Mit Reiki Kids erziehen

„So ruhig, wie man sein sollte, war ich nicht“

Reiki schien die Lösung für Monika Andres, die als alleinerziehende Mutter immer wieder an ihre Grenzen kam.
So ruhig wie man sein sollte
Hat Boden unter den Füssen: Monika Andres
Monika Andres

Meine Tochter war oft krank; homöopathische Kügelchen von Bekannten halfen. Ich befasste mich mit esoterischen Angeboten und machte Reiki-Lichtmeditationen. Reiki geht von einer universellen Lebensenergie aus. Ich identifizierte sie mit dem Gott, den ich von der Sonntagschule kannte.

Mit Reiki heilen

Wer meditiert und bestimmte Kurse besucht, kann gemäss Reiki ein Kanal für diese universelle Energie werden (Formel: „Gerade heute will ich lieben“), kann Hände auflegen und mit ihnen heilen. Das tat ich, als meine Tochter Jenny einen tiefen Sturz erlitt und auf dem Rücken dalag. Die Leute gerieten in Panik. Ich hatte Reiki. Ich redete ihr ruhig zu und legte die Hände auf sie. Als sie aufstehen wollte, machte ich ihr Mut. Jenny konnte gleich wieder gehen. Das zeigte mir: Reiki hilft.

Oft ausgeflippt

In den Reiki-Seminaren war mir zunehmend unwohl. Im Kreis sitzend, visualisierten wir die Welt, heilten sie mit Reiki-Energie. So ruhig, wie man dafür hätte sein sollen, war ich aber nicht. Im Nachhinein weiss ich, dass die Ruhe, die ich durch Reiki gewann, oberflächlich war. Die Wochenenden forderten mich extrem. Als quirliger Typ kam ich mit den Kindern rasch ans Limit und flippte aus, was mich stark belastete. Die Teenager nahmen mich nicht mehr ernst.

Die Erziehungsberatung half mir, mich als Mutter zu verhalten. Um Entscheide zu treffen und mich besser auf neue Situationen einzustellen, legte ich Tarot-Karten und versuchte sie zu deuten. Ich meinte, daraus etwas ableiten zu können, aber rückblickend sehe ich, dass sie keine wirkliche Hilfe darstellten. Nach einigen Tagen fiel ich wieder in ein Loch.

Nie ausgelernt

Die Bibel war für mich eine von vielen Weisheitsquellen fürs Leben. Ich bemitleidete die Christen, die, statt auch aus anderen Quellen zu schöpfen, sich auf die eine beschränkten. Eine Nachbarin, die ich seit meiner Jugend kannte, war Christin geworden. Mit ihr hatte ich viele gute Gespräche. Sie lud mich mehrfach zum Church Brunch im Schadausaal in Thun ein. An einem Sonntagmorgen war Esoterik das Thema. Ich nervte mich über die Ausdrucksweise der Referentin und fand, sie werde der Sache nicht gerecht. Meine Nachbarin fragte mich: „Warum meinst du denn, dass du richtig liegst?“ Ich gab die Frage zurück und sie sagte: „Weil mein Gott lebt!“ Dies blieb hängen.

In der Esoterik hat man nie ausgelernt. Man hat das Gelernte immer weiter zu vertiefen; die Meister sind weit voraus. Von der Nachbarin liess ich mich in einen christlichen Glaubenskurs einladen. Am zweiten oder dritten Abend fiel der Groschen – ich sah mich plötzlich als sündigen Menschen vor Gott. Ich merkte: Es nützt mir nichts, mich in Reiki-Licht zu hüllen – ich konnte mit meiner Schuld vor Gott nicht bestehen. Und dies, obwohl ich nicht in einer Lebenskrise steckte und auch nie etwas besonders Schlimmes begangen hatte.

Im neuen Licht leben

Zu Hause nahm ich eine CD mit einem Gebet von Pius Holzer, ging unter Tränen auf die Knie und betete das Gebet von Herzen. „Herr Jesus, jetzt habe ich erkannt, wie es um mich steht. Übernimm du mein Leben.“ Bis zum folgenden Kursabend vergingen zwei Wochen – Tage, in denen mir wegen Kleinigkeiten die Tränen kamen. Das gab mir zu denken.

Nach einem Gespräch mit dem Pastor sagte ich micht bewusst von Reiki los. Ich hatte es als eine gute Technik behalten wollen. Doch nun hatte ich Klarheit. Ich betete: „Jesus, auch Reiki gehört nicht mehr in mein Leben, nur du.“ Alle Unterlagen warf ich in den Kehricht. Ich habe seither gemerkt, dass Gott nicht will, dass wir anderen Heilsquellen vertrauen.

„Gott antwortet auf meine Gebete“

In der Folge ist eine Ruhe in mir gewachsen, die mich alle Abstürze hat überstehen lassen. Ich habe Boden unter den Füssen; so bedrückt wie früher bin ich nicht mehr. Im Umgang mit den Kindern gewann ich eine ruhige Festigkeit, im Wissen: Jesus ist mit mir und gibt mir Kraft, meine Linie durchzuhalten. Sie konnten mich nicht mehr provozieren und austricksen wie zuvor.

Vor fünf Jahren habe ich zum Glauben an Jesus gefunden. Seither erlebe ich, dass Gott auf Gebete antwortet und handelt. Am christlichen Glauben fasziniert mich, dass Gott uns schenkt, was wir brauchen und im Gebet erbitten. Er hat mir andere Werte gegeben. Ich erlebe, dass er mich Schritt um Schritt weiter führt und herausfordert, auch im Umgang mit meinen Schwächen und Grenzen. Ich freue mich auf weitere Schritte auf diesem Weg.

Datum: 06.04.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service