Am Abend, bevor sie als Hauptreferentin auf einer
Konferenz für sexuelle Enthaltsamkeit sprach, wurde die damals 23-jährige Jennifer
Joy Neely vergewaltigt. Die Jugendpastorin stürzte danach total ab, sie
gründete einen eigenen Escort-Service und drehte Pornos…
Jennifer Joy Neely (Bild: Youtube)
Als Kind des Pastors
einer Kleinstadt wuchs Jennifer zu einem Vorbild für andere Teenager heran.
Trotz eines schmerzlichen Geheimnisses, das sie vor allen anderen verbarg. Sie
erlebte mit, wie ihre Freundin und Tochter eines Diakons von ihrem Grossvater missbraucht
wurde.
Es schien schon
früh, dass sie für höhere Aufgaben bestimmt sein würde. Als 23-jährige
Jugendpastorin der «Assemblies of God» war sie als Hauptrednerin auf einer Konferenz
über sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe vorgesehen.
Diese
Veranstaltung wurde am Ostersonntag 2004 durchgeführt. Am Vorabend wurde sie in
der Kleinstadt wahllos von jemandem vergewaltigt.
Innerlich
vor Wut zerrissen
Dennoch sprach
sie auf der Konferenz überzeugend von Gottes Plan für die Ehe und sexuelle
Reinheit – aber innerlich brodelte sie vor Wut über ihr Schicksal auf dem
Asphalt in der Nacht zuvor. Doch: «Ich war entschlossen, von Gott befreit zu werden.»
Aber es kam
anders: Das Trauma führte sie für acht Jahre in die Gefangenschaft. Sie glitt
ab in den Sexhandel, indem sie begann, für einen Escort-Service in Denver zu
arbeiten. «Ich lernte, dass mein Körper ein Preisschild trägt.»
Nach ihrem ersten
Mal als Prostituierte weinte sie. Der Freier war ein älterer Mann gewesen, der
stark schwitzte. «Der einzige Unterschied zur Vergewaltigung war der, dass ich
Geld in den Händen hielt.»
Sehnsucht
nach dem «Normalen»
Jennifer Joy Neely
Irgendwann
erfuhren ihre Eltern, dass Jennifer sich prostituierte und Pornos drehte. Die
Beziehung zu ihnen zerbrach. Sie zog nach Hollywood, «nachdem ich einen Vertrag
mit dem glamourösesten Sexhandelsring der Vereinigten Staaten unterschrieben
hatte, der voll von Drogen, Bargeld und minderjährigen Mädchen war».
Jennifer sehnte sich
nach dem Leben, so wie es vor dieser Nacht auf dem Asphalt war. Doch das «Normale»
war nicht mehr da. Nach mehreren Selbstmordversuchen gründete sie einen
nationalen Begleitservice, der Mädchen in mehreren Staaten beschäftigte.
Die
Flucht
Im Jahr 2013 drohte
ihre eine längere Gefängnisstrafe wegen Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs. Da
suchte sie Hilfe bei «Refuge For Women», einer gemeinnützigen, auf dem christlichen
Glauben basierenden Organisation, die Frauen, die vor Menschenhandel oder
sexueller Ausbeutung geflohen sind, langfristige, spezialisierte Betreuung
bietet.
Schritt für
Schritt fand Jennifer durch diese sowie weitere Organisationen zurück in ein
«normales» Leben. Ihr Trauma sowie der posttraumatische Stress der Kindheit konnte
ebenso aufgearbeitet werden.
Wahre
Identität gefunden
Ihr half zudem,
dass sie während einer Zeit lang etwas so «Normales» tat, wie Pizza ausliefern.
«Es half mir, meine wahre Identität in Christus zu erkennen, als ich glücklich einfach Tausende von Pizzas auslieferte.»
Heute ist
Jennifer als Referentin tätig, sowie als Aktivistin gegen Menschenhandel und
Pornografie. Auf diesen Gebieten herrsche ein nationaler Notstand, der die
Seele zerstört. Sie konzentriere
sich auf die Auferstehung, ihre eigene und die von Jesus Christus. «Ich habe
die Wahl getroffen, aus der Asche aufzustehen und seinen Sieg zu verkünden.»
Unter anderem gründete sie dazu das Werk «This
is my Story. Solutions», das
auch via Facebook erreichbar ist.