Nach drei Suizidversuchen:

Ein neues Leben für José Villafranca

Als José Villafranca mit 18 Jahren das erste Mal in einen Zürcher Nachtclub ging, änderte sich sein Leben schnell. Auseinandersetzungen im Rotlichtmilieu führten dazu, dass er dreimal versuchte, sich das Leben zu nehmen.
José Villafranca mit seiner Frau Silvana

Das Rotlichtmilieu gefiel José Villafranca von Woche zu Woche besser. Er wurde Stammgast; als ein Freund der Besitzerin durfte er gratis auf die Zimmer der Prostituierten. Mit 26 Jahren verliebte sich der Spanier in eine Tänzerin. Geblendet durch seine Gefühle, konnte sie ihn leicht finanziell ausnutzen. Sie belog ihn soweit, dass er ihr mehrere tausend Franken überliess. Während José Villafranca zu seiner Familie nach Spanien in die Sommerferien ging, erhielt er zufällig eine SMS vom Zuhälter der Prostituierten. «Er forderte zwischen 5'000 und 15‘000 Franken für die Frau, dann hätte er sie gehen lassen», erzählt José Villafranca rückblickend. Als er nicht bezahlen wollte, ging der Terror erst richtig los: Der Zuhälter drohte ihm und seinen Familienangehörigen per SMS mit dem Tod. Mit Hilfe der Polizei konnte der Mann zwar überführt werden; als dieser aber nach 24 Stunden Untersuchungshaft wieder frei kam, ging es erneut los. Wieder erhielt José Villafranca drohende SMS und wieder wurde der Zuhälter verhaftet. Nach dessen zweiter Verhaftung verschickten von nun an die Kumpanen des Zuhälters die Drohungen.

«Eine halbe Stunde lag ich auf dem Gleis»

Für José war nun klar, dass alles vorbei war, denn bevor seiner Familie etwas passierte, würde er sich das Leben nehmen. Er beschloss, sich in Buchs SG von einem Zug überrollen zu lassen. Eine halbe Stunde lag er auf dem Gleis, ohne dass ein Zug vorbeikam: «Mein Nachbar und guter Freund wurde stutzig, als er merkte, dass ich ohne Schlüssel und Handy aus dem Haus ging.» Glücklicherweise fand der Nachbar Villafranca beim Bahnhof und brachte ihn nach Hause zurück. Tags darauf entschied sich José Villafranca zu einem weiteren Suizidversuch. Als er wieder an derselben Stelle lag, erlebte er mit einem Mal etwas Besonderes: «Nach einiger Zeit auf dem Gleis sah ich plötzlich ein Licht, dass mir sagte, ich solle nach Hause gehen. Mein Leben wäre noch nicht zu Ende.» Zuhause fühlte er, dass Gott ihn gerettet hat, denn durch seine katholischen Eltern war er bereits mit dem christlichen Gott vertraut, ging jedoch nie in die Kirche. Das warme Gefühl war aber nach einigen Stunden wieder weg und so lag er am nächsten Tag zum dritten Mal auf dem Gleis. Dieselbe Erscheinung wie am Tag zuvor brachte ihn nochmals dazu, nach Hause zu gehen. Ein paar Tage später wurden die Männer verhaftet und José Villafranca legte sich eine neue Handynummer zu.

Ein neues Leben

Die Zeit danach war für ihn eine Besondere. Gott wurde ihm wichtig und sein Leben veränderte sich schrittweise. Er lernte seine heutige Frau kennen und fand Kontakt zu anderen Christen. Heute lebt José Villafranca mit seiner Frau Silvana am Bodensee. Er engagiert sich nebenbei bei der Feuerwehr und ist begeistert von seinen zwei kleinen Hunden. Seine Beziehung zu Gott stärkt ihn und gibt ihm Kraft. Die Wirkung des Gebets wird ihm oft bewusst. «Mit meiner Frau habe ich oft für den richtigen Weg gebetet, so haben wir unsere christliche Gemeinde durch das Gebet entdeckt!», meint der 35-Jährige. Er will vielen Menschen von seinem Leben und seinen Erfahrungen erzählen und diese Hoffnung weitergeben.

Datum: 17.09.2013
Autor: Steven Giger
Quelle: Viertelstunde fürs Beten

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