Vergebung trotz abscheulicher Tat

Sein Vater infizierte ihn absichtlich mit HIV

Es ist die Geschichte eines entsetzlichen Verbrechens und eines medizinischen Wunders. Als Brryan Jackson ein Baby ist, infiziert ihn sein Vater absichtlich mit HIV. Doch Brryan überlebt. Heute sagt er: «Ich habe meinem Vater vergeben und ich bete für ihn.»
Brryan Jackson
Brryan Jackson

Eigentlich sollte Brryan Jackson längst tot sein. Doch heute ist er 25 Jahre alt, gesund und glücklich. Dass es so kommen würde, hätte vor einigen Jahren niemand geglaubt...

Das grauenhafte Verbrechen

Als Brryan elf Monate alt ist, kommt er wegen eines Asthma-Anfalls ins Krankenhaus. Die Ärzte legen eine Infusion, er ist auf dem Weg der Besserung.

Einige Wochen zuvor haben sich seine Eltern getrennt. Der Vater, der kaum Interesse an seinem Kind hat, sträubt sich gegen Unterhaltszahlungen. An jenem Nachmittag kommt er mit einem diabolischen Plan ins Krankenhaus. Er schlägt Brryans Mutter Jennifer vor, in der Cafeteria eine Pause einzulegen. Er werde so lange auf das Kind aufpassen. Allein mit Brryan holt der Mann eine Ampulle Blut aus seiner Tasche, die er aus dem Labor gestohlen hat, in dem er arbeitet. Die Blutkonserve ist verseucht mit HIV, dem Erreger der Immunschwäche AIDS. Mit einer Kanüle spritzt er seinem eigenen Baby das Virus. Es soll sterben und keine weiteren Kosten verursachen.

Kampf um Leben und Tod

In den folgenden Jahren breitet sich das Virus in Brryans Körper aus und sein Immunsystem bricht zusammen. Als er fünf Jahre alt ist, muss er sich ständig übergeben, hat Durchfall und ist so schwach, dass er kaum noch laufen kann. Aber niemand ahnt, warum. Damals kam das HI-Virus meistens nur bei Junkies, Prostituierten oder Homosexuellen vor. Keiner kommt auf die Idee, dass ein Kind infiziert sein könnte. Schliesslich wird doch ein Test durchgeführt. Brryan hat Aids im Endstadion. Die Ärzte geben ihm noch sechs Monate zu leben und raten der Mutter, die Beerdigung vorzubereiten. Doch Jennifer fleht Gott um ein Wunder an. Und sie bekommt es, das Kind überlebt.

Allerdings bleibt es ein ständiger Kampf. Medikamente für Kinder gibt es damals noch nicht, die Ärzte müssen sich an Brryan versuchen. Immer wieder verursacht das Virus neue Infektionen, zwei Mal bleibt Brryans Herz stehen. Doch immer wieder schafft es der Junge. Die Medikamente stabilisieren ihn, doch sie sind so stark, dass Brryan 75 Prozent seiner Hörleistung verliert.

Leben mit HIV

Noch schlimmer ist das Stigma Aids. Jennifer kämpft Monate darum, Brryan einschulen zu dürfen, aber alle haben Angst, er könne andere infizieren. Als ihn endlich eine Schule nimmt, wird er schlimm gemobbt. Mitschüler nennen ihn «Aids-Junge» und «Gay-Boy». Sie lachen ihn wegen der Hörgeräte aus und verprügeln ihn. Keiner will mit ihm befreundet sein. Nie wird er zu einem Kindergeburtstag eingeladen.

In der neunten Klasse vermehren sich die HI-Viren wieder im Blut und schwächen Brryans Immunsystem. Er schläft fast 20 Stunden am Tag. Als auch noch seine Mutter wegen eines Autounfalls ins Krankenhaus muss, wird er depressiv. Er beschliesst, seinem Leben ein Ende zu setzen. Mit drei Fleischmessern geht er in sein Zimmer und überlegt, welches am tiefsten schneidet.

Hoffnung in tiefster Finsternis

Dann, so erzählt er heute, entdeckt er die Bibel auf seinem Nachttisch. Er schlägt sie auf und landet bei Matthäus, Kapitel 14, Vers 29: «Jesus sprach: 'Komm!' Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser auf Jesus zu.» «In diesem Moment», sagt Brryan, «begriff ich, dass mein Leben ein Geschenk Gottes ist. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass Gott etwas mit mir vorhat. Es geht im Leben nicht darum, zu bekommen, sondern etwas weiterzugeben.»

Wieder geschieht ein Wunder. Brryans Blutwerte verbessern sich so sehr, dass seine Virenlast auf Null kommt. Das bedeutet: Das HI-Virus ist in seinen Zellen nicht mehr nachweisbar!

Freiheit statt Bitterkeit

In Brryan verändert sich noch etwas: «Als ich mich für ein Leben mit Jesus entschied, spürte ich, dass ich meinem Vater vergeben muss.» Für Brryan ein langer Prozess. «Vergeben ist nicht leicht. Seit ich fünf bin, weiss ich, was mein Vater mir angetan hat. Aber ich wollte nicht an Verletzung oder Bitterkeit festhalten, dann wäre ich ja ganz ähnlich wie er. Lieber möchte ich frei sein und Freude weitergeben.»

Und Brryan geht sogar noch weiter: «Ich glaube daran, dass Gott allen Menschen vergibt und sie retten möchte. Ich bete oft für meinen Vater, dass er im Gefängnis Jesus kennenlernt.»

Brryan Jackson ist Gründer der Aids-Stiftung «Hope is Vital» (Hoffnung ist lebenswichtig). Heute studiert er Politik und erzählt als Motivationsredner anderen Menschen von der Hoffnung, die ihn trägt.

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Datum: 14.12.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / jetzt.de / christianpost.com

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