Erstes Board aus Stuhllehne und Kofferrädern zusammengeschraubt
In Nairobi (Kenia) wird Kelvin Murage «König des Skateboards»
genannt. Sein erstes Brett schraubte sich der einst schüchterne Junge selbst
zusammen. Heute erreicht er als Boarder junge Einheimische für den christlichen
Glauben.
Kelvin Murage
Die
Freude seiner Mutter hielt sich in gut übersichtlichen Grenzen, als Kelvin
Murage (damals 12) die Räder eines Koffers abschraubte, sowie die
Rückenlehne eines Stuhls, um daraus ein Skateboard zu bauen.
Aufgewachsen
war Kelvin in der kleinen Bauerngemeinde Nyeri in Zentralkenia. Das
Leben war schwierig, er hatte einen älteren Halbbruder, seine Mutter war
gläubig, doch sein Vater war Alkoholiker.
Die Entfernung
zwischen den Häusern in Nyeri war gross und in der Schule war er – weil er
schüchtern und oft ruhig war – ein «leichtes Opfer». Dann also zimmerte er sich
das erwähnte Skateboard zusammen.
Durch TV-Sendung begeistert
Als Kelvin zwölf
Jahre alt war, kaufte seine Familie einen Fernseher mit drei Kanälen: einen für
Filme, einen für Nachrichten und einen für Cartoons. Er verbrachte seinen Sommer
damit, Cartoons und einen gelegentlichen Film zu sehen. Eines Tages flog ein
Skateboarder während eines Films über die Leinwand. Da er noch nie einen
gesehen hatte, war er sofort begeistert.
Bald also
erfolgte die erste Fahrt mit seinem neuen Brett. Obwohl das ländliche Kenia mit
seinen Felsen und dem Gras nicht gerade optimale Möglichkeiten bot, war ihm umgehend klar,
dass dies der Beginn einer Reise war.
«Liebe auf den ersten Blick»
Im letzten
Schuljahr hatte er in der Schule Zugang zu einem Computer und Internet. Er
entdeckte YouTube und erfuhr von einem Skateboard-Wettbewerb in Nairobi. In
einem Video sah er, dass jemand, den er von der Schule kannte, dort den zweiten
Rang belegte. Ihn löcherte er
nun mit Fragen. Dann sparte er mehrere Monate für sein erstes richtiges
Skateboard. «Als ich das erste Mal darauf stand, war es Liebe auf den ersten
Blick.»
Auf der
Universität Nairobi fand er schnell eine Gemeinschaft: Skateboarder. Viele aus
dieser Szene kämpften mit Alkohol- und Drogenmissbrauch – ein Kampf, den Kelvin
aus den Erfahrungen mit seinem Vater bestens kannte. Entschieden, diesen Teil ihres Lebensstils nicht zu übernehmen, schloss er sich
ihnen an.
Im Laufe der
Zeit wurde er zu einem der Gesichter der kenianischen Skateboard-Kultur, einer
seiner Spitznamen war «King of Skate».
180-Grad-Wende
Eines Tages kam
ein Missionar auf die Gruppe zu, weil er sich auch für Skateboards
interessierte. Im Laufe des Gesprächs hörte Kelvin das Evangelium und wurde zu
einem Bibelstudium eingeladen – er ging hin.
Inmitten von
Menschen mit offenen Bibeln verstand er schliesslich den Unterschied zwischen
Christus als seinen Retter und «Christ sein» als «Kulturlabel». Er nahm noch an
diesem Tag Jesus in sein Leben auf.
Er fragte sich, wie
viele junge Kenianer mit den gleichen Problemen konfrontiert waren, mit denen
er aufwuchs. Kelvin wuchs im Glauben und sein Wunsch war, dass auch seine
Skateboard-Freunde vom christlichen Glauben erfuhren.
«Die Menschen brauchen Jesus»
Mit einem Mal
hatte er eine früher unerwartete Plattform, um das Evangelium weiterzugeben,
unter seinen Freunden in Kenia sowie bei internationalen Diensten wie «Skaters
for Christ».
Er erzählt, wie
er eine Kindheit voller Ablehnung erlebte – für viele eine nur allzu bekannte Geschichte – und wie er Annahme bei Gott durch Jesus Christus erfuhr. Seine Begabung
nutzt er heute zur Ehre Gottes. «Die Menschen brauchen Jesus.»