Sein Motorrad flog durch die Lüfte, die Seele ins Bodenlose
Als Ronnie Faisst (42) den Wechsel
vom Rennsport zu waghalsigen Tricksprüngen vollzog, stellten sich Sponsoren,
Geld und Bekanntheitsgrad ein ... sowie eine Drogenabhängigkeit. Doch dann nahm
sein Leben eine ungeahnte Wendung.
Ronnie Faisst
«Man
kann kein Top-Profi-Rennfahrer werden, wenn man Party-Gänger ist. Vielmehr
warten strenge Diäten und tägliches Training – das ist der Hintergrund, aus dem
ich komme. Ich habe keine Drogen genommen, habe nichts getrunken und ich wollte
auch nichts dergleichen», erinnert sich Ronnie Faisst.
Doch
das änderte sich, als er die Disziplin wechselte: «Wenn du zum Freestyle
wechselst, ist alles, was du wirklich brauchst, die Bereitschaft, ein Risiko
einzugehen.» Also fanden er und seine Kameraden heraus, «dass du feiern kannst
und man den Sport trotzdem ausüben kann». Plötzlich waren Partys, Mädchen,
Drogen, Alkohol und lange Nächte kein Tabu mehr.
Motorrad flog, Seele sank
Ronnie
stieg bald an die Spitze des aufkommenden Freestyle Motocross (kurz FMX) auf.
Mit bahnbrechenden Tricks trat er bei Wettkämpfen und Tourneen auf. Seit dem
Jahr 2000 ist Ronnie Faisst Stammgast der «X-Games», wo er viermal die
Bronzemedaille gewann. Aber
während sein Motorrad flog, sank seine Seele immer tiefer in die innere
Leere.
Bis
er eines Tages einem Fernseh-Evangelisten zuhörte, wie dieser das Evangelium
erklärte. In die Arme von Jesus trieb ihn das grösste Hindernis, das einem beim
Freestyle begegnen konnte: die Angst.
Tricks erschrecken
«Wenn
du ein Free-Rider bist, gibt es Tricks, die dich ein wenig erschrecken.
Man muss diese Angst überwinden, um den Trick zu lernen. Genau zu diesem
Zeitpunkt wurde der Rückwärtssalto entwickelt. Auf eine geglückte Landung
folgen fünf Crashs», erinnert sich Ronnie.
«Dieser
Mann im Fernsehen sprach nun vom Glauben… und es sprach mich an, weil es um
die Angst ging, die ich täglich erlebte. Mir gefiel seine Sicht auf das Leben,
so hatte ich das alles noch nie gesehen. In meinem Schlafzimmer fand ich zu
Jesus Christus, während ich dieses Programm ansah.» Es sei gut, Gott seit
diesem Augenblick an seiner Seite zu wissen.
«Nicht einmal nahe daran»
Er
begann in der Bibel zu lesen, «die Dinge sprangen mich von den Seiten förmlich an». Er erkannte, dass sein Leben nicht den Forderungen der Bibel entsprach.
«Ich war nicht einmal nahe daran.»
Doch
sein Glaubensleben stockte. Nach zwei, drei Jahren der Stagnierung hätte er das Christentum
fast aufgegeben. Dann
erinnerte er sich an das Training, bei dem er mit dem immer gleichen Programm im Fitnessstudio
stagnierte. «Also habe ich meine ganze Routine geändert. Ich fastete, nahm mir
mehr Zeit im Gebet und so weiter.» Das habe zu einer 180-Grad-Wende geführt. «Die
Leute hielten mich für verrückt, weil sie wussten, woher ich komme.»
«Das will ich weitergeben»
Sein
christliches Leben begann sich zu entwickeln. Bald kamen auch Auftritte als
Redner dazu, wo er erzählte, wie er zu Jesus Christus gefunden hatte. Dadurch
fanden auch Fans zum Glauben – und Ronnie Faisst wollte mehr davon.
«Jetzt
will ich das mit den Menschen teilen. Auf einem Podium zu stehen und einen
grossen Wettbewerb gewinnen ist nichts im Vergleich dazu, wenn Gott dein
Herz berührt. Ich sorge dafür, dass Gott an erster Stelle steht.»
Hier holt Ronnie Faisst (im gelben Anzug) Bronze an den X-Games: