Hisbollah-Gründer Shayesteh

«Irans Tyrannei bringt viele Iraner zu Christus»

Gegenwärtig ist der einstige Hisbollah-Mitgründer Daniel Shayesteh auf einer ausgedehnten Rednertour durch die Schweiz unterwegs. Im Interview mit Livenet berichtet er,
Daniel Shayesteh
Daniel Shayesteh früher
Daniel Shayesteh als Ausbildner in der iranischen Revolutionsarmee

dass die heutige iranische Jugend die islamischen Regeln satt habe und dass die Tyrannei der Mullahs die Menschen zu Jesus Christus führe.

Livenet: Daniel Shayesteh, sie unterstützten die iranische Revolution in der Armee und später auch als Politiker. Warum war diese Bewegung für Sie wichtig?
Daniel Shayesteh: Zu Beginn waren wir uns als Führungsriege unter Ayatollah Khomeini einig; wir wollten die stärkste Armee aufbauen, um Israel und die sunnitischen Nachbarstaaten zu besetzen. Weiter wollten wir die weltweit stärkste muslimische Macht werden und nach Möglichkeit den Islam als global einzige Religion einsetzen.

Wie auch immer, bald nach der Revolution brach Zwietracht bei den Mächtigen aus. Viele waren mit der Führung von Khomeini nicht mehr einverstanden. Auch ich separierte mich von Khomeini, um auf politischem Weg eine andere Art einer islamischen Regierung zu erwirken.

Was war ihre Aufgabe in der Armee?
Ich gehörte damals zu den Gründern der Revolutionsgarde, die auch bekannt ist unter dem Namen «Hisbollah im Iran». Aus den oben erwähnten Gründen war ich dann aber nicht sehr lange involviert.

Später sassen sie im Gefängnis, in der Todeszelle. Was war geschehen?
Nach der erwähnten Differenz fiel die Revolutionsgarde in Khomeinis Hand. Er setzte diese ein, um jegliche Opposition im Iran auszulöschen. Einigen war es möglich, zu entkommen und das Land zu verlassen, andere wurden getötet. Ich sass auch auf dieser Wartebank. Wir waren zu fünft in unserer Zelle, vier wurden umgebracht. Ich kam lebend davon.

Wie sind Sie freigekommen?
Einige meiner alten Freunde sassen zu dieser Zeit an der Macht. Sie halfen mir, dass ich temporär für eine Weile auf Kaution freikam. Dadurch konnte ich den Iran verlassen und überleben.

Wie sind sie Christ geworden?
Ein Jahr nachdem ich in die Türkei gelangt war, entschied ich mich dazu, mein Doktorat an der Universität in Istanbul zu beenden. Schwerpunkt waren Kultur und Religion. Dies ermöglichte mir, die wichtigsten Kulturen, Religionen und Philosophien der Welt miteinander zu vergleichen.

Mich erstaunten die christlichen Werte in allen Lebensbereichen. Gleichzeitig war ich in einer Handelsbeziehung mit einem iranischen Muslim, der ein kleines Geschäft in Istanbul führte. Unglücklicherweise verschwand er mit all meinem Geld nach Deutschland. Doch ein paar Christen von einer Gemeinde waren mit ihm in Kontakt. Und so ging ich ein paar Mal zu ihnen, um einen Weg zu finden, wie ich mein Geld zurückerhalten könnte. Diese Gemeinde tat ihr Bestes, um ihn ausfindig zu machen. Die einzige Möglichkeit, an Informationen zu gelangen, war am Sonntag. Und so ging ich jeweils hin, um zu sehen, ob sie ihn mittlerweile gefunden hatten. So hörte ich ihre Botschaft und verglich sie mit dem, was ich in meinem Doktorat lernte. Ich staunte, als ich entdeckte, dass im Westen der wahre Grund für die Entwicklung des Lebens, der Ökonomie und der Leiterschaft in der Bibel liegt.

Später sah ich Jesus nachts in einem Traum. Am kommenden Sonntag ging ich wieder in die Gemeinde und hörte von der Kanzel aus das, was mir Jesus im Traum sagte. Ich war überrascht und schockiert. All das führte dazu, dass ich die Evangelien zweimal las und mein Herz dann Jesus Christus übergab.

Sie leben nun im Westen, was tun Sie hier?
Ich lebe in Amerika. Ich spreche weltweit und führe mittlerweile den Dienst «Exodus from Darkness», also «Auszug aus der Dunkelheit», um Muslime überall auf der Welt zu erreichen.

Wie sieht die Christenheit heute im Iran aus?
Die Mehrheit der iranischen Jugendlichen haben die islamischen Regeln satt. Sie sehen sich in Ketten gelegt. Viele haben entdeckt, dass der einzige Weg, wirklich frei zu sein, Jesus Christus ist. Das ist der Grund, weshalb der Iran das muslimische Land ist, in dem am meisten Menschen zu ihm finden.

Alle evangelischen Gemeinden sind von der Regierung geschlossen worden. Doch die Untergrund-Gemeinde wächst. Viele Iraner im Westen wenden sich ebenfalls Jesus zu und werden zu seiner Stimme für andere Iraner.

Was erwarten sie in den nächsten Jahren politisch gesehen im Iran – und was aus christlicher Sicht?
Unglücklicherweise sind die westlichen Regierungen weiterhin nicht daran interessiert, die Opposition zu unterstützen. Sie tun nichts, um den Tausenden, die noch immer im Gefängnis sitzen und täglich leiden, zu helfen. Stattdessen führen sie starke ökonomische Beziehungen mit der Regierung. Leider hilft dies, dass die Tyrannei stark bleibt und fortgesetzt werden kann. Aus christlicher Perspektive führt dies dazu, dass viele Iraner den Islam verlassen und Nachfolger Christi werden.

Gegenwärtig tourt Daniel Shayesteh mit Vorträgen für die «Hilfe für Mensch und Kirche – HMK» durch die Schweiz.

Zur Webseite:
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Datum: 20.09.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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