Der Vater von Matthew (Name geändert)
war ein streitsüchtiger Alkoholiker. Seine Kinder fürchteten ihn. «Wir hatten
grosse Angst vor unserem Vater», erinnert sich Matthew. Als Vater sich zum zweiten
Mal das Leben nehmen wollte, begegnete ihm Gott… und sein Leben nahm eine
dramatische Wende.
Aufgewachsen in
einem Dorf in Südindien, fürchteten die Kinder ihren Vater.
«Er war Landwirt und Geschäftsmann, aber auch ein Alkoholiker, der in viele
Kämpfe und Polizeiuntersuchungen verstrickt war», erinnert sich Matthew. Daheim gab es keinen
Frieden. «Wenn er nach Hause kam, wussten wir nicht, was er mit uns machen würde.»
Sein Vater war
nur ein Namenschrist, während der Mutter der Glaube viel bedeutete. Sie betete
oft. «Als sie zwölf Jahre alt war, sagte ihr ein Mann Gottes, dass sie mit einem Pastor,
einem Diener Gottes, verheiratet sein würde, und die ganze Familie Gott dienen würde.»
Zwei Selbstmordversuche
Doch nach der
Hochzeit wurde das Leben schrecklich. «Meine Mutter verbrachte Stunden und ganze Tage mit Fasten und im Gebet, damit Gott sein Leben berühren würde.»
Als Matthews
Vater an seinem hoffnungslosen Zustand verzweifelte, trank er Gift. Sein
Selbstmordversuch scheiterte, als er ins Krankenhaus gebracht wurde und die
Ärzte ihn wiederbeleben konnten.
Entschlossen, dass
sein zweiter Versuch funktionieren würde, trank er Gift und beschloss, in den
Wald zu gehen, damit ihn niemand finden würde, bis er tot war. Aber Gott hatte
einen anderen Plan. Als er die Strasse entlang ging mit einer Flasche Gift in
der Hand, vernahm er eine starke Stimme, die forderte, dass er die Flasche
wegwirft. Er weigerte
sich, konnte aber plötzlich nicht mehr weitergehen. Erst als er die Flasche
wegwarf, konnte er sich wieder rühren.
Öffentliche Predigten
Er fand umgehend
zum Glauben an Jesus Christus und bald wollte er das Evangelium auch unter seinen rauen
Freunden verbreiten. «Mein Leben hat sich verändert», sagte er ihnen. «Ich
trinke keinen Alkohol mehr, rauche nicht mehr und ich prügle mich auch nicht
mehr.» Und dann berichtete er ihnen von der Hoffnung, die er gefunden
hatte.
Mit einer vom
Heiligen Geist inspirierten Kühnheit begann er, auf dem Marktplatz zu predigen
und christliche Literatur zu verbreiten. «Ich habe diese grosse Verwandlung in
unserem Haus gesehen», sagt Matthew heute. «Durch seine Verwandlung habe ich Jesus kennengelernt. Ich wusste, dass Jesus Menschen komplett verändern kann.» Daraufhin entschied
sich Matthew im Alter von zehn Jahren für ein Leben mit Jesus.
Gemeindegründer geworden
«Mein Vater fertigte
eine grosse Umhängetasche an, die mehr als 35 Kilogramm fassen konnte. Er kam jeweils
nicht nach Hause, ohne all seine Bücher verschenktn oder verkauft zu haben», erinnert sich Matthew.
Dann entschied
sich sein Vater, allen materiellen Besitz zu verkaufen und Gemeindegründer zu
werden. «Er verkaufte Land, Haus und alles, was er hatte, und wir zogen von einem Ort zum
anderen. Er beschloss, keine Häuser oder Grundstücke mehr in dieser Welt zu
kaufen, also gab er das meiste Geld für die Pflege der Familie oder für
Missionen aus.»
In seinen Fussstapfen
Matthew durchlief
selbst eine christliche Ausbildung und wurde anschliessend Teamleiter einer
siebenköpfigen Missionsgruppe in Nordindien.«Früh wachten
wir auf, kochten unser Essen, hatten eine Anbetungszeit, dann packten wir
unsere Literatur zusammen und machten uns auf den Weg, um jedes Haus und jedes Geschäft in der ganzen Stadt abzudecken. Dann kamen wir zum Mittagessen zurück.»
Nach dem
Mittagessen folgte ein Bibelstudium und am Abend ging es in Partnerschaft mit
den Ortsgemeinden wieder an die Evangelisation. «Ich war 21 Jahre alt und lebte
vom Glauben. Wenn wir keine Bücher verkauften, hatten wir nichts zu essen. Wenn
es regnete und wir nicht hinausgehen konnten, wurde das zum Fastentag. Die Traktate
und Bücher verkauften wir für eine bis fünf Rupien. Aber wir hatten immer
genug. So erlernte ich, im Glauben zu leben.»