Über das Radio
hörte Tazeem aus Westafrika zum ersten Mal von Jesus – in seiner eigenen
Sprache. Doch den Radiosender fand er nicht mehr wieder. Trotzdem begann er,
das gehörte in seinem muslimischen Heimatdorf weiterzugeben…
Als ein Mann
namens Tazeem eines Tages Radio hörte, hörte er einen Christen, das Evangelium
in Tazeems eigener Sprache weitergab. Die Botschaft handelte von Gottes Liebe
zu den Menschen, von der Vergebung in Jesus und von der Kraft des Gebets, und
sie ermutigte ihn zutiefst. Er wollte mehr wissen, fand aber die Radiosendung
nicht wieder. Trotzdem begann er, die Botschaft, die er gehört hatte, mit
anderen in seinem Dorf zu teilen.
Bei einer dieser
Gelegenheiten traf er eine ältere Frau, die manchmal Loblieder auf Gott sang.
Das war in einer muslimischen Gemeinde nicht üblich. Als sie hörte, dass Tazeem
die Botschaft, die er im Radio gehört hatte, weitergab, lächelte sie herzlich
und sagte: «Jetzt sind wir also zu zweit hier, und du kannst Gott zusammen mit
mir anbeten. Von jetzt an bist du mein Sohn!»
Weder Tazeem noch
seine neue Freundin besassen eine Bibel. Aber die Frau, die er liebevoll «Alte
Mutter» nannte, hatte durch einen kurzen Kontakt mit Gemeindegründern in einer
anderen Gemeinde einige biblische Geschichten gelernt. Die beiden begannen,
zusammenzuarbeiten, um das, was sie von Gottes Wort wussten, mit ihren Freunden
und Nachbarn zu teilen. Sie hatten eine sehr einfache Botschaft: «Kommt zu
Jesus. Das ist der richtige Weg. Kommt einfach!»
Rettung im
Haus der «Alten Mutter»
Eines Tages
begann die Mutter des Scheichs in der Stadt Reaktionen zu zeigen, die auf die
Gegenwart dämonischer Geister hinwiesen. Sie wurde zu den Medizinmännern und
dann zu den muslimischen Marabouts gebracht, die ihr den Koran vorlasen, aber
ohne Erfolg. In einem kurzen Moment der Klarheit rief sie aus: «Ich muss in das
Haus der 'Alten Mutter' und ihres Jungen!» Und mit diesem einen kurzen Satz
rannte sie vom Haus des Scheichs direkt zum Haus der alten Frau.
Die von Dämonen
besessene Frau war jedoch tief in den Händen des Feindes. In dem Moment, als
sie die Schwelle zum Haus der Christin überschritt, erstarrte ihr Körper und
sie brach hilflos auf dem Boden zusammen. Acht Tage lang lag sie auf einer
Schlafmatte, unfähig, sich zu bewegen. Sie ass nicht, sprach nicht und benutzte
nicht die Toilette. Sie verharrte in einer starren Position, während Tazeem und
die «Alte Mutter» beteten. Dann plötzlich, am achten Tag, verliessen die bösen
Geister sie. Sie stand auf und sprach, und die Christen kümmerten sich um ihre
Bedürfnisse.
«Die Geister
sind besiegt!»
Die Nachricht
ging sofort durch das ganze Dorf: «Die Mutter des Scheichs ist geheilt! Die
Geister sind besiegt!» Der Scheich hörte die Nachricht und kam schnell zu
ihnen. Als er sah, dass seine Mutter ass und bei klarem Verstand war, fiel er
sofort auf die Knie und flehte Tazeem an, ihn über seinen Gott zu lehren. An
diesem Tag wurden sowohl der Scheich als auch seine Mutter zu Jesu Nachfolgern.
Auch diese Nachricht
verbreitete sich schnell. Die Menschen aus dem Dorf begannen, das Haus der
christlichen Frau zu füllen und Heilungen und Befreiung von bösen Einflüssen
durch die Kraft Gottes zu suchen. Die kleine Hütte sah aus wie eine Ambulanz,
eine Klinik für Körper und Seele.
17 neue
Gemeinden
Die muslimischen
Führer in der Gegend hatten von dem «Verrat am Islam» durch den Scheich gehört
und stellten ein Komitee zusammen, das sich mit ihm befasste. Sie bewaffneten
sich mit Messern und Gewehren und suchten nach dem christlichen Scheich.
Glücklicherweise wurde er rechtzeitig gewarnt und fand Zuflucht in der
Polizeistation. Als die Polizei die mörderische Gruppe verhaften wollte, trat
er vor und sagte: «Bitte, verhaftet sie nicht. Ich habe ihnen bereits
verziehen! Solange sie mir nichts antun, will ich sie nicht vor den Richter
bringen.»
Heute gründet
dieser ehemalige Scheich Gemeinden, und die Gemeinden vervielfältigen sich. In
dem Gebiet mit 70 Dörfern gibt es jetzt 17 kleine Gemeinden mit etwa 125 neuen
Christen. Die Verfolgung ist immer noch präsent, aber das Evangelium hat an
diesem schwierigen Ort Westafrikas Fuss gefasst.