Gott liebt das Original

Ehrlichkeit und Transparenz sind mir am wichtigsten, wenn es um ein erfülltes Leben geht. Leider hatten diese Werte in der Vergangenheit bei mir einen schweren Stand. Nicht, dass ich unehrlich gewesen wäre. Aber ich hatte Mühe, zu mir zu stehen, ich selbst zu sein. Ständig verglich ich mich mit anderen und wollte immer so sein wie der oder die, aber nie ich selber. Ich versuchte eine "Szene" zu finden, die mir entspricht, und machte als Teenie wohl alle erdenklichen Trends mit. Unbedingt wollte ich geliebt und angenommen sein und trug eine Maske nach der anderen. In meinem Innern jedoch blieben diese Sehnsucht und ein Hunger, den nichts und niemand stillen konnte. Durch Kollegen erfuhr ich dann von Gott. Aber auch er schien mir so weit weg zu sein. Irgendwo oben in den Wolken, für mich sowieso unerreichbar.

Trotzdem wollte ich dem Glauben eine Chance geben und fing an, mich mit Gott zu beschäftigen. Ich dachte, wenn es ihn gibt, dann muss er sich mir auf irgendeine Art zeigen. Aber so, dass ich es dann wirklich weiss! Am liebsten wäre mir gewesen, wenn er mir persönlich begegnet wäre oder irgendetwas Verrücktes gemacht hätte. Aber Gott begegnete mir anders. An einem Abend verspürte ich in meinem Herzen, dass es ihn wirklich gibt. Das Schönste war, dass ich von diesem Augenblick an seine Liebe für mich wahrnahm. Und der innere Hunger wurde gestillt mit einer Liebe, die ich noch nie erlebt hatte. Dies gab mir die Gewissheit, dass Gott lebt und ich ihm wichtig bin. Weil Gott mich liebt und nicht meine Masken, bekam ich Mut, ich selbst zu sein und mich von Ihm verändern zu lassen.

Autorin: Véronique Cervenka, 25 Jahre, hat soeben ihr Jus-Studium an der Uni Zürich abgeschlossen.