Dass sie einst für ein theologisches Seminar arbeiten
würde, hätte sie früher wohl kaum gedacht: Als entschiedene Atheistin
machte sie sich lustig über Christen. Doch heute ist sie
Professorin am «Southwestern Baptist Theological Seminary» in Forth Worth.
Dr. Hongyi Yang
Sie
wuchs im Südwesten Chinas auf, wo sie lernte, dass Gott für ein Mythos zu
halten sei. Als sie im Jahr 2000 als Austauschstudentin nach Texas zog, sah sie
zum ersten Mal eine Bibel, davor hatte sie in ihrem Leben nur
einen einzigen Christen kennengelernt.
«Ich
war damals Atheistin.» Für sie war klar, dass es keinen Gott gibt, «der uns
retten kann und dass wir den Erfolg aus eigener Kraft, mit Fleiss und dem
nötigen Glück anzustreben haben».
Eine gewisse Verachtung gegen
Christen…
In den USA angekommen, stellte sie fest, dass überall Kirchen standen und sie
von Christen umgeben war. Dieser Kulturschock habe eine gewisse Verachtung
gegenüber dem Christentum ausgelöst, erinnert sie sich. «Ich
habe das Christentum verspottet. Denn ich dachte, es muss demütigend sein,
einen Gott anzubeten, der gekreuzigt worden ist.»
Heute
reflektiert sie diesen Gedanken anhand von 1. Korinther, Kapitel 2, Vers 14: «Der Mensch kann
mit seinen natürlichen Fähigkeiten nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für
ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Geheimnisse erschliessen sich nur durch
Gottes Geist.» Heute sagt sie: «Ich war eigentlich die Dumme.»
Plötzlich Christin
Doch
in den letzten drei Tagen des Jahres 2000 besuchte sie dennoch eine
evangelistische Konferenz. Das Gehörte hallte in ihr nach und ihre Perspektive
wurde drastisch verändert.
Plötzlich
war sie von Gottes Existenz überzeugt und am letzten Tag der Versammlung
übergab sie ihr Leben Jesus Christus.
Hongyi
Yang erklärt heute rückblickend, dass ihre Augen «geöffnet wurden», als ihr
«eine Art sanfte, helle und grosse Liebe» widerfuhr, die sie noch nie zuvor
erlebt hatte.
Nicht mehr bedeutungslos
«Ich
weiss sicher, dass es tatsächlich einen Gott gibt, und ich erlebe seine Liebe. Das
Leben ist nicht mehr bedeutungslos, weil es diesen Gott gibt.» Am Ostersonntag
2001 liess sie sich taufen. Dazu
lud sie auch eine Handvoll ungläubiger Freunde ein, zwei von ihnen wurden
später ebenfalls Christen.
In
den letzten 19 Jahren sei sie «eine neue Schöpfung geworden. Das Evangelium hat
mich verändert, mein Leben, meinen Geist und meine ganze Person.»
Heute
arbeitet Yang als Assistenzprofessorin für Systematische Theologie am «Southwestern
Baptist Theological Seminary» in Fort Worth.