Innere Mängel plötzlich gestillt

«Zehn Jahre hatte ich selten komplett nüchterne Tage»

Viele Jahre war Nicole Eichholzer aus Niederbipp innerlich leer. Ihr Leben war geprägt von Metalmusik, exotischen Haustieren, Alkohol und psychischen Problemen. Doch dann erlebte sie eine radikale Veränderung.
Nicole Eichholzer (Bild: zVg)

«Ich war begeistert von den Philosophen», blickt Nicole Eichholzer (*1980) auf die Zeit ihrer Abschlussprüfung zur Polygrafin zurück. Als sie ihre klugen Gedanken einmal mit Roger teilte, fragte sie ihn: «Was glaubst denn du?» Er sagte: «Ich glaube an Jesus.» Nicole war sprachlos: «Die Lösung ist ja so einfach!» dachte sie. Kurz darauf waren die beiden ein Paar.

Eine Tragödie mit Folgen

Obwohl Nicole und Roger keine Kirche besuchten, gehörte der Glaube irgendwie dazu. Tägliche Gebete, spirituelle Gespräche und auch das Lesen der Bibel waren Bestandteil ihres Lebens. «Es war eine schöne Zeit.» Rückblickend hält sie aber fest, dass das Fundament ihres Glaubens damals schwach war. Sie hatte schlicht keine Ahnung, welche Wirkung Gott auf ihr Leben haben könnte.

Im Mai 2010 erlitt Roger einen Herzinfarkt. «Als mich die Nachricht erreichte, war er schon gestorben.» Nach diesem schwarzen Tag war Nicoles Leben nicht mehr dasselbe. «Ich betete mit der Zeit immer weniger, in der Bibel las ich kaum noch bis gar nicht mehr, lebte einfach irgendwie weiter. Ich habe Gott für Rogers Tod aber nie Vorwürfe gemacht.» Gott abgelehnt hatte sie nie. «Weiterhin bezeichnete ich mich als Christ, kümmerte mich aber nicht weiter darum.» Stattdessen entwickelte sie eine Begeisterung für die Metal-Szene, Vogelspinnen und Schlangen.

Gesundheitliche Probleme und Alkoholkonsum

Nach der achtjährigen Beziehung mit Roger blieb in Nicole eine grosse Leere zurück. Ums Jahr 2015 herum begann sie unter konstantem Schwindel zu leiden, nach einiger Zeit kamen auch Panikattacken dazu. «Anfänglich wusste ich nicht, was ich hatte.» Mit Verdacht auf einen Herzinfarkt brachten ihre Eltern sie in die Notaufnahme. Nach ausführlicher Untersuchung hiess es: «Sie haben nichts.» Doch sie litt jahrelang unter Schwindel und Panikattacken.

Alkoholkonsum war Nicole schon länger gewohnt, doch jetzt nahm dieser beständig zu. Irgendwann war sie an keinem Abend mehr nüchtern. «Jeden Abend saufen», erinnert sie sich. «Lange Zeit trank ich nur Bier, irgendwann schwenkte ich auf Prosecco um.» Stockbetrunken war sie selten, doch ihr Alkoholpegel war sehr hoch.

Männerkontakte, psychische Probleme und Verschwörungstheorien

«Ich bin Einzelkind und wurde von der zweiten bis zur neunten Klasse gemobbt.» Früh lernte Nicole, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Sie war oft allein, lebte zurückgezogen und es fiel ihr schwer, auf Menschen zuzugehen. Dieses Verhalten ist ihr geblieben und so vegetierte sie in diesen Jahren einsam dahin. Sie sehnte sich nach Zweisamkeit, einem Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen konnte. Beim Chatten kam sie in Kontakt mit Männern. «Spätestens nach mehreren Wochen hielt ich es jeweils nicht mehr aus und trennte mich von ihnen.»

Nicole war in psychologischer Behandlung und entwickelte eine Faszination für Naturheilmittel. «Eineinhalb Jahre lebte ich vegan. Das war eine schlimme Zeit, ich musste das eigene vegane Leben jedem auf die Nase binden.» Parallel dazu befasste sie sich mit Verschwörungstheorien. Als Corona hereinbrach, begann sich Nicole für die wildesten Theorien zu interessieren. Doch dann kam der grosse Wendepunkt.

Ein Video gibt den Anstoss zur radikalen Veränderung

«Im Internet stiess ich auf ein Video, in welchem ein ehemaliger Satanist von seinem Leben mit Jesus erzählt.» An diesem Tag übergab Nicole ihr Leben Gott. Da der ehemalige Satanist vom schädlichen Einfluss gewisser Musik berichtete, entsorgte Nicole kurzum ihre Metal-Klamotten. «Es ist schwer zu beschreiben, aber in der folgenden Nacht schlief ich viel besser als gewöhnlich.» Irgendetwas war von ihr abgefallen. Daraufhin schmiss sie zwei Kehrrichtsäcke mit CDs weg. Sie wollte ihr Leben aufräumen und neu anfangen. Von diesem Tag an begann sie auch wieder zu beten und hörte sich auf YouTube Predigten an.

Am Arbeitsplatz schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf: «Von jetzt an wird Gott nicht mehr verleugnet.» Obwohl sie Gott nie verbal verleugnet hatte, wurde ihr klar, dies durch ihren Lebensstil getan zu haben. Über die Adressliste von jesus.ch fand sie Kirchen in ihrer Gegend und schickte über den Facebook Messenger eine Nachricht an eine Freikirche in Herzogenbuchsee. «Innert 20 Minuten hatte ich eine Antwort und zwei Tage später sass ich beim Pastor im Büro.»

Ein vollständig neues Leben

«Bis dahin war ich noch nie in einer Freikirche. Ich kannte nur die Gottesdienste, die man für den Konfirmandenunterricht besuchen musste.» Doch jetzt wollte sie einen Gottesdienst besuchen, Mitglied einer Gemeinde sein. «Ich wurde herzlich begrüsst und fand zum ersten Mal in meinem Leben echte Freunde.» Sie blieb und will keinen Gottesdienst verpassen.

Im August 2020 bemerkte Nicole, wie ihre Konzentration beim Bibellesen unter ihrem Alkoholpegel litt. «Am Feierabend wurde ich immer von der Lust zum Trinken überrollt. Ich konnte nicht aufhören.» Sie betete, dass Jesus ihr die Lust nach Alkohol nimmt. «48 Stunden später stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich keine Lust nach Alkohol mehr hatte. Und das, nachdem ich während zehn Jahren sehr wenige nüchterne Tage hatte.»

Auch die Männergeschichten sind vorbei, sie ist Single und glücklich. «Mir fehlt gar nichts!», freut Nicole sich. «Mein früheres Verhalten in Bezug auf Männer war grauenhaft.» Sie musste etwas kompensieren, das Jesus nun in ihr gestillt hat. Auch die Panikattacken und der dauernde Schwindel sind komplett verschwunden.

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Datum: 22.04.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Jesus.ch

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