Sein Weg war vorgezeichnet, dann «malte» Gott weiter
Paul Warwick steckte mitten im unheilvollen
Kreislauf von Gewalt, Verbrechen und Gefängnis. Mehrere Jahre verbrachte er
hinter Gittern. Dort fand er zu Christus – erlitt dann aber für sechs Jahre
einen Rückfall…
Paul Warwick und seine Frau Tara (Bild: inspiremagazine.org.uk)
«Ich
bin im Bezirk Wandsworth im Südwesten Londons aufgewachsen und man kann mit Fug
und Recht sagen, dass ich eine schwere Kindheit hatte», erinnert sich Paul
Warwick. «Mein Vater war Alkoholiker. Manchmal schlug er meine Mutter und in
unserer Wohnung standen zerbrochene Möbel und der Putz fiel von den Wänden.» Da
kein richtiges Badezimmer vorhanden war, «wuschen wir uns in der Küchenspüle».
Paul
schlug einen ähnlichen Weg ein. «Im Alter von 15 Jahren war ich zum ersten Mal mit meinem Messer in ein Verbrechen verwickelt. Zu diesem Zeitpunkt war ich
bereits ein produktiver Krimineller, der schon ein paar Mal im Jugendgefängnis
war – ich beging regelmässig Einbrüche und stahl Autos.»
In
den Arm gestochen
Mit
15 erfolgte also das erste Verbrechen mit einem Messer: «An einem Freitagabend
verzweifelten mein Kumpel Danny und ich, weil wir Geld für einen Drink
brauchten. Ich griff einen Mann auf der Strasse mit einem Messer an, und wir
raubten ihn aus. Und ein paar Tage später stach ich einem anderen Mann in den
Arm.»
Ende
1983 wurde Paul wegen drei Raubüberfällen zu zehn Monaten Haft verurteilt. «Am
Tag nach meiner Entlassung stach ich auf jemanden ein und wurde zu acht Jahren
Haft verurteilt, die in der Berufung auf sechs Jahre reduziert wurden.»
«Wir
wollten sie erschiessen…»
Schon im
September 1988 wurde Paul entlassen. «Nach ein paar Monaten begann ich jedoch wieder
mit Einbrüchen und anderen Straftaten. Ich kaufte eine abgesägte Schrotflinte,
musste aber auf die Schrotflintenpatronen warten.»
Eines
Nachts geriet er vor einem Nachtclub in Wimbledon in eine Schlägerei. «Mein Kumpel und ich wurden von einer Gruppe von Türstehern angegriffen. Wir wollten
zurückkommen und sie erschiessen, aber wir konnten kurzfristig keine
Schrotflintenpatronen auftreiben.»
Kurz
darauf wurde Paul erneut wegen Einbruchs verhaftet, er musste fast zwei Jahre
lang ins Gefängnis zurück. «Es war nun das erste Mal, dass ich in einem
Gefängnis für Erwachsene einsitzen musste. Das Leben war zu einem Kreislauf
von Verbrechen und Gefängnisstrafen geworden.»
Der
Zusammenbruch
Als
er noch sechs Monate im Gefängnis von Camp Hill abzusitzen hatte, stach er einen
anderen Häftling nieder. «Ich wurde in den Strafblock versetzt und nach einer
Woche brach ich schliesslich unter dem Druck des Ganzen zusammen. Ich erinnere
mich, dass ich geweint habe, und zum ersten Mal überhaupt schüttete ich mein
Herz im Gebet vor Gott aus.»
Er
sagte Gott, dass er nicht so leben wolle, wie er es bisher getan hatte. «Ich
sagte Gott, dass ich mein Verhalten ändern wolle, dass ich gut werden und mich
ändern wolle und dass er mir eine neue Chance geben soll.»
Der
Rückfall
«Ich
weiss, dass Gott dieses Gebet erhört hat. Über ein Jahr später wurde ich bei
meiner letzten Verurteilung im Gefängnis von Brixton Christ. Ich fand christliche Bücher und fing an, sie
in meiner Zelle zu lesen und in die Gefängniskirche zu gehen.»
Er
hörte auf, Drogen zu nehmen und er wurde 1992 aus dem Gefängnis entlassen.
«Als
ich frei kam, rutschte ich zwar für weitere sechs Jahre ins alte Leben zurück
und erkrankte dabei an Schizophrenie. Doch obwohl ich sechs Jahre lang
rückfällig gewesen war, als ich aus dem Gefängnis kam, war ich nie wieder in
schwere Verbrechen verwickelt und Gott durchbrach den Kreislauf von Verbrechen,
Gefängnissen und Krankenhaus.»
Dann kehrte Paul
endgültig zum christlichen Glauben zurück.
«Jesus
hat mein Leben völlig verändert»
Unter
anderem bildete er sich zum Schriftsteller aus und einer seiner Kurzfilme wurde
mit einem Preis ausgezeichnet. Und nicht nur das: «Ich bin seit 16 Jahren mit
Tara verheiratet, die ich in der 'Christ Central Church' in Penge, im Süden von
London, kennengelernt habe. Heute habe ich zwei Töchter und zwei erwachsene
Stiefkinder.»
Unter
anderem wirkt er bei einer christlichen Organisation mit, welche Häftlinge in
Gefängnissen besucht. «Ich bin überwältigt von der Menge an Liebe,
Freundlichkeit und Mitgefühl, die ich im Laufe der Jahre von Christen erhalten
habe. Gott ist wirklich erstaunlich.»
Und weiter: «Ich
habe jetzt meine eigene Familie und so viele wunderbare christliche Freunde,
die mich lieben. Und das ist etwas, wofür ich ewig dankbar sein werde.»