Riyad war ein muslimischer Imam, der die Menschen
in vier örtlichen Moscheen Westafrikas zum Gebet rief. Daneben leitete er
regelmässig Anschläge auf Kirchen und Häuser von Christen. Doch diese antworteten
nicht mit Rache, sondern mit Gebet…
Er war ein geachteter
Mann in seiner Ortsgemeinde und persönlich dafür verantwortlich, beinahe 1'500
Menschen im Koran zu unterrichten. Doch darüber hinaus hatte er sich einer ganz
bestimmten Lebensaufgabe verschrieben: Er wollte seine Stadt von sämtlichen
Christen befreien und alles daransetzen, dass sein Heimatland von der
christlichen Kirche befreit werden würde.
Riyad nutzte seine
offiziellen Möglichkeiten als Imam, um diese Agenda voranzutreiben. Er sammelte
Almosen von seinen Nachfolgern ein, verwendete das Geld jedoch, um Utensilien
zu kaufen, die zum Bau von Bomben notwendig waren. Er führte heimlich Überfälle
auf christliche Kirchen und Privathäuser an und brannte diese manchmal bis auf
die Grundmauern nieder. Bei anderen Gelegenheiten ging es lediglich um
Vandalismus und Einschüchterung. Die Beamten der Regierung blickten in diesen
Fällen weg und seine muslimischen Nachfolger sahen nichts Verwerfliches an
seinen Taten – Extremismus in der Sache Allahs war in ihren Augen nichts
Unmoralisches.
Extremismus erzeugt Gebet
Die einzigen, die offen
auf Riyads Taten reagierten, waren seine Opfer, die Christen. Sie begannen für
ihn zu beten. Sie organisierten Gebetskampagnen in der ganzen Region und
hielten Gebetsnächte ab, um Gott zu bitten, dass er entweder Riyads Herz ändern
oder ihn aus dieser Region verweisen sollte. Sie machten daraus kein Geheimnis,
sondern erzählten anderen frei heraus, wofür sie beteten. «Während ich
innerlich kochte und diese Christen zu zerstören und töten versuchte, beteten
sie für mich. Ich hörte sie laut beten, während ich auf der Strasse
vorüberging!», berichtet Riyad heute.
Die Erkenntnis
Eines Tages begegnete
der Imam schliesslich einigen Christen, die ihn baten, den Koran mit ihnen zu
studieren. Riyad erwartete, dass er sie dazu überreden könnte, Muslime zu
werden, doch stattdessen führten ihn die Christen zu den vielen Passagen im
Koran, die von Jesus sprechen. «Ich begann zu erkennen, dass Gott diesen
Männern Wahrheit offenbart hatte und ich begann, mein Verhalten zu verändern»,
erinnert sich Riyad. Irgendwann führten ihn seine Freunde zur Bibel und dann wurde alles
klar. Er übergab sein Leben an Jesus Christus.
Leidenschaft für Jesus – trotz Risiko
Doch seine Leidenschaft
verlor er nicht; der Herr hatte sie lediglich umgeleitet. Schon bald, nachdem
er ein Nachfolger Christi geworden war, ging er in eine von seinen Moscheen,
wie er das schon immer getan hatte. Hunderte Menschen waren dort versammelt.
Sie warteten darauf, dass er sie in ihren Gebeten anleitete. Er stand vor ihnen
und sagte: «Hört mir zu, Jesus ist die Gnade und die Wahrheit von Gott. Wenn
wir ihm nicht folgen, können wir nicht in den Himmel kommen.»
Die Menschen waren
schockiert, als sie solche Worte von ihrem Imam hörten. Sie sprangen auf,
warfen ihn zu Boden und begannen, ihn gemeinsam zu verprügeln. Einige rannten
auf die Strasse und schrien: «Unser Imam ist verrückt geworden! Er ist total
irre!» Die Menge hielt ihn bis drei Uhr morgens gefangen, dann liess sie ihn
endlich gehen. Riyad floh aus dem Dorf und am nächsten Tag drängte sich eine
Menschenmenge in sein Haus und stahl alles, was sie heraustragen konnte. Der
Rest wurde zerstört.
Doch Riyad wuchs in
seinem Glauben, im Verständnis und der Herr gebrauchte ihn auf machtvolle
Weise, um viele Scheichs zu Christus zu führen. Wie der Apostel Paulus wurde
der Mann, der das christliche Volk so gewaltsam verfolgt hatte, zum
hingegebenen Jünger – all dies, weil einige Nachfolger Christi bereit waren,
das Risiko auf sich zu nehmen und sich nach einem schwierigen, gefährlichen
Menschen auszustrecken.