Zwischen Moschee und Kirche

Kein leichter Weg zu Jesus

Abdul Razak (Name geändert) aus Ostafrika soll Imam werden. Doch dann hört er Worte, die ihn schockieren: Nur wer getauft ist, kommt in Gottes Reich. Verwirrt sucht er nach Antwort auf seine Fragen. Er will sich taufen lassen, um in Gottes Reich zu kommen und dann weiter den Islam praktizieren – doch kein Pastor will ihm helfen. Sein Weg zur Wahrheit ist lang – aber er führt zum Ziel.
Schulung von Open Doors

Ich wurde in einer muslimischen Familie geboren und zum standhaften, gut gebildeten Imam ausgebildet. Während der Grundschulzeit besuchte ich nebenher die Koranschule, um den Koran und die islamischen Regeln zu lernen. Zum Ende der Grundschule hin lehrte ich bereits andere Kinder.

Zudem wurde ich Jünger eines gefürchteten Imams. Eines Tages, kurz vor seinem Tod, sagte er mir etwas, das mich völlig aus der Fassung brachte. Er sagte: «Ich hatte eine Vision, in der ich sah, dass du die Wege Allahs verlässt.» Ich war schockiert und bat ihn, mir mehr zu erzählen, aber das konnte er in dem Moment nicht. Und bevor er die Gelegenheit hatte, starb er.

Worte, die sich ins Herz brennen

Nach seiner Beerdigung erwarteten die Leute, dass ich in seine Fussstapfen treten würde, aber ich wollte erst die Schule zu Ende machen. In dieser Zeit besuchte ich eine Open-Air-Evangelisation. Ich weiss gar nicht mehr, warum ich überhaupt dorthin ging, denn ich hasste Christen – sie waren in meinen Augen böse Ungläubige. Aber an dem Tag hörte ich Worte, die mein Leben für immer veränderten. Der Prediger sprach über Johannes, Kapitel 3, Vers 5: «Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen.» So sehr ich es auch versuchte, ich konnte diese Worte einfach nicht vergessen. Sie hatten sich in mein Herz gebrannt und so mache ich mich auf den langen, frustrierenden Weg, die Wahrheit zu finden. Ich ging von der Moschee zu den Christen und wieder zurück, um Antworten zu finden.

Verwirrt

Und lange Zeit fand ich sie nicht. Wenn ich Muslime über diesen Bibelvers fragte, taten sie es als typisches Christengerede ab und warnten mich: «Christen sind schlechte Menschen. Wenn du auf sie hörst, wirst du wie sie…» Als ich in meiner Verwirrung die Christen fragte, konnten diese mir aber auch nicht helfen. Ein Pastor sagte Dinge über den Islam und den Propheten Mohammed, die mich zutiefst beleidigten. Das wiederum weckte noch mehr Fragen, die aber niemand beantworten konnte.

Doch eine Sache fiel mir auf: Sobald die Christen für mich beteten, spürte ich Frieden. Seit meiner Kindheit wurde ich von Alpträumen und Visionen einer fürchterlichen Schlange geplagt. Manchmal konnte ich förmlich ihre Gegenwart spüren. Aber wenn die Christen beteten, war die Schlange weg und ich fühlte Frieden. Und ich wollte, dass dieser Friede andauert. Doch immer, wenn mich ein Christ mit in seine Kirche nahm und die Leiter sahen, dass ich gläubiger Muslim war, bekamen sie Angst und schickten mich weiter. Ich lief von Kirche zu Kirche. Einmal fragte ein Pastor nervös: «Willst du Christ werden?» Ich war schockiert: «Nein, auf keinen Fall! Ich will bloss getauft werden, damit ich in Gottes Reich kommen kann und dann weiter dem Islam folgen.» Sofort wurde die Tür wieder geschlossen.

Die Schlange ist tot

Letzten Endes fand ich eine Kirche, in der alle meine Fragen geduldig beantwortet wurden. Zwei Monate lang diskutierten wir über geistliche Themen. Und am Ende sagten mir die Christen die Wahrheit: «Du suchst nach dem Weg der Rettung im Islam, aber er kann nur in Christus gefunden werden.» Sie erklärten mir anhand des Johannesevangeliums, dass Jesus Gott ist. Ich war immer noch zwischen der Moschee und der Kirche hin- und hergerissen. Dann sagten mir meine neuen Freunde, dass ich eine Entscheidung treffen muss und beteten inbrünstig für mich. Danach war ich wieder von Frieden erfüllt.

In der folgenden Nacht träumte ich wieder von der Schlange, aber dieses Mal schien ein Licht, dass über die Schlange kam – sie starb. Jetzt war ich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, obwohl es immer noch Dinge gab, die mich verwirrten. Ich liess mich taufen und blieb zu meiner Sicherheit auf dem Kirchengrundstück wohnen.

Zunächst verstossen…

Der Pastor schenkte mir eine Bibel und zwei Jahre lang besuchte ich einen Bibelunterricht. Für mich war es eine wunderbare Zeit, weil die schreckliche Schlange weg war und ich lernte, was der Islam wirklich war. Dann begann ich, auf evangelistischen Events mein Zeugnis zu erzählen und zu predigen. Ich wollte den Muslimen zeigen, was für mich so schwer gewesen war, und ihnen helfen, Entscheidungen zu treffen.

Bald fand meine Familie heraus, dass ich Christ geworden war. Sie verstiess mich, ich durfte sie nicht mehr besuchen. Meine ältere Schwester, die mein Studium bezahlt hatte, hörte auf, mich zu unterstützen. Aber Gott kümmerte sich darum: Ein Christ bezahlte das restliche Studium und bezahlte später einen Bibelschulaufenthalt im Ausland.

… und wieder vereint

Dann begann ich, meiner Familie von meinem Glauben zu erzählen und einer nach dem anderen begann, Jesus zu folgen. Eines Tages wurde mein Vater – ein Imam – sehr krank und ich durfte ihn in die Hauptstadt ins Krankenhaus bringen. Dort hatte ich die Chance, auch ihm von Jesus zu erzählen und auch er glaubte. Jetzt sind alle meine Familienmitglieder Christen.

Ich besuchte auch viele Seminare von Open Doors und bin heute ein Open-Doors-Trainer. Gemeinsam zeigen wir den Menschen auf, was der Islam lehrt und was für Auswirkungen das auf das Leben der Menschen hat. Auf diese Weise wissen die Christen mehr über ihren Glauben und werden nicht von radikalen Muslimen verwirrt und zurück in den Islam gezogen.

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Datum: 29.11.2019
Autor: Christopher Summers / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors USA / Übersetzung und Bearbeitung: Livenet

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