Medizinfrau

"Mit Beschwörungsformeln schloss ich Wunden"

Romana Vrana - eine Frau mit Erfolg. Aber in ihrem Inneren sah es anders aus.
Romana Vrana

Blitzlicht. "Umdrehen, dann ein Blick über die Schulter!" Romana Vrana wirbelt herum. Leuchtende Augen. Kesser Blick. Ein laszives Lachen in die Kamera. Blitzlicht. "Jetzt das ganze nochmal!" Ein Fotograf, ein Modell. Er der Dirigent, sie das Orchester. Eine Bildfanfare für die Illustrierte. "Dieses Mal rechts herum." Blitzlicht.

Anders sah es in ihrem Innern aus: "Eigentlich ging es mir während meiner Kindheit die ganze Zeit schlecht. Im Elternhaus spürte ich keine Liebe, ich wurde ein schwermütiges Kind. Wenn ich mir dachte, es gehe mir gut, spürte ich unterschwellig, dass ich lediglich gut im Verdrängen war. Ich war aber sehr gut im Aufsetzen von Masken. Ich war sogar der Klassenkasper. Auf den Fotos von früher hatte ich immer ein strahlendes Gesicht. Meine Mutter war 16jährig, als sie mit mir schwanger war. Lange dachte sie über einen Abbruch nach, entschied sich dann aber doch für mich. Innerhalb der Familie gab es kaum echte Liebe. Ich suchte Zuneigung und Anerkennung in meist kurzen Beziehungen. Ich war mit Musikern als Groupie unterwegs, war Fotomodell und spielte kleine Rollen in Filmen.

Nichts konnte meine Leere ausfüllen

Irgendwie faszinierte mich das Übernatürliche. Hier hoffte ich, mein Lehrheit in den Griff zu kriegen. Ich las zig esoterische Selbsthilfebücher. Bald arbeitete ich mich in verschiedenste Praktiken vor: Astrologie, Hypnose, Silva Mind Control, Yoga oder Schamanismus. Weiter praktizierte ich Tischrücken und nahm Kontakt zu Geistern auf. Eines ging immer ins Andere über.

Spass und Neugier waren ausschlaggebend um mit dem Tischerücken zu beginnen. Mit ein paar Bekannten probierte ich es aus. Irgendwann entdeckten wir, dass ich ein absolutes Medium bin. War meine Hand im Spiel, funktionierte die Kommunikation. Nahm ich sie weg - und alle andern liessen ihre Hände dort - tat sich gar nichts. Spannend und zugleich gruselig. Nach dieser "Sitzung", als die anderen längst nach Hause gegangen waren, überkam mich das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Dazu kamen Geräusche: Türenklopfen und Fensterklirren. Darum wollte ich den Tisch schnell wieder los werden. Verschenken oder verbrennen. Aber dann hörte ich, dass sich der Geist rächen würde. Panische Angst überfiel mich...

Faszinierende Möglichkeiten

In einer Gruppe lernte ich im Selbstbewusstseinstraining meinen Geist zu kontrollieren, Materie zu beeinflussen und Menschen gedanklich zu lenken. Das ganze hatte auch eine Schattenseite: Dämonische Geister - ich nahm dies zuerst nicht ernst, bis andere aus der Gruppe dies erlebten - belästigten uns Menschen aus Fleisch und Blut sexuell.

Aber die Möglichkeiten, die sich mir boten, waren zu faszinierend. Macht über Dinge und vor allem Menschen zu besitzen! Ein mitreissendes Lebensgefühl. Ich lernte Personen beschreiben und beeinflussen die über hundert Kilometer weit weg waren und ihnen Gedanken zu suggerieren. Später hörte ich von diesen Personen dass die Gedanken angekommen sind. Die Manipulierten waren sogar überzeugt, dass es sich um ihre eigenen Gedanken handelte!

Link: Hier gehts zum Audio-Beitrag von ERF

Datum: 30.04.2002
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Brunnen Verlag Schweiz

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