Sie wollte sich als Selbstmord-Attentäterin in die Luft sprengen
Esther (Name geändert) war ausgezogen, um sich im
Namen Allahs in die Luft zu sprengen. Dadurch, so wurde ihr gesagt, würde auch
ihr Vater, der sie nicht akzeptierte, in den Himmel kommen. Sie wollte ihn
glücklich machen. Doch dann hatte sie einen Traum.
Geboren 1982 als
Tochter streng muslimischer Eltern in der mehrheitlich islamischen Nation
Pakistan – rund 96 Prozent der Einwohner sind muslimisch – entwickelte sich
Esther schon früh zu einer jihad-orientierten Teenagerin. Sie
wollte stets, dass ihr Vater sie akzeptiert, was aber nie geschah.
Obschon sie gut
in der Schule war, durfte sie, ähnlich wie andere Mädchen in der Gegend, ohne Genehmigung des Vaters nicht an die weiterführende Schule. Damit er den
Schulbesuch gestattet, musste sie einer konservativen, islamischen Organisation
– Jamaat e-Islami – beitreten, die das Scharia-Recht einführen will.
Freiwillig in den Jihad
«Wir wurden
gelehrt, alles zu tun, was Allah befielt. Wer ihm sein Leben opfere, werde es
vollständig zurückerhalten und auch die Eltern würden in den Himmel kommen»,
erinnert sich Esther. Sie wollte ihren Vater glücklich machen und ihm zeigen,
dass er durch sein Mädchen in den Himmel kommt. «Deshalb hob ich meine Hand, um
freiwillig in den Jihad zu gehen.» Sie wollte ein paar Juden und Christen
ermorden.
Zudem glaubte
sie, dass diese Organisation durch Bildung und Sozialarbeit etwas Gutes in der
Welt tut. Doch mit der Zeit erkannte sie den grösseren Rahmen: «Immer wieder lehrten
sie, dass Christen und Juden unsere Feinde sind. Also müssten wir die Erde von
ihnen reinigen. Entweder zahlen sie die islamische Steuer und werden Muslime oder
sie werden getötet.»
Eltern freuten sich auf Jihad-Kampf
Als Esther ihren
Eltern sagte, dass sie sich für den Jihad gemeldet hat und sich für Allah
in die Luft jagen will, freuten sie sich darüber. Die
Eltern sagten, dass jeder Mensch einmal sterben wird – doch die Art und Weise
wie Esther vorhatte umzukommen, bezeichneten sie als Privileg.
Zwei Tage vor
der vorgesehenen Selbstmordmission hatte Esther einen Traum, als sie während
ihres Frühgebetes einschlief. Sie sass auf einem dunklen Friedhof. «Überall war Dunkelheit.
Ich suchte nach einem Ausweg, da erschien ein Licht. Dieses hatte Arme, Beine,
Hände und ein Gesicht. Ich hatte noch nie einen Mann aus Licht gesehen. Der
Lichtmensch sagte, dass ich ihm folgen soll.»
«Meine Tochter, folge mir»
Sie lehnte ab,
doch die Aufforderung kam erneut: «Esther, komm und folge mir.» Wieder
verneinte sie. Da rief der Mann: «Meine Tochter, komm und folge mir.» Der Weg
begann zu leuchten. Er hielt an einem Grab und befahl: «Komm heraus.» Und die
Person kam heraus. Esther fragte, wie er den Toten Leben geben könne, und er
antwortete: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.» Sie bat ihn, aus
diesem Friedhof wieder herauszukommen. Da wurde sie an einen wunderbaren Ort
mit einer goldenen Wand und unglaublich viel natürlichem Licht gebracht – und
sie wachte auf.
Sie hatte viele
Fragen, zum Beispiel, warum er sie im Traum «Esther» nannte, was ja nicht ihr
wirklicher Name ist. Einer Klassenkameradin erzählte sie davon und es stellte
sich heraus, dass sie Christin ist. Diese erklärte ihr den Hintergrund,
doch Jesus in ihr Leben aufnehmen, wollte Esther nicht, da Christen ja als
«Ungläubige» dargestellt werden.
Weisst du, was mit dir geschieht?
Die Kameradin
gab ihr einen Tonträger und zwei Bücher, darunter das Johannesevangelium –
Esther legte beides weg. Kurz darauf traf sie einen jungen Mann, der sie nicht
mit dem traditionellen muslimischen Gruss ansprach und sie fand heraus, dass
auch er Christ ist. Er fragte: «Gibt der Islam dir die Erlösung?» Sie bejahte.
Da antwortete er: «Ich glaube, du hast den Koran nicht gelesen. Denn dort sagt
Mohamed: 'Ich weiss nicht, was mit mir geschehen wird und was mit euch
allen geschehen wird.'»
Esther wurde
fragend: «Wenn der Leiter nicht weiss, was mit ihm passieren wird, was
ist dann mit den Anhängern?» Da begann sie, das Johannesevangelium zu lesen. Später, im Alten Testament, stiess sie auf Esther…
«Gott kam, um mich zu retten»
«Ich wollte
Gottes Volk töten, aber er kam, um mein Leben und meine Seele zu retten»,
staunte Esther. Während Monaten war sie nun heimlich Christin, bis ihre Eltern
wollten, dass sie einen bestimmten Mann heiratet – das Attentat war
mittlerweile vertagt. Sie weigerte sich und wollte einen Christen heiraten.
Esther
offenbarte ihrer Mutter den neuen Glauben und empfing Schläge. Als Monate
später der Vater davon erfuhr, erzählte er in der Moschee davon und es wurde
besprochen, dass sie getötet werden soll.
«Jeden Tag
glaubte ich, dass dies mein letzter Tag sei und ich bald bei Gott sein
werde.» Schliesslich gelang es ihr, einen Christen zu heiraten; das Paar musste
sich verstecken, weil ihr Vater die beiden umbringen wollte.
Nach zwei Jahren
im Untergrund in Pakistan gelang die Flucht zusammen mit der kleinen Tochter ins
Ausland. Heute helfen die beiden anderen Menschen, zum Glauben an Jesus
Christus zu finden.