Trudy Makepeace

Sie versuchte 33-mal, von Drogen freizukommen

Nach einer schmerzlichen Kindheit steckte Trudy Makepeace im Teufelskreis aus Drogenmissbrauch, Prostitution, Obdachlosigkeit und Gefängnisaufenthalten. Drogenentzüge funktionierten nicht. Dass sie heute anderen Hoffnung bringt, ist ein Wunder.
Trudy Makepeace (Bild: Facebook)

«Mein Leben war chaotisch, ich war völlig durcheinander, hoffnungslos und hilflos…», fasst Trudy Makepeace gegenüber Christian Today ihr Leben zusammen. Ihre Kindheit war von Missbrauch geprägt gewesen, für den sie sich selbst die Schuld gab. «Ich glaube, aufgrund dieser Kindheitserfahrungen war ich nicht fähig, gute Entscheidungen zu treffen. Meine Entscheidungen basierten entweder auf dem Überleben oder der Flucht vor der Realität – und das führte mich dazu, Drogen zu nehmen.»

Sie wusste, dass ihr die Drogen nicht guttaten – insgesamt 33 Mal versuchte sie, von ihnen loszukommen. Doch ihr Selbstwert war am Boden zerstört und ihr Inneres von Kämpfen zerrüttet. So schaffte sie es jeweils, für kurze Zeit clean zu bleiben, vor allem, wenn sie sich dafür an einen neuen Ort begab. «Doch ich brauchte nicht nur eine Ortsveränderung, ich brauchte ein verändertes Herz und eine andere Perspektive…» und so wurde sie jedes Mal wieder rückfällig. Und nach jedem weiteren Rückfall wurde der Entzug schwieriger. «Man kommt an einen Punkt, an dem man sich selbst aufgibt – vielleicht nicht bewusst, aber du weisst, dass du es wieder vermasselt oder erneut versagt hast.»

Angesprochen

Als sie erstmals eine christliche Entzugsklinik besuchte, wurde sie zu einem Treffen mitgenommen, bei dem der bekannte Evangelist Reinhard Bonnke predigte. «Ich erinnere mich, dass er darüber predigte, wie sehr Gott mich liebt und dass Jesus starb, um mir zu vergeben – und er sagte, dass ich einen Neustart haben könnte. Niemand musste mir sagen, dass ich ein Sünder war – das wusste ich. Also reagierte ich auf den Aufruf, nach vorne zu gehen und Jesus als meinen Retter anzunehmen. Als ich das tat, spürte ich Gottes Kraft durch mich laufen und ich wusste, dass ich Gottes Gegenwart erlebte.»

Doch damit war ihr verkorkstes Leben nicht sofort wieder in Ordnung. Ihr Verlangen nach Drogen und ihre Abhängigkeit waren so stark, dass sie bald darauf aus der Klinik abhaute, zurück auf die Strasse ging und nur einen Monat später im Gefängnis landete. «Ich glaube, wenn du in so einem Chaos lebst und dann gerettet wirst, braucht es eine Zeit, bis du wirklich realisierst, was los ist.» Ihre Gedanken und ihre Seele seien so tief in ihrem alten leben verankert gewesen, dass sie erst im Gefängnis wirklich begriff, was geschehen war.

Eine zweite Chance

Nach der Haftstrafe erhielt sie eine zweite Chance: Sie kam erneut in die christliche Reha. Dort las sie «Den Liebesbrief des Vaters» und begriff erst richtig, was Gott ihr da anbot. Als sie Jesus ein zweites Mal in ihr Leben bat, meinte sie es voll und ganz. «Ich verstand wirklich, dass ich ans Ende von mir gekommen war und mir nicht selbst helfen konnte. Ich hatte immer gedacht, dass ich mir selbst helfen könnte, aber jetzt hatte ich nichts mehr und konnte nirgend sonst hin. Ich gab alles an Jesus ab und akzeptierte ihn als meinen Herrn. Und damit geschah für mich das grösste Wunder!» Denn nach diesem Gebet war das unbändige Verlangen nach den Drogen weg. Auch die Scham und Schande fielen wie eine Last von ihr. «Ich fühlte mich sauber, geliebt und angenommen.»

Seither sind 15 Jahre vergangen – und sie hat nie wieder den Wunsch verspürt, Drogen zu konsumieren. «Er hat diesen Wunsch einfach weggenommen.»

Miteinander

Heute ist sie Autorin ihrer Lebensgeschichte und ermutigt andere, die sich in einem ähnlichen Teufelskreis befinden wie sie. Was würde sie jemandem sagen, der es einfach nicht schafft, von den Drogen loszukommen? «Ich würde diese Person immer auf Jesus hinweisen und ihr sagen, was Christus für sie tun kann. Und ich würde Leben, Hoffnung und Ermutigung über dieser Person aussprechen, denn es gibt immer Hoffnung, egal wo sie sich befindet oder wie oft sie gescheitert ist. (…) Und ich würde sie ermutigen, sich mit jemandem in Verbindung zu setzen, der mit ihr gehen kann, sie stärkt und ermutigt. Sie wissen lässt, dass es niemals vorbei ist, dass sie einfach einen Fuss vor den anderen setzen muss und darauf vertrauen, dass Jesus ihr die Kraft und Fähigkeit gibt, die sie selbst nicht in sich hat.» Sie sei unglaublich dankbar dafür, dass sie solche Menschen in ihrem Leben gehabt hat. 

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Datum: 16.10.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Today

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