschen, die immer ihrem Recht nachrennen, sehr unglücklich werden können.

Wer jedoch konsequent nach der Realisierung des Reich Gottes aus ist, könne sich die Sorge um vieles in der Welt sparen, mit denen sich die Menschen plagen, sagte Jesus einst einer erstaunten Zuhörermenge. Er werde oft erfahren, dass ihm vieles einfach „zufalle“.

Menschen, die nach den Leitworten Glaube, Hoffnung und Liebe handeln, beeinflussen ihre Umgebung mehr, als konkrete Machtstrukturen dies können. Echter Frieden entsteht z. B. dort, wo Menschen auf Forderungen und scheinbare Rechte im gegenseitigen Einverständnis verzichten können. Friede, der diktiert wird, ist immer ein brüchiger Friede.

Ein freiwilliges Reich

Gottes Reich ist überall da, wo Menschen sich freiwillig und ganz Gottes Leitung unterstellen und ihm gehorchen. Im einzelnen Menschen funktioniert Gottes Reich so weit, als dieser Gott seine Lebenskraft, Lebensbereiche, Zeit, Begabungen, Charakterausprägungen usw. zur Verfügung stellt.

Auf die kritische Frage der prüfenden Pharisäer nach dem Zeitpunkt der Aufrichtung von Gottes Reich, konnte Jesus schlicht antworten: „Siehe, das Reich Gottes ist in eurer Mitte!“ Es bestand in den einfachen und wenig gebildeten Nachfolgern, die seine Absichten in die Tat umsetzten.

Auch heute.

Anregung

Denken Sie nach, wo sich Ihr Verhalten im Sinne der Leitworte zum Bauen des Reiches Gottes ändern müsste, um eine aktuelle Situation positiv zu verändern.

Zur Vertiefung

Matthäus 13
33 Man kann das Reich Gottes auch mit einem Sauerteig vergleichen, den eine Frau zum Brotbacken braucht. Sie nimmt eine große Menge Mehl und mischt ein wenig Sauerteig darunter, bis alles davon durchsäuert ist.“

Lukas 12
31 Sorgt ihr euch vor allem um das Reich Gottes, dann wird euch Gott alles andere geben.

Lukas 17
20 „Wann wird denn das Reich Gottes kommen?“ wollten die Pharisäer von Jesus wissen. Er antwortete ihnen: „Das Reich Gottes kann man nicht sehen, wie man ein irdisches Reich sieht.
21 Niemand wird euch sagen können: 'Hier ist es!' oder 'Dort ist es!' Das Reich Gottes ist schon jetzt da - mitten unter euch.“


Surftipp: www.erlebe.jesus.ch

Datum: 29.06.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch

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