Ex-Pornodarstellerin im Talk

«Sünde wirkt anziehend, bis du darin festhängst»

Das gab es wohl noch nie an einer Konferenz in der Schweiz: An der Porno-frei-Konferenz vom 25. September 2021 wird die ehemalige Pornodarstellerin Brittni De La Mora in einem Video-Talk aus ihrem Leben erzählen. Livenet publiziert exklusive Auszüge.
Brittni De La Mora im Video-Talk von porno-frei.ch (Bild: Screenshot YouTube)
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Brittni De La Mora hat eine krasse Geschichte: Die heute 34-jährige US-Amerikanerin hat nicht nur den Ausstieg aus der Pornoindustrie geschafft, sondern ist heute als Pastorin mit dem Wunsch unterwegs, anderen zu helfen, von der Pornografie loszukommen. An der Porno-frei-Konferenz vom 25. September 2021 in der FCG Aarau sowie online auf www.porno-frei.ch berichtet sie über diese drastische Wandlung.

Auf der Suche nach Liebe

Wie landet man überhaupt in der Pornoindustrie? Bei Brittni De La Mora war es die Suche nach Anerkennung, Annahme und letztlich Liebe, wie sie im Video-Interview berichtet: «Aufmerksamkeit, Bestätigung und Liebe erhielt ich zum ersten Mal, als ich mit 16 Jahren betrunken in einem Strip-Club meinen Körper entblösste. Dort wurde zum ersten Mal der Gedanke gepflanzt: Wenn du dich ausziehst, erhältst du nicht nur Geld, sondern auch Bestätigung der Menschen.»

Am College tanzte sie in Bars, wo sie eines Abends dann auch das Angebot erhielt, bei einem «romantischen Film» mitzumachen. Nach und nach rutschte sie in die Porno-Industrie und erhielt diese langersehnte Aufmerksamkeit. «Am Anfang war es aufregend im Porno-Business. Es war alles neu und machte Spass. Sünde wirkt anziehend, bis du darin festhängst. Doch die Bibel lehrt uns: Der Lohn der Sünde ist der Tod. Wenn du in der Sünde weiter verharrst, stirbt deine Seele allmählich.»

Innerlich fühlte sie sich immer leerer und musste sich mit Drogen betäuben, um den Missbrauch, die Erniedrigung und die Gewalt zu ertragen. Sie kämpfte mit Depressionen und hatte täglich Suizidgedanken. «Wer hätte mich in der Porno-Industrie noch angestellt, wenn ich zugegeben hätte, dass ich gebrochen, depressiv und suizidal bin? Stattdessen habe ich Fotos von mir mit einem Lächeln auf Social Media gepostet.»

Gott greift ein

Nachts im dunklen Bad mit der Schere am Handgelenk war Brittni kurz davor, ihr Leben zu beenden. Bis sie diese Stimme hörte, die ihr mit einem unbeschreiblichen Frieden und einer Autorität befahl: «Brittni, mach das Licht an und leg die Schere nieder.» Die junge Frau gehorchte dieser Stimme. In dem Moment, als sie das Licht anzündete und die Schere niederlegte, fiel die Last von ihren Schultern. Rückblickend erkennt sie Gott in dieser Stimme, denn kurz zuvor habe sie in einem Gottesdienst mit ihrem Grossvater ihr Leben Jesus anvertraut.

«An dem Tag, als ich meinen Grossvater in seine Kirche begleitete, lernte ich Jesus als meinen Herrn und Retter kennen. Doch das Ausmass dieser Entscheidung war mir noch nicht bewusst.» Den Ausstieg schaffte sie erst drei Jahre später.

«Männer waren meine Schwachstelle und der Teufel wusste das. So schickte er diesen Typen, einen Zuhälter, in mein Leben, der mich wieder ins Porno-Business reinzog.»

Durch das Lesen der Bibel und das Wirken des Heiligen Geistes erkannte sie ihre Sünden. In dem Moment, als ihr der Heilige Geist ihre Sünden offenbarte, kam nicht nur die Wahrheit, sondern auch Gnade in ihr Leben. Gott sprach zu ihr: «Brittni, das ist nicht das Leben, das ich dir geben will. Das Leben, das ich für dich vorbereitet habe, fliesst von Freude, Liebe und Frieden über. Wenn du heute die Porno-Industrie verlässt, werde ich dein Leben segnen.» Und Gott hielt sein Versprechen.

Weg mit den Drogen

«Gott forderte mich dazu auf, alle Drogen das WC runterzuspülen. Doch ich hatte Angst, drogenkrank zu werden. Gott sicherte mir aber zu, dass ich nicht krank werden würde. Also gehorchte ich ihm mit einer gewissen Skepsis. Am nächsten Morgen wachte ich auf und ich war nicht mehr abhängig. Das war das erste Mal in diesen sieben Jahren meines Drogenkonsums, dass ich keinen Wunsch mehr nach Drogen verspürte!»

Gott stellte Brittnis Körper über Nacht wieder her. Ein Wunder! Doch ihre Seele war immer noch zerbrochen: «Ich verbrachte so viel Zeit in Gottes Gegenwart, dass er in diesem Jahr meine Seele heilen konnte.»

Heute leiten Brittny De La Mora und ihr Mann gemeinsam die «XXX Church», in welcher sie Pornosüchtigen und Darstellern helfen wollen, aus dem Business auszusteigen. Mit ihrem Ministry «Love Always» möchten sie erleben, wie Menschen in ihrem von Gott gegebenen Potential vorwärts gehen und ein Leben in göttlicher Reinheit führen. Reinheit sei Gottes Wunsch für unser Herz, denn er möchte unser Herz von Verschmutzungen wie Bitterkeit, Wut, Eifersucht etc. reinigen.

Was hat diese Geschichte mit uns Europäern zu tun?

Diese Story mag für uns, die wir (jedenfalls die allermeisten) kaum in direkten Kontakt mit der Pornobranche standen, weit weg wirken. Durch das Internet kann sie uns aber rasch nahe kommen. Denn auf der anderen Seite der Porno-Industrie stehen die Konsumenten.

Jeder Mensch möchte gesehen, angenommen und geliebt werden. Doch die zunehmende Isolation verstärken die Problematik der Einsamkeit in unserer Gesellschaft. Vielleicht kennen Sie diese Stimmen auch: So ein Film macht doch nichts. Das hast du dir verdient nach einem strengen Tag. Pornos werden sowieso produziert, dann kann ich sie mir auch anschauen… Doch die Leere bleibt zurück und diese Gedanken können nicht halten, was sie versprechen. Jesus Christus hingegen möchte uns ein Leben in Fülle und Freiheit schenken – frei von zerstörerischen Gewohnheiten und Süchten.

Die Konferenz richtet sich an alle! Egal ob Pastor, Berater, Seelsorger, Coach, Kleingruppenleiter, Eltern, Partner oder Partnerin von Pornokonsument/in, Konsumierender/Konsumierende oder eine Kombination aus den erwähnten Kreisen. Diese Konferenz soll helfen, unterstützen, Tabus auflösen, Beziehungen stärken, die gesunde Sexualität in der Ehe fördern und Anstoss zu präventiven Massnahmen geben.

Interview mit Brittni de la Mora:

Zur Webseite:
XXX-Church

Pornofrei-Konferenz
Youtube Channel von Brittni De La Mora

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Datum: 04.09.2021
Autor: Claudine Zberg
Quelle: Livenet

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