Befreiende Entdeckung

Das Kinderbuch, das ihr aus der Krise half

Sie ist eine Frau mit Freude am Leben. Ursula Gemmer gerät in die grosse Krise. Selbsterfahrung und Esoterik können ihr nicht helfen. Dann entdeckt sie eine faszinierende Lektüre - ein Kinderbuch. Die 45-jährige Hausfrau über ihren Weg aus der Krise.
Viele Veränderungen in ihrem Leben: Ursula Gemmer aus Hessen

Mit leuchtenden Augen und gespannter Erwartung an ein gelingendes Leben war ich nach meiner Kindheit in die Unabhängigkeit vom elterlichen Zuhause gestartet. Drei Jahre nach der Eheschliessung erlebte ich mich gründlich entzaubert! Belastet durch die Sorge um unseren chronisch unter Asthma leidenden kleinen Sohn und gestresst vom Bau eines Eigenheims, fühlte ich mich zunehmend überfordert, innerlich unzufrieden und depressiv. Ich haderte mit meinem Ehemann, mit den Kindern, mit mir selbst, erkrankte schliesslich an Collitis ulcerosa, einer chronischen Schleimhautentzündung des Darms, mit der ich bis heute zu tun habe.

Denk-Positiv-Training

In dieser Situation wurde ich auf eine örtliche Selbsterfahrungsgruppe aufmerksam. «Wer bin ich, was will ich und welche inneren Kräfte kann ich für mich aktivieren?» - Das waren Fragen, mit denen ich mich in psychologisch begleiteten Gruppenprozessen intensiv auseinandersetzte. Ein «Denk-Positiv-Training» und der starke Rückhalt in der «Gruppe» verhalfen mir zu einer ersten emotionalen Stabilisierung. Doch es lief nicht rund. Irgend etwas fehlte. Esoterisches Gedankengut eröffnete mir den Blick für erweiterte Lebensinterpretationen und liess die Frage nach der Bedeutung übernatürlicher Kräfte elementar in mir aufbrechen: auch die nach Gott.

Die Vorahnung

Durch Mitglieder der Stadtmission Giessen bekam ich Zugang zu einem christlichen Hauskreis, den ich bald regelmässig besuchte. Irgendwann kaufte ich in der Alpha-Buchhandlung das Taschenbuch «Wie erzähle ich meinen Kindern von Gott?». Es wurde zu einer faszinierenden Lektüre für mich. Weitere christliche Bücher folgten. Das Thema Jesus liess mich nicht mehr los. Längst ahnte ich, dass in dem Glauben an Gott der Schlüssel für eine dauerhafte Lebensveränderung liegen könnte. Doch ich blieb zurückhaltend: Was, wenn Jesus mehr verändern wollte, als ich bereit war zuzulassen? Und musste ich wirklich als reuemütige Sünderin vor ihm zu Kreuze kriechen?

Das Schlüsselerlebnis

Während eines Familienurlaubs las ich erneut in dem erwähnten Kinderbuch. Schliesslich wagte ich den Schritt in die Nachfolge: Aus tiefstem Herzen bat ich Jesus Christus darum, zu ihm gehören zu dürfen und dass er mir meine Sünden vergeben möge. Ich sagte ihm: «Jesus, übernimm du die Herrschaft in meinem Leben! Und schenke du mir bitte deine Liebe und Kraft und Führung, die ich dringend brauche.»

Befreiende Entdeckung

Die Freude, die ich nach diesem Schritt empfand, lässt sich nicht beschreiben! Schritt für Schritt begannen sich nun Dinge in meinem Leben zu verändern. Es wurde mir wichtig, am Sonntag regelmässig zum Gottesdienst zu gehen. Hier bekam ich Impulse und Motivation für den Alltag. Ich begann verstärkt in der Bibel zu lesen. Ich begriff die unendliche Liebe, die Gott mir persönlich entgegenbringt, und dass er mich trotz aller Fehler und Schwächen annimmt. Und ich merkte: Auch ich darf mich so annehmen, wie ich bin. Das war eine unbeschreiblich befreiende Entdeckung.

Inzwischen ist es mir ein Bedürfnis, möglichst vielen Menschen von Gottes Liebe weiter zu erzählen. Ich bete oft für andere, arbeite im Hauskreis und einer christlichen Frauengruppe mit. Konflikte in der eigenen Familie kann ich gelassener angehen, weil ich merke, dass Gott auch an meiner Familie wirkt, wenn ich dafür bete. Und in Zeiten von Krisen, Schmerzen und Krankheit erlebe ich, wie er durchhilft und Lasten mitträgt. Ich weiss mich in seiner Liebe und Fürsorge geborgen.

Datum: 07.06.2002
Autor: Ursula Gemmer
Quelle: Chrischona Magazin

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