Violetas Feuer

«Ein grosses Licht kam auf mich zu»

An Jesus Christus glauben und an ihm festhalten, wenn andere dir Steine nachwerfen – Violeta hat es durchgestanden. Die Frau aus Montenegro lebt mit Jesus und strahlt, wenn sie davon erzählt:
Violeta: «Ich sah Jesus im Traum.»

Ich lebe in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros. Im Jahr 1992 – ich war noch ein Baby – klopfte ein Mann an die Tür unserer Wohnung und erzählte von Jesus. Meine Eltern waren die ersten weit und breit, die ihn als ihren Retter und Herrn annahmen. Nach der kommunistischen Herrschaft, die 45 Jahre gedauert hatte, war die orthodoxe Kirche in Montenegro kaum präsent. Evangelische Gemeinden gab es keine.

Meine Eltern bildeten den ersten Hauskreis und liessen sich 1994 taufen. Im folgenden Jahr starb mein Vater. Meine Mutter musste arbeiten und konnte nicht mehr an den Versammlungen teilnehmen. Bei mir riss der Faden nicht ab, weil eine Frau aus Serbien zu uns kam und über Jahre für mich und ein anderes Mädchen Sonntagschule hielt.

Jesus im Traum gesehen

Anfang 2004 legte die Doulos, ein Schiff von Operation Mobilisation, in der Hafenstadt Kotor an. Ich spürte ein grosses Verlangen hinzufahren, als ich davon hörte. Mir wurde bewusst, dass ich alles, was ich von Jesus gehörte hatte, glaubte – im Kopf. Aber war ich im Herzen entschlossen, mit ihm zu leben?

Kurz darauf, im Februar 2004, hatte ich nachts einen Traum. Wegen Problemen daheim weinte ich. Da sah ich, wie sich Wolken am Himmel formten, und ich erkannte – das Gesicht von Jesus! Ein grosses Licht kam auf mich zu und leuchtete in mich hinein. Die Dunkelheit wich von mir. Am folgenden Morgen fühlte ich mich viel leichter – und glücklich wie nie zuvor. Nun entschloss ich mich, Jesus zu folgen. Ich brannte für ihn, wollte ihn besser kennenlernen.

Der grosse Bruder

Mein Bruder, 14 Jahre älter als ich, hatte mich immer beschützt. Dass ich mich taufen lassen wollte, ging ihm nicht in den Kopf. Am Vortag drohte er, mich aus dem Haus zu werfen. Ich fragte den Pastor, ob ich bei ihm wohnen könne…

In der Kirche war ich eine Zeitlang der einzige Teenager. In ihrer Umgebung gab es Jugendliche, die mich als Sektiererin bezeichneten. Sie beschimpften mich und warfen sogar Steine nach mir. Das war 2005. Doch inzwischen war mein Bruder auch Christ geworden. Er stellte sich schützend vor mich. Gott half ihm, nicht mit den Fäusten auf die Steinewerfer loszugehen, sondern ruhig betend wegzugehen.

Verleumdet – und ausgezeichnet

In der Schule erzählte ich jedem, was ich glaubte. Eine Lehrerin machte es mir schwer. Sie wetterte in der Klasse dagegen, dass ich «Sekten-Versammlungen» besuchte. Und ich durfte kein Wort dazu sagen! Da beschloss ich, mit meinem Verhalten Zeugnis von Jesus zu geben. Den ersten Aufsatz im Abschlussjahr hatten wir zum Thema «Der Sinn meines Lebens» zu schreiben. Ich schilderte, wie ich zum Glauben gekommen war und was mir Jesus bedeutete.

Welche Note hatte ich zu erwarten? Wohl die tiefste. Die Lehrerin aber gab mir – die Höchstnote! Bei der Besprechung stellte sie Fragen zu Gott. Ich war überwältigt. Sie hatte mich lange beobachtet und gesehen, dass ich nicht fluchte und mich nie betrank. Lange war ihr mein Glaube als Träumerei eines Kindes vorgekommen, das vom Leben keine Ahnung hat. «Aber ich weiss, dass es wahr ist!» antwortete ich.

Voller Einsatz für Teenies

Heute beschäftige ich mich in der Brüdergemeinde in Podgorica, einer von drei evangelischen Gemeinden Montenegros, mit den Teenies. Jesus hat mich viel gelehrt. Das will ich Jugendlichen weitergeben. Ich will sie mit den Augen von Jesus sehen. Sie sind für ihn ganz wichtig.

Ich will alles, was ich habe – meine Zeit, meine Erfahrung, meine Gebete – für die Jugendlichen einsetzen. Einige haben in ihren Familien gar nichts von Gott gehört, und es ist nicht einfach, sie einzuführen. Aber ich gebe mein Bestes, und der Herr wird das Beste daraus hervorgehen lassen. Sie sind dabei, für ihr Leben Entscheidungen zu treffen. Ich möchte ihnen helfen, richtig zu entscheiden. Das Leben ist ein Lauf. Ich will ihnen zeigen, dass sie ihn mit Jesus laufen und gewinnen können.  

Datum: 18.10.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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