Im grössten Gefängnis von Texas sprach Robert Morris
kürzlich vor mehreren hundert Insassen. Er versicherte ihnen, dass Gott nicht
wütend auf sie sei. Mit seiner Gemeinde «Gateway Church» errichtete er vor rund
einem Jahr eine Kirche auf dem Gefängnis-Areal.
Gateway Church
Robert
Morris, Pastor der Megakirche «Gateway Church», die 36'000 Mitglieder zählt, überraschte
die Häftlinge des Gefängnisses «H.H. Coffield Unit» in Anderson
County, in welchem 4'000 Insassen eine Strafe absitzen.
Seit die in
Southlake ansässige Kirche im vergangenen November ihren «Coffield Campus» auf
dem Gefängnis-Areal eröffnet hat, haben Hunderte von Häftlingen an den
Gottesdiensten teilgenommen und über 1'000 haben sich für Christus entschieden.
439 Besucher waren dabei
Nun waren 439
Männer am vergangenen Mittwoch dabei, in Erwartung, dass Campus-Pastor Stephen
Wilson zu hören sein würde. Doch dann die Überraschung: Der Autor und Leiter
der Gesamtkirche, Robert Morris, trat auf die Bühne – er wurde mit einer
Standing-Ovation begrüsst.
«Ich freue mich
vermutlich noch mehr darüber, hier zu sein, als ihr euch freut», sagte Morris zu
den Häftlingen. «Ich habe mich darauf gefreut, seit wir diesen Campus gegründet
haben.»
«Wir alle haben Fehler gemacht»
«Wir lieben euch
sehr und unsere Vision, als wir hier anfingen, war es, nicht nur unsere
Gottesdienste anzubieten, sondern auch einen Campus hier zu haben», erklärte er
den Zuhörern. «Der Grund dafür ist, dass du Gaben und Berufungen von Gott hast,
die du für das Reich Gottes nutzen sollst.»
In seiner
Predigt, die am vergangenen Sonntag an den sieben anderen Standorten von
Gateway gezeigt wurde, sagte Morris den Insassen, dass «wir alle Fehler gemacht
haben. Das geht klar aus der Bibel hervor. Alle haben gesündigt. Alle sind
nicht in der Lage, die Herrlichkeit Gottes zu erlangen. Wir alle haben Fehler
gemacht, und doch benutzt Gott in seiner Gnade uns alle.»
«Gott will dich segnen»
Morris erklärte,
dass verehrte alttestamentliche Personen wie Abraham, Mose und David ebenfalls
ihre Fehler gemacht hatten. «Es gab keine Nation Gottes. Tatsächlich begann die
Nation Gottes mit Abraham. Abraham, Isaak, Jakob und dann die zwölf Söhne. Es gab
keine zehn Gebote. Das war 500 Jahre später. Abraham ist ein Heide, und Gott
taucht auf und sagt: 'Ich will mit dir reden.'» Gott habe zu Abraham
gesagt: «Ich will dich segnen.»
Der Pastor
erklärte weiter: «Gott ist nicht sauer auf dich. Gott will dich eigentlich
segnen, egal, was die Welt dir über Gott sagt. Der Grund, warum er Jesus
sendet, so heisst es in Apostelgeschichte Kapitel 3, ist, dich zu segnen.»
«Ich liess mich auf Schrott ein»
Morris reflektierte
auch sein eigenes Leben und erinnerte daran, dass er sich als Jugendlicher «auf
Drogen, Unmoral und jede Art von Schrott und Prügelei» eingelassen hatte.
Doch dann habe
Gott seine Talente zu nutzen begonnen. Er spielte im Ausgang Bowling um die
Wette: «Bei einer Niederlage mussten wir 20 Dollar zahlen, bei einem Sieg
mussten die Verlierer mit in die Kirche kommen.» Es schien sich
zu lohnen: 28 Menschen trafen eine Entscheidung für Christus, weil sie im
Spiel verloren hatten und in die Gemeinde mitgekommen waren.
Auch im
Gefängnis verändert der Glaube die Menschen. Coffield-Kaplan Allen Barker
erklärt: «Gefangene verändern sich und nehmen wieder Kontakt mit ihren Familien
auf.»