Auf der Suche nach der Wahrheit

«Der Name Jesus berührte mich»

Als er den Namen Jesus zum ersten Mal hört, wird er neugierig. Doch niemand kann dem jungen Moslem mehr von Isa erzählen. Als Jan Taimoor durch einen Zufall an eine Bibel kommt, ändert sich sein ganzes Leben.
Jan Taimoor

Ich gehöre zu dem Volk der Pashtun, einer ethnischen Volksgruppe, die an der Afghanisch-Pakistanischen Grenze lebt. So wie alle Jungen unseres Stamms, wurde auch ich mit vier Jahren in eine Madrasa geschickt, eine islamische Schule. Dort lernte ich lesen und lernte Schriftstellen des Koran auswendig zu zitieren. Der Mullah schlug zu, wenn wir etwas nicht konnten und er hatte eine kräftige Hand.

Ein seltsamer Name macht mich neugierig

Als ich vierzehn Jahre alt war, las ich Shakespeare. Und in einem seiner Bücher stolperte ich über den Namen Isa, was der arabische Name für Jesus ist. Ich las diesen Namen und er berührte mich eigenartig. Ich wurde so neugierig, mehr über diesen Mann zu erfahren. Doch keiner konnte mir mehr erzählen. Ich erfuhr zwar, dass es ein Buch über Jesus gibt, aber niemand hatte es je gelesen.

Auf der Suche nach dem Buch

Zwei Jahre lang suchte ich nach diesem Buch über Jesus. Doch immer, wenn ich jemanden danach fragte, wurden die Leute misstrauisch und wollten wissen, was mit mir los ist oder ob ich Christ werden will.

In der Schule gab es das Gerücht, dass einer der Jungen Christ wäre. Als ich ihn daraufhin ansprach und ihn bat, mir das Buch über Jesus zu besorgen, sah ich ihn das letzte Mal. Er kam nicht mehr in die Schule, wohl aus Angst, dass er als Christ aufgeflogen war.

Später erfuhr ich, dass es in einem Dorf, ein paar Kilometer weiter, Christen geben muss und ich fuhr mit meinem Motorrad hin. Doch auch sie hatten solche Angst um ihr Leben, dass sie mir keine Bibel geben wollten.

Ein Mann und ein Buch

Eines Tages war ich in der Hauptstadt Pakistans, in Islamabad, unterwegs. Und dort sah ich einen Mann, der auf der Strasse Bücher verschenkte. Tief in mir spürte ich, dass dies der Augenblick war, auf den ich so lange gewartet hatte. Ich ging also zu dem Mann und er begrüsste mich, wie es unter Moslems Sitte ist. Dann sagte er: «Das hier ist das Buch von Isa.»

Seine Worte trafen mich wie eine Kugel mitten ins Herz. So lange hatte ich nach diesem Buch gesucht. Ich kramte die wenigen Münzen, die ich bei mir trug aus meinen Taschen und bat ihn um das Buch.

Ein Buch verändert mein Denken

Daheim unterzog ich mich erst einer rituellen Waschung, denn ich war überzeugt, dass dies angemessen war, um so ein Buch zu lesen. Und dann schlug ich es endlich auf. Erst verstand ich nichts was darin stand. Aber als ich zum fünften Kapitel des Matthäus-Evangeliums kam, geschah etwas Ungewöhnliches.

Ich las: «Gesegnet sind, die nach Gottes Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn Gott wird ihre Sehnsucht stillen.» Während ich diesen Vers las, fiel Gottes Gegenwart auf mich und erfüllte mich komplett. Ich spürte: Gott ist da! Mein Herz und mein Denken waren wie neu. Ich sass dort ganz allein. Aber ich wusste plötzlich, dass Jesus die Wahrheit ist. Nach und nach fing ich an zu glauben, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes ist.

Leben als Christ in Pakistan 

Fünf Jahre lang traf ich keine anderen Christen und auch ich musste mich bedeckt halten. Aber ich hatte angefangen, das Neue Testament auswendig zu lernen. Ich wusste, dass jeder gute Moslem den Koran zitieren kann, also dachte ich, dass auch Christen ihr Buch auswendig lernen. Ich wollte die Bibel auswendig können, wenn ich auf andere Christen treffen sollte. Ausserdem hatte ich Angst, dass man mir das Buch jederzeit wegnehmen könnte, sobald man es bei mir entdeckte.

Als meine Mutter herausfand, dass ich Christ geworden war, schrie sie, dass sie mich als Baby umgebracht hätte, hätte sie gewusst, dass das einmal passiert. Jahre später begann auch sie, an Jesus zu glauben. Gemeinsam lasen wir in der Bibel und luden auch andere Interessierte dazu ein. Unser Haus stand offen für alle, die die Bibel lesen wollten. Manchmal trafen sich Gruppen von Christen bei uns und wir redeten bis zu sechs Stunden über die Bibel und Jesus. Aber Kirche nannten wir uns nicht, denn Kirchen waren verboten und unser Haus wäre angezündet worden.

Es gibt viele Menschen im Mittleren Osten, die wirklich nach der Wahrheit hungern und nach Gott suchen. Sie haben nur Angst vor westlichen Missionaren, weil sie sie für kulturelle Terroristen halten. Jesus ist den Menschen immer auf Augenhöhe begegnet und so wie er möchte ich das auch tun.

Jan Taimoor lebt inzwischen in den USA und hat die Missionsgesellschaft «The Crossbearers» gegründet, die Menschen der arabischen Welt das Evangelium von Jesus bringt.

Datum: 17.04.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Godreports.com

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