Höllenreport

Theo Lehmann
Zeichnung an Katakomben: Jesus erweckt Lazarus

Ein Soldat unterhält sich mit einem Juden über die Hölle.

Flughafen Moskau. Ein Soldat fragt einen Juden, warum er nach Israel ausreisen will. "Will Hebräisch lernen." "Wozu?" "Na, weisst du, im Himmel wird doch Hebräisch gesprochen." Und was passiert, wenn du gar nicht in den Himmel, sondern in die Hölle kommst?" "Auch egal. Russisch kann ich ja schon."

Es gibt viele verschiedene Witze über die Hölle. Der bekannte deutsche Pfarrer, Theo Lehmann, schreibt dazu: "Die Hölle ist kein Witz, und mit den Witzen ist es in dem Moment vorbei, wo es um die Frage geht: Wohin gehe ich? Komme ich in den Himmel oder in die Hölle?"

Um diese Frage geht es spätestens an dem Tag, an dem wir sterben. Denn mit dem Tod ist durchaus nicht alles aus. Im Gegenteil. Dann geht es erst so richtig los. Denn nach unserem Leben folgt die Ewigkeit.

Damit wir, wenn wir vor den Toren der Ewigkeit ankommen, nicht dastehen wie die Kuh vor dem neuen Tor, stellt die Bibel uns bereits zu unserer Lebzeit die Frage: Wo wirst Du die Ewigkeit verbringen? Und zwar innerhalb folgender Geschichte...

Es war einmal ein reicher Mann, der immer die teuerste und beste Kleidung trug und Tag für Tag im Luxus lebte. Vor seinem Haustor lag ein Armer, der hiess Lazarus. Sein Körper war ganz mit Geschwüren bedeckt. Er wartete darauf, dass von den Mahlzeiten des Reichen ein paar kümmerliche Reste für ihn abfielen. Er konnte sich nicht einmal gegen die Hunde wehren, die seine Wunden beleckten.

Der Arme starb, und die Engel trugen ihn zu Abraham in den Himmel. Auch der Reiche starb und wurde begraben. Drunten in der Totenwelt litt er grosse Qualen. Als er aufblickte, sah er hoch oben Abraham, und Lazarus bei ihm. Da rief er laut: "Vater Abraham, hab Mitleid mit mir! Schick mir doch Lazarus! Er soll seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und meine Zunge ein wenig kühlen, denn das Feuer hier brennt entsetzlich." Aber Abraham sagte: "Denk daran, dass es dir im Leben immer gut gegangen ist, Lazarus aber schlecht. Dafür kann er sich nun hier freuen, während du Qualen leidest. Ausserdem liegt zwischen uns und euch ein tiefer Graben. Selbst wenn jemand wollte, könnte er nicht zu euch kommen, genauso wie keiner von dort zu uns gelangen kann."

Da bat der reiche Mann: "Dann schick doch Lazarus wenigstens in mein Elternhaus. Ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit sie nicht auch an diesen schrecklichen Ort kommen." Doch Abraham sagte: "Deine Brüder haben das Gesetz Moses und die Weisungen der Propheten. Sie brauchen nur darauf zu hören." Der Reiche erwiderte: "Vater Abraham, das genügt nicht! Aber wenn einer von den Toten zu ihnen käme, dann würden sie sich ändern." Abraham sagte: "Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, dann lassen sie sich auch nicht überzeugen, wenn jemand vom Tode aufersteht."

Tatsächlich! Vor fast 2000 Jahren ist wirklich jemand vom Tode auferstanden! Doch wer glaubt schon daran? Wer glaubt denn heute noch an die Auswirkungen der damaligen Auferstehung von Jesus? - Es ist schon fast wie bei der Geschichte vom armen Lazarus. Selbst wenn bezüglich dieser Geschichte handfeste Beweise vorliegen würden (und solche gibt es tatsächlich!), so könnten diese letztlich auch den hartnäckigsten Zweifler nicht überführen. Geht es uns vielleicht ähnlich wie dem reichen Mann zu seinen Lebzeiten: nämlich zu gut...? Oder gibt es noch andere Gründe dafür, dass nur wenige von uns diese Geschichten verstehen (wollen)...?

Datum: 02.12.2003
Autor: Urs-Heinz Naegeli

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