Asya Branch (22) war
die erste afroamerikanische Frau, die den «Miss Mississippi»-Titel gewonnen
hatte. Nun wurde sie zur «Miss USA» gekrönt. Als ihr Vater ins Gefängnis kam, half ihr der Glaube und formte sie.
Asya Branch (Bild: Instagram)
Asya Branch wird die Vereinigten Staaten bei der Wahl
zur «Miss Universe 2020» in Südafrika vertreten. Sie war die erste
afroamerikanische Frau, die den Titel «Miss Mississippi» gewinnen konnte.
Ursprünglich waren die «Miss-USA»-Wahlen für das
Frühjahr 2020 geplant, dieser Wettbewerb wurde aber aufgrund der Covid-19-Pandemie
verschoben und am 9. November 2020 in Graceland in Memphis abgehalten.
Nach ihrer Krönung zur «Miss Mississippi» im Jahr 2018
nahm sie anschliessend an der Wahl zur «Miss America» 2019 teil, ohne aber die
vorderen Ränge zu erreichen.
Schwierige Kindheit
Nicht alles war immer schön im Leben von Asya Branch.
Als sie zehn Jahre alt war, wurde ihr Vater – ein Militärveteran im Ruhestand –
aus dem Haus der Familie heraus wegen Beteiligung an einem bewaffneten
Raubüberfall verhaftet. Die kleine Asya sah verängstigt aus dem Auto heraus zu,
wie ihr Vater abgeführt wurde.
«An diesem Tag hat sich unser Leben für immer
verändert. Wir hatten ein schönes Zuhause und ein grossartiges Leben. Als die
Leute hörten, dass mein Vater im Gefängnis ist, wurden wir anders angeschaut. Das
war eine kritische Phase in meinem Leben, und am Ende hat es mich verändert.
Ich fühlte eine überwältigende Scham.»
Jesus näher gekommen
Asya Branch wird zur Miss USA gekrönt
Das Haus wurde von der Bank zwangsvollstreckt. Asya
fühlte sich allein und verlassen. Und sie kam Jesus näher. «Die Inhaftierung
meines Vaters spielte eine enorme Rolle in meinem Leben und half mir,
Eigenschaften zu entwickeln, die ich mir nie hätte vorstellen können. Schon in
jungen Jahren lernte ich, Verantwortung zu übernehmen und mir bewusst zu werden, wie gesegnet ich bin.»
Und etwas ragt aus allem heraus: «Vor allem aber
stärkte diese Lage meine persönliche Beziehung zu Jesus Christus.»
Asya wurde als sechstes von acht Geschwistern ihrer
Eltern geboren. Sie las viel und auf die Frage, welches Buch sie auf eine
einsame Insel mitnehmen würde, antwortete sie unmissverständlich: «Meine Bibel,
nicht nur wegen der guten Lektüre, sondern auch als Inspiration und Anleitung
für die Umstände, in denen ich mich befinden würde.»
Viel gebetet
Niemand habe ihr helfen können, als sie ihren Vater an
das Gefängnissystem verloren habe. Er habe einem Landstreicher zu helfen
versucht, indem er ihn bei sich aufnahm. «Aber dieser junge Mann hatte einen
bewaffneten Raubüberfall begangen, und weil mein Vater versucht hatte, einer
bedürftigen Seele zu helfen, zahlte er einen hohen Preis.»
Die Mittel für einen Anwalt fehlten. «Die Menschen
erkennen nicht die Nöte, denen ich in meinem Leben begegnet bin, weil ich
gelernt habe, durch meine Umstände stark zu sein, ein Lächeln auf meinem
Gesicht zu behalten und mich auf den Herrn Jesus zu stützen. Ich kämpfte mit meinem
Selbstwertgefühl und verschloss mich und betete um Antworten für das, was geschehen war. Vielleicht wollte Gott mir beibringen, unabhängig und dankbar zu sein.»
Beziehung zu Jesus erneuert
In ihrer Verzweiflung und Einsamkeit schrie sie eines Nachts
zu Jesus und erneuerte ihre Beziehung zu ihm. «Ich war überwältigt, entmutigt
und hatte begonnen, aufzugeben, als ich eine persönliche, geistliche Begegnung
mit Gott hatte. Er sprach zu mir und liess mich wissen, dass er noch immer an
mir arbeitete und unglaubliche Pläne für mein Leben hatte und dass ich nicht
aufgeben soll.»
Nachdem sie Sommerkurse an der Harvard-Universität
besucht hatte, schloss sie ein Studium an der «University of Mississippi» in
Rundfunkjournalismus ab. Sie brachte zudem eine Linie von Schönheitsprodukten mit dem
Namen «Branch Beauty» auf den Markt.
«Nachdem unserer Familie durch die
Verhaftung das Rückgrat und die finanzielle Basis entzogen wurde, war ich
verletzt, verwirrt, verängstigt, schikaniert und zurückgezogen. Jetzt arbeite
ich mutig daran, anderen Kindern, die sich in unglücklichen Umständen befinden,
zu helfen, ihr grösstes Potenzial zu entfalten und zu erkennen, dass sie eine
ungehemmte Zukunft haben.»