Gott ist barmherzig


Gott ist ein barmherziger Gott. Das ist es, was mich immer wieder begeistert, ihm zu dienen und für ihn zu leben. Das Ausmass seiner Barmherzigkeit ist nur in der Sendung seines Sohnes zu erfassen: "Indem Gott ein hilfloses, verletzbares Kind wurde, das vollkommen auf menschliche Fürsorge angewiesen ist, wollte er alle Distanz zwischen Menschlichem und Göttlichem aufheben... Wir sprechen meistens von Gott als dem allgewaltigen, allmächtigen Herr, von dem wir vollkommen abhängig sind, aber Gott ist der allohnmächtige, allverwundbare Gott geworden, der vollkommen auf uns angewiesen ist" (Henry Nouwen). Das ist die Barmherzigkeit Gottes. Er ist mit mir in meinem Menschsein, das Leid, Schmerz, Enttäuschungen genauso einschliesst wie Schönheit, Kraft, Stärke und Erfolge. Er ist mir begegnet im Kleid des menschlichen Körpers. Er ist geworden wie ich. Er schämt sich nicht, mit mir identifiziert zu werden. Seine Barmherzigkeit ist das Licht, welches mein Dunkel aufreisst und mir den Weg zu den Menschen weist. Und so sind wir alle zu den Menschen gesandt und zu einem Leben in echter Menschlichkeit aufgerufen.

Doch dann, sind wir manchmal nicht in Gefahr, Barmherzigkeit mit Nachsichtigkeit denen gegenüber zu verwechseln, denen wir nicht zu nahe treten möchten? Sind wir nicht mit den scheinbar Starken sowohl in der Gesellschaft als auch in der Kirche toleranter als mit den Schwachen? Sind wir nicht in Gefahr, bei den seelisch Angeschlagenen, Verwundeten und Verletzten zu moralisieren - aber denen, die verdeckt Macht ausüben, den Unverbindlichen und Selbstgerechten tolerant zu begegnen? Jesus hat es anders gemacht. Er ist den Starken widerstanden und hat sich der Schwachen erbarmt.

So sehe ich die BewegungPlus-Familie: Als eine Gemeinschaft, die sich mit den Zerbrochenen identifiziert und die auch bereit ist, die scheinbar Starken zu konfrontieren. Eine Gemeinschaft, die ihre Stimme erhebt für die, die nichts sind in der Welt. Das beginnt mit Nahbarkeit in meinem Leben und der Grundhaltung der Versöhnung; hier ist Offenheit für das Zerbrochene in uns gefragt.

Lasst uns leidenschaftlich darüber nachdenken, wie die Barmherzigkeit Gottes, erlebt in seinem Menschwerden, seiner Vergebung und Versöhnung, in unserem Leben Gestalt gewinnt. "Daran wird die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid, weil ihr Liebe untereinander habt." Bei uns beginnt es, wie Paulus gesagt hat: "Tut Gutes allen Menschen, beginnt bei den Glaubensgenossen..."

Datum: 11.07.2002
Autor: Termine mit Gott
Quelle: Jesus.ch

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