Erlebt

Die Nächte wurden ihr zur Qual

Der Tod ihrer Schwester brachte die 13jährige Ruth um jede Lebensfreude. Schlafstörungen raubten ihr alle Kräfte, und auch der Glaube lief nur noch über den Kopf ab. Bis sie über eine Therapie zu neuer Ruhe fand.
Ruth Bähler

Beim Aufwachen am Morgen war die Enttäuschung oft gross: „Ich lebe also immer noch .... “ Aber eigentlich war es schon lange kein Leben mehr; es war nur noch ein Funktionieren. Jegliche Lebensfreude und Perspektive waren mir abhanden gekommen.

Denn als ich 13 war, hatten sich mein Leben und die ganze Familiensituation so sehr verändert, wie sich das niemand von uns hätte vorstellen können. Meine zwei Jahre ältere Schwester wurde auf dem Schulweg überfahren; eine Schwester, die zugleich meine Freundin war.

Nur noch zwei Stunden Schlaf

Es folgten Jahre der Einsamkeit und der Isolation. Meine Schlafstörungen trieben mich an meine Grenzen. Es war keine Seltenheit, den Tag nach nur zwei Stunden Schlaf durchzustehen; manchmal sogar ohne einer einzigen Stunde. Dazu kam, dass ich keinen Appetit mehr hatte. Vor dem Tod meiner Schwester hatte ich beschlossen, ein paar Kilo abzunehmen. Das war mir auch gelungen. Doch jetzt, da ich wieder normal essen wollte, schaffte ich es nicht mehr.

Auf den Rat eines Arztes hin trat ich in eine therapeutische Wohngemeinschaft ein. Vieles kam darin zur Sprache; auch Dinge, die ich jahrelang gewaltsam beiseite geschoben hatte. Und dann geschah ein Wunder! Nach rund sieben Jahren konnte ich endlich wieder ganz normal schlafen. Während dieser Therapie bekam ich wieder festen Boden unter die Füsse. Die eigentliche Heilung und Befreiung folgten allerdings erst später, denn ich absolvierte die Therapie vor allem mit meinem Verstand. Das Herz kam erst Schritt für Schritt nach.

Ähnlich wie die Therapie selber war es während dieser Zeit mit dem Glauben. Auch ihn lebte ich fast nur noch verstandesmässig. Ich hatte das Gefühl, mir fehle die Kraft zum Beten. Ich legte meine Bibel auf die Seite und klagte Gott innerlich an. Im Vergleich zu anderen war ich ja doch nur einsam und verlassen und von Gott ungerecht behandelt worden.

Das Leiden ist vorüber

Nach der Therapiezeit fasste ich neuen Mut, in eine Gemeinde zu gehen. Langsam entstand ein Ja zu meinem Lebensweg. Ich erkannte, dass während diesen schwierigen Jahren – auch während der Therapiezeit – tief in meinem Inneren etwas gewachsen war. Es war eine Beziehung zu Jesus entstanden, die mir das Wertvollste in meinem Leben wurde. Genau diese schwere Zeit hatte Jesus benutzt, um mich ganz nahe an sein Herz zu ziehen.

Heute bin ich geheilt von den Schlafstörungen. Die Jahre meiner Isolation und ohne Beziehungsnetz sind jetzt Vergangenheit. Es kann so gut tun, einen Freundeskreis zu haben. Jesus hat mir eine völlig neue Lebensqualität und Perspektive geschenkt. Dafür bin ich ihm so dankbar! Nach sieben grösstenteils „mageren Jahren“ in Schlafosigkeit und Einsamkeit konnte ich Schritt für Schritt eine Wiederherstellung erleben.

Lesen Sie den vollständigen Bericht unter:
Schlaflose Nächte und Einsamkeit waren nicht das Letzte

Autorin: Ruth Bähler

Datum: 19.08.2006
Quelle: Jesus.ch

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