«Gott gab mich 15'000 Kilometer weit weg nicht auf»
Yousef (Name geändert) wuchs in den palästinensischen
Gebieten auf. Er kannte ein paar Christen, dachte aber, dass diese Menschen
etwas falsch verstanden hätten. Dann zog Yousef ins 15'000 Kilometer entfernte Australien.
Erstmals von einem nicht islamischen Glauben erfuhr
Yousef durch einen Fernsehcartoon. «Ich erinnere mich, dass diese
Zeichentrickfilme die Geschichten des Alten und Neuen Testaments erzählten. Für
die 1980er-Jahre war er sehr gut gemacht... und faszinierend. Mir wurde
klar, dass es ein anderes Buch und einen anderen Glauben als den Islam gibt.»
Weiter erinnert er sich an einen Radiosender in
arabischer Sprache. «Immer nach den 22.20 Uhr-Nachrichten wurde über die Lehren
von Jesus gesprochen. Als Teenager hörte ich mir den Sender oft an. Ich dachte
nicht, dass der christliche Glaube der richtige Weg sei, es war einfach
interessant.»
Keinen Sinn mehr gesehen
Dann besuchte Yousef eine Universität und arbeitete als
Mediziner. «Ich traf Menschen, die reich und mächtig waren. Ab diesem Zeitpunkt
machte der Islam für mich keinen Sinn mehr. Ich sah eine Kluft zwischen der
islamischen Lehre und dem Verhalten ihrer Anhänger. Wenn der Islam die Lösung für
die Probleme der Menschen war, warum lebten sie dann nicht nach ihm? Ich
begann, mich von ihm zu entfernen. Es war Ramadan, aber ich fastete nicht. Zur
gleichen Zeit entstand eine ultrakonservative, muslimische Bewegung und ich begann
darüber nachzudenken, das Land zu verlassen.»
Im Jahr 2007 zog Yousef nach Australien. «Ich wusste
nichts über das Land, ausser dass es eine seltsamen Fernsehserie namens 'Neighbours'
gab. Mein Abschluss bedeutete hier nichts, also begann ich einen Masterstudiengang.»
Zur gleichen Zeit bekam sein Bruder in der Heimat im
Nahen Osten gesundheitliche Schwierigkeiten. «Er kam mit angeborenen Gesundheitsproblemen zur Welt und war erneut im Krankenhaus. Ich konnte ihn nicht sehen und
fühlte mich sehr gestresst. Ich erzählte meinem Dozenten an der Universität
davon, und er fragte: 'Möchtest du, dass ich für dich und deinen Bruder bete?'»
15'000 Kilometer entfernt
Das kam Yousef unglaublich vor. «Ich hatte 15'000
Kilometer entfernt ein völlig neues Leben begonnen. Niemand kannte mich hier,
und ich war in einem säkularen Land, in dem es niemanden interessierte, was
jemand glaubte. Und doch bot mir die erste Person, mit der ich sprach – jemand
in einer sehr hohen Position – an, für mich und meinen Bruder zu beten. Ich sagte
ja.»
Danach wollte er mehr über das Christentum erfahren.
Ihm war eine Bibelschule in der Nähe seines Wohnortes aufgefallen. «Ich dachte,
dass ich mich einem neuen Glaubenssystem nicht nähern könnte, ohne es zu
studieren, also ging ich hin und fragte, ob ich mich für einen kurzen Kurs
einschreiben könnte.»
Der Mitarbeiter der Bibelschule schien überrascht zu
sein. «Er sagte, dass die Leute, die dort studierten, normalerweise
praktizierende Gläubige waren. Einige von ihnen waren auf dem Weg zur Ordination.
Ich sagte, das sei schon in Ordnung, ich sei nur interessiert. Er meldete mich
für zwei Fächer an – eine Einführung in das Alte Testament und eine Einführung
in das Neue Testament.»
Verhalten überzeugte
In den ersten zwei Wochen, in denen Yousef an diesem
College studierte, sah er, wie die Studenten ihn und sich untereinander
behandelten. «Sie lebten, was sie predigten. Es gab keine Spaltung. Also ging
ich zurück zu meinem christlichen Dozenten an der Universität und sagte: 'Ich
möchte diesem Glauben folgen.' Dann habe ich mit ihm gebetet und bin zum Glauben
an Jesus gekommen.»
Weniger als ein Jahr später liess er sich taufen. «Ich
fand eine Gemeinde, die sich in einer Wohnsiedlung traf und sich um Flüchtlinge
kümmerte. Danach habe ich meinen Master in Theologie gemacht.»
Heute will er den
Menschen sagen: «Hört auf die Stimme, die euch immer wieder ruft. Ich hatte
Glück. Gott hat mich nicht verlassen. Er hat mich nicht aufgegeben, auch nicht,
als ich 15'000 Kilometer weit weggezogen bin. Er hat mir Menschen in mein Leben
gestellt. Und wenn Sie Jesus in Ihr Leben aufnehmen, kommt die Veränderung von
selbst. Gott hilft Ihnen. In Matthäus, Kapitel 11, Vers 28 sagt Jesus: 'Kommt alle her zu mir,
die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.' In
meiner arabischen Bibel lautet der Vers: 'Ich will euch trösten.' Jesus wird
uns die schweren Lasten abnehmen und uns Trost spenden.»