Absturz in den Bergen überlebt

«Mein ganzes Leben ist ein Geschenk!»

Bei einem schrecklichen Kletterunfall in den Rocky Mountains kommt der Sportkletterer Craig Demartino fast ums Leben. Er verliert ein Bein und ist seitdem behindert. Trotzdem sagt er heute:
Craig Demartino
Craig Demartino kann wieder klettern.

«Ich danke Gott, auch für diesen Unfall!»Mit 20 Jahren fing ich an zu klettern und spürte sofort, dass das mein Sport ist. Ich wusste intuitiv, wie ich mich bewegen musste und welche Richtung mir der Fels vorgab. Ich zog extra nach Colorado, um regelmässig in den Rocky Mountains klettern gehen zu können. Natürlich wusste ich, dass dieser Sport auch gefährlich ist, aber man kalkuliert das Risiko ein und versucht sich so gut wie möglich abzusichern. Und wenn man es geschafft hat und am Gipfel steht – das ist Adrenalin pur!

Der Tag, der mein Leben veränderte

Es war ein herrlicher Tag im Sommer 2002. Ich war mit einem Freund beim Klettern, als ein Missverständnis mich fast mein Leben kostete. Ich kletterte an die Spitze eines Felsens und machte mich bereit, umzukehren. Mein Kumpel glaubte, ich würde oben bleiben und machte sich selbst fertig für den Aufstieg. Er trennte meine Sicherheitsleine an der Basis, die ich kurz vorher überprüft hatte, und so stürzte ich 30 Meter in die Tiefe.

Ich stürzte auf den Felsen unter mir und hörte meine Knochen krachen. Der eigentliche Überlebenskampf ging jetzt erst los. Ich hatte am ganzen Körper Knochenbrüche, meine Füsse waren zertrümmert und ich verlor Mengen an Blut.

Fünf Stunden lang versuchten mehr als 20 Rettungsleute, mich zu bergen. Ich schwebte in Lebensgefahr und die Ärzte im nächsten Krankenhaus hatten wenig Hoffnung für mich. Während der Not-Operation und den Tagen auf der Intensiv-Station stand mein Leben auf der Kippe. Doch ich überlebte.

Plötzlich behindert

Ich hatte mir den Hals gebrochen, einige Rückenwirbel und Rippen, hatte meine Lunge verletzt und meine Füsse zertrümmert. Ich hatte schreckliche Schmerzen. Immer wieder verlor ich das Bewusstsein.

Als sich mein körperlicher Zustand allmählich besserte, kam die psychische Komponente dazu. Zu begreifen, dass mein Leben von jetzt an anders sein würde, machte mich fast verrückt. Immer wieder fragte ich mich, wie das passieren konnte. Würde ich den Rest meines Lebens im Bett liegen müssen? Oder im Rollstuhl verbringen? Ich war verzweifelt und verwirrt.

Mein Anker der Hoffnung

Ein Bekannter schickte mir ein christliches Andachtsbuch ins Krankenhaus. Ich hatte immer irgendwie an Gott geglaubt, aber er hatte nie eine prägende Rolle in meinem Leben gespielt. Jetzt schlug ich das Buch an dem Datum auf, an dem der Unfall passiert war. Dort stand: «Wie weit muss Gott gehen, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen?» Ich war getroffen. Nie hatte ich über Gott nachgedacht. Immer hatte ich meine Gesundheit und mein Leben für selbstverständlich genommen.

Tief in mir spürte ich, dass Gott jetzt meine einzige Rettung ist. In meinem Krankenhausbett gab ich ihm mein Leben und meine Situation. Ganz einfach, weil ich wusste, dass ich das nicht alleine hinbekomme. Ich bat ihn, dass er mir hilft und mich führt. Und auf einmal war Gott spürbar da. Präsent und gross. Und mit ihm kehrte ein tiefer Friede in mir ein.

Schritte Richtung Leben

Meine Genesung dauerte lang und war sehr schmerzhaft. Nach einigen Monaten musste man mir mein rechtes Bein ab dem Knie amputieren. Doch Gott war jeden Tag so nahe bei mir. Heute kann ich erkennen, dass er jede Phase benutzt hat, um mir näher zu kommen. Im Nachhinein gesehen waren meine Schmerzen deshalb ein grosses Geschenk. Denn ich habe mit Gott etwas Besseres bekommen als ich vorher je hatte. Auch meine Heilung ist ein Geschenk. Meine Familie ist ein Geschenk. Mein ganzes Leben ist ein Geschenk.

Das Gute und das Schwere gehören zusammen und lehren einen, jeden Tag aufs Neue dankbar zu sein. Ich bin ein unglaublich gesegneter Mensch. Wenn ich mein Leben betrachte, kann ich sagen: Meine Güte, schau mal, was Gott da getan hat! Er ist so gut zu mir. Ohne Gott wäre ich im Frust versunken. Aber er hat mir neue Hoffnung geschenkt.

Heute kann ich sogar wieder klettern gehen, dank einer Beinprothese und einem speziellen Kletterschuh. Ich bin Gott so dankbar, dass er mit mir die Täler und die Berge erklommen hat. Ja, er hat meinen Unfall zugelassen, aber er hat mich damit nicht im Stich gelassen. Er hat daraus etwas Gutes und Wertvolles entstehen lassen, ich durfte ihn dadurch kennen lernen. Und das ist das Beste, was einem Menschen passieren kann.

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Datum: 28.10.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / craigdemartino.com

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