«Wenn du nicht umkehrst, stirbst du hier anonym als Junkie»
Laurie Ishii wuchs in einer
Mittelklasse-Familie auf. Im Teenageralter rebellierte sie. Von einem «Freund»
vergewaltigt, rutschte sie ab in die Drogen. Als Dealerin lernte sie Jesus
Christus kennen – doch sie gestaltete ihr Leben nicht mit ihm. Es folgte der
Schritt in die Prostitution und mehrere Selbstmordversuche.
Laurie aus Los Angeles
«Nur dank der
Gnade Gottes lebe ich noch», sagt Laurie Ishii, die in Los Angeles geboren und in der
South Bay, Torrance, aufgewachsen ist. «Ich wuchs in einer Familie der oberen
Mittelklasse auf und ich hatte alles Materielle, was sich ein Kind wünschen kann.»
Doch was sie
viel mehr wollte, war die Zuneigung ihrer japanisch-philippinischen Eltern.
«Sie waren sehr streng. Als ich in der Junior High School war, tranken und
rauchten die meisten meiner Freunde in der Schule.» Sie wollte das nicht. «Ich
war ein ziemlich gehorsamer Teenager, bis meine Eltern mich auf eine Katholische Schule schickten, was ich für eine Strafe hielt.»
Rebellisch geworden
«Meine Eltern
wurden plötzlich religiös.» Als Teenager wurde sie oft wütend, gehorchte den
Eltern aber noch immer. «Als ich die Katholische Schule besuchte, rebellierte ich
ganz offen. Dort rauchte und trank ich zum ersten Mal und nahm sogar Kokain...»
Ihre
Jungfräulichkeit verlor sie, als sie 16 war und von einem «Freund» vergewaltigt
wurde. «Ich war am Boden zerstört und beschämt. Ich schloss mich einer
philippinischen Bande an, hörte auf, zur Schule zu gehen, stahl ein paar Autos
und sah, wie Menschen erschossen wurden.»
Im Alter von 20
Jahren wurde sie bei einem «Drive-by-Shooting» mit einer 38er Pistole angeschossen.
Die Kugel ging durch ihren linken Arm, durch die Leber, Lunge und Zwerchfell.
Sie zog nach
Hollywood, dealte mit Drogen und wurde von einem anderen Dealer schwanger. Sie
wollte eine Abtreibung vornehmen.
Der nächste Missbrauch
Laurie mit Hund
Doch dann folgte
eine völlig andere Wendung: «Als ich im fünften Monat schwanger war, lernte ich
Jesus Christus kennen und von ganzem Herzen lieben.» So entschied sie sich, das
Baby auszutragen und zur Adoption frei zu geben.
«Bald darauf war
ich verheiratet, ging auf die Kosmetikschule und erhielt meine Kosmetiklizenz.
Ich bekam einen Job als Stylistin in einem grossen Salon in Santa Monica, baute
meinen Kundenkreis auf und erfuhr, dass ich wieder schwanger war.»
Nach der Geburt
diagnostizierten die Ärzte Fibromyalgie, sie erhielt verschiedene Pillen. «Natürlich
begann ich, die Pillen zu missbrauchen.»
«Aus irgendeinem
Grund trennte ich Jesus vom Vatergott. Ich betrachtete Jesus als einen
liebenden, vergebenden Freund – und Gott als einen gemeinen alten Mann mit
einem Stock, der darauf wartete, mich zu schlagen, wann immer ich einen Fehler
machte.»
Betrunken und verlassen
«Ich fing an,
mit einigen meiner Kollegen aus dem Salon rumzuhängen, in eine Bar zu gehen und zu
trinken – die Pillen nahm ich weiterhin. Eines nachts sagte mir mein Mann,
dass er mich verlassen und meinen Sohn mitnehmen würde. Ich war manchmal so
betrunken, als ich nach Hause kam, dass er mich praktisch ins Bett tragen
musste. Ich habe es ihm nicht übelgenommen, dass er mich verlassen hat.»
Bald darauf war
Laurie heroinabhängig. Einmal ging sie high zur Arbeit und wurde gefeuert. «Meine
Welt hatte sich auf den Kopf gestellt. Ich hatte so grosse Schmerzen,
emotional, körperlich und geistig; ich wusste nicht, wie ich mit meiner Situation umgehen sollte und hasste mich selbst, weil ich meinen Sohn
verlassen hatte.»
In der Prostitution gelandet
Nüchtern konnte
sie sich nicht mehr ertragen. Doch um die Sucht zu finanzieren, prostituierte sie sich. Nach einem Selbstmordversuch landete sie in der Psychiatrie. Nach einem
weiteren Suizidversuch dauerte es drei Jahre, bis sie wieder lesen und schreiben
gelernt hatte. «Das Krankenhaus hatte mich auf Methadon gesetzt, während ich
dort war, also war ich immer noch high, als ich entlassen wurde.»
Es folgten zwei
weitere Selbstmordversuche, bei denen sie sich jeweils den Rücken brach. Ihr
war klar, dass sich nun etwas drastisch ändern musste. «Ich erinnere mich genau, wo
ich war, als der Herr zu mir sprach, laut und deutlich: 'Laurie, du wirst hier
draussen als Junkie sterben – anonym –, wenn du nicht umkehrst und mir
dienst.' Als ich 'anonym' hörte, überprüfte ich meine Taschen und stellte fest,
dass ich meinen Ausweis nicht bei mir hatte und geriet in Panik.»
Totale Umkehr
In einem
Frauenhaus wurde sie clean. Nach acht Monaten begann sie, ein Jüngerschaftsprogramm
zu durchlaufen, in dem sie Schritt für Schritt im Glauben begleitet wurde. Anschliessend arbeitete sie in einem Prostituiertendienst und fing an, anderen zu helfen. «Mein Leben ist seitdem verrückt; Jesus zu
dienen, ist nichts anderes als ein Abenteuer... Heute bemühe
ich mich, andere zu lieben. Gott war so gut zu mir; ich habe viel Liebe von
Gott empfangen. Ich möchte seine Liebe mit den Menschen um mich herum teilen!»