Esoterik

Die lange Suche nach dem Glück

"Ohne dass ich wollte, geriet ich in die Esoterik hinein. Ich suchte etwas, ohne zu wissen was, und war innerlich unruhig", erzählt Monika Dietler.
„Seit meiner Kindheit betete ich“: Monika Dietler
„Die Leute rannten mir die Türe ein“: Monika Dietler in ihrer Praxis.
„Wieder wusste ich: Das war Gott!“

Ich habe Zahnarztgehilfin gelernt, aber nach der Heirat (mit 22) blieb ich fünfzehn Jahre zu Hause, um unsere drei Kinder aufzuziehen. Ich bin katholisch aufgewachsen und habe eigentlich immer nach Gott, nach einer umfassenden Geborgenheit gesucht. Seit meiner Kindheit betete ich zu ihm. Nicht zu Jesus. Die Geschichten kannte ich. Eine persönliche Beziehung zu Gott aber hatte ich nicht.

Herzstillstand: Ins Leben zurückgeholt

Mit 16 stand eine harmlose Blinddarmoperation an. In der Nacht kam die Schwester vorbei. Mir war es wunderbar wohl – dabei konnte ich mich nicht rühren! Sie mass den Puls – und ich hörte, wie sie schrie: „Kein Puls mehr!“ Sie sprang durch den Gang – ich hörte alles – und zurück kamen Ärzte und Schwestern. Ich hatte einen Herzstillstand. Dabei spürte ich ein Licht, eine Wärme, Liebe. Ich konnte mich nicht rühren, aber begriff die Aufregung nicht. Am liebsten wäre ich in diesem Zustand geblieben. Am anderen Tag sagten mir die Ärzte, sie hätten mich zurückgeholt.

Knoten – weg!

Drei Jahre später musste mir ein grosser, äusserlich sichtbarer Knoten wegoperiert werden. In der Nacht zuvor kam der Arzt vorbei. Dann war es so weit; ich lag angeschnallt auf dem Operationstisch. Der Chirurg wusch sich die Hände. Er setzte sich hin und sagte: „Halt!“ Alle schauten verwundert hin. „Es ist mir ein Rätsel – aber da ist nichts mehr!“ Ich konnte nach Hause. Wieder wusste ich: Das war Gott!

Ich konnte unseren Kindern nicht die Liebe geben, die sie brauchten. Nicht selten war ich überfordert; zudem war ich oft allein. Ich habe einen lieben Mann, doch er war auch abends meistens weg, da er in drei Vereinen mitwirkte. Manchmal wachte eines der Kinder nachts um drei auf; mein Mann war noch nicht daheim. Nach dem Hausbau nahm er zusätzliche Arbeit an, um die Schulden zu mindern.

Wutanfälle

In dieser Zeit hatte ich oft Wutanfälle aus heiterem Himmel. Plötzlich rastete ich aus. Ich litt wahnsinnig darunter, weil ich nichts dagegen tun konnte. War ich vom Teufel besessen? Mehrmals wöchentlich kam diese Wut über mich; nach ein paar Minuten klang der Anfall ab.

Die Kinder wurden grösser; meine Unzufriedenheit und die Wutanfälle trieben mich um. Ich wusste, etwas musste anders werden. Eines Tages beim Kochen hatte ich die Idee, die Fussreflexzonenmassage zu lernen. Die Methode begeisterte mich, da ich den Energiefluss im Körper wiederherstellen konnte. Ich eröffnete 1993 eine Praxis und war nach kurzem für drei Monate ausgebucht. Ich verdiente gut und bildete mich weiter: Shiatsu und Akupressur kamen dazu. Nach der Erstanzeige machte ich nie mehr Reklame. Die Leute rannten mir die Türe ein.

Esoterik: mehr lernen, tiefer verstehen…

Schön war, dass die Wutanfälle aufhörten. Ich war ausgeglichener. Der Erfolg tat mir wohl. Doch mit der Zeit geriet ich in einen Strudel. Alles was mit Esoterik zu tun hatte, fesselte mich. In Bücherläden zog mich die Ecke mit Esoterik und Grenzwissenschaften fast magisch an. Ich lernte pendeln; Buddhismus, Astrologie und Tarot-Karten interessierten mich. Steine gab es für alles; das Wissen um ihre Kräfte schien mir kostbar.

Je mehr ich verdiente, desto mehr gab ich aus. Wie unter Zwang kaufte ich Kleider, Bücher, CDs, namentlich Esoterik. Und besuchte eine Weiterbildung um die andere. Nie hatte ich genug. Etwas fehlte mir – ich war immer noch auf der Suche nach Gott. Zu meinem 40. Geburtstag wünschte ich mir eine Bibel und las fortan täglich darin. Mir war nicht bewusst, dass der christliche Glauben und Esoterik nicht vereinbar waren. Ich las in der Bibel, betete regelmässig zu Gott. Doch alles, was die Kirche bot, war irgendwie zu oberflächlich.

Lesen Sie die Fortsetzung: „Christsein und Esoterik sind zwei Paar Schuhe“

Datum: 23.05.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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