Charlotte Pence ist die Tochter des
US-Vizepräsidenten und überzeugten Christen, Mike Pence. Sie lehnte eine Zeit lang
die Überzeugungen ihres Vaters bewusst ab und wandte sich dem Atheismus zu.
Doch statt Frieden darin zu finden, wurde sie immer ruhe- und hoffnungsloser.
Charlotte Pence
Sie gilt als
Vorzeigefamilie, die Familie von US-Vizepräsident Mike Pence. Auch im Bezug auf
den christlichen Glauben. Doch gerade für seine Tochter Charlotte war das nicht
immer selbstverständlich. Obwohl die heute 25-Jährige von ihren Eltern immer
wieder gute Ratschläge und Weisungen erhielt, drehte sie Gott während zweier Auslandssemester in England den Rücken.
Während ihrer Kindheit
sei sie jeden Sonntag in die Kirche gegangen, erinnerte sich Charlotte Pence
bei einem Interview mit The Christian Post. Manchmal hielt ihr Vater sogar
einen eigenen Gottesdienst bei sich zu Hause ab. Und so war auch sein Rat zu
Beginn ihres Studiums, dass sie jeden Tag drei Dinge tun solle: Stille Zeit,
Studium und Sport.
Neue Ideen…
2015 begann sie zwei
Auslandssemester an der University of Oxford. Hier traf sie auf neue,
ungewohnte Ideen und stellte mit einem Mal die Religion und Gott infrage. Sie
vermied religiöse Freunde und fühlte sich insbesondere vom Atheismus angezogen,
der allerdings viele Fragen in ihr weckte. «Ich interessierte mich für den
Atheismus und verbrachte viel Zeit damit, über führende Denker dieses Gebiets
zu lesen», beschreibt sie in einem kürzlich veröffentlichten Buch über die
Lebensweisheiten, die ihr Vater ihr auf den Weg gegeben hat. «Mich
interessierten andere Arten von Ideen, solche, mit denen ich nicht erzogen
worden war. Ich hörte auf, zur Kirche zu gehen und in meiner Bibel zu lesen.»
…bringen neue Fragen
Sie dachte, dass sie ihr
Leben gut auch ohne Gott führen könnte. Doch mit der Zeit «fühlte ich mich
immer hoffnungsloser. Ich denke, ich glaubte immer noch an Gott, aber ich
wollte versuchen, ohne die Last religiöser Ideen zu leben. Ich dachte, dass
meine Fragen weggehen oder beantwortet werden würden. Ich dachte, dass mich das
vielleicht einfach nicht weiter stören würde und dass ich mein Leben auf
agnostische Weise leben könnte. Vielleicht wünschte ein Teil von mir sogar,
dass ich das konnte, aber der Atheismus beantwortete meine Fragen nicht!»
Auch mit ihren Eltern
sprach sie über diesen inneren Kampf – die Beziehung war so gut, dass sie davor
keine Angst hatte. Mike und Karen Pence brachten ihr vollstes Verständnis
entgegen. «Sie waren immer bereit und offen, über jegliche Fragen zu sprechen,
die ich über ihren Glauben hatte. […] Letztlich
musste mein Glaube einfach mein eigener werden und sobald er das tat, konnte
ich gar nicht mehr zurück…»
Ein eindrücklicher Besuch
Auf der Suche nach Antworten
las sie Bücher von bekannten Autoren und Theologen wie C. S. Lewis und Alister
McGrath, die selbst Atheisten gewesen waren und dann zum Glauben an Gott kamen.
Doch den grössten Einfluss hatte vermutlich der Besuch Israels zusammen mit
ihrer Familie in den Frühlingsferien. «Ich glaube, während der Zeit in Israel
wurde ich wirklich Christ und mein Glaube festigte sich.»
Insbesondere beeindruckte
sie, dass dort viele Menschen, egal von welcher Religion sie sind, «die
Wahrheit der Geschichte der Bibel anerkennen. Sie anerkennen die Ereignisse,
die darin geschehen sind. Sie stimmen nur vielleicht nicht mit allen Details
überein.» Mit all diesen Menschen verspürte sie eine gewisse Verbindung. «Es war,
als befänden wir uns alle auf derselben Reise und zu einem bestimmten Zeitpunkt
trafen wir auf demselben Weg zusammen. Ich ging diesen Weg und hörte auf ihre
Geschichten und Erfahrungen. Wir diskutierten über die Bedeutung des Glaubens
in unserem Leben und fanden Gemeinsamkeiten in unseren geteilten Traditionen.»
Zurück zu Gott
Auf dem Rückflug von
Israel nach England kehrte sie zu Gott zurück und bat ihn, sie wieder anzunehmen.
«Ich sass im Flugzeug, hörte ein christliches Lied an und begann zu weinen. In
dem Moment kam ich nach Hause zu meinem Retter, zu meinem Freund und verstand
es endlich: Ich brauchte ihn und er nahm mich mit offenen Armen wieder auf. Ich
kann dieses unglaubliche Gefühl der Annahme und Erneuerung nicht in Worten
beschreiben. […] Es ist ein kostenloses Geschenk, ohne das
ich nicht leben kann. Und ich war mir noch nie einer Sache so sicher!»
Heute studiert Pence
einen Master in Theologie an der Harvard University mit Spezialisierung
in Religion in Literatur und Kultur. «Ich möchte Geschichten erzählen. Ich
möchte Menschen verbinden. Und ich möchte dabei helfen, Gespräche über Religion
und Glauben in Gang zu setzen.»