Pastor Bob Fu

Mit Jesus kam die Freude

Vom kommunistischen Regime in China verfolgt, litt er unter Repressionen und hatte sogar Selbstmordgedanken. Doch als Bob Fu zum ersten Mal von Jesus hört, ändert sich sein ganzes Leben.
Pastor Bob Fu

Schon als Kind bekam ich die Spannungen mit der Regierung mit. Wir wurden von den chinesischen Autoritäten unterdrückt. Mein Vater war zudem behindert, so dass meine Mutter betteln gehen musste, damit wir überleben konnten. Unsere Nachbarn liessen keine Gelegenheit aus, uns zu demütigen. Wahrscheinlich sehnte ich mich deswegen schon früh nach sozialer Gleichheit und Gerechtigkeit. Ich glaubte, die beste Möglichkeit etwas zu ändern wäre, wenn ich selbst Politiker würde. Und so träumte ich davon, einmal zur kommunistischen Partei zu gehen und dort eine Führungsposition zu übernehmen.

Fasziniert von der Chance auf Veränderung

Doch es kam ganz anders. 1989 schloss ich mich als junger Mann einer Studentenbewegung an und hoffte, dass wir dadurch alles verändern könnten. Ich organisierte Proteste an der Universität Liaocheng und war bei den Vorbereitungen für die grosse Protestaktion am 4. Juli am Tiananmen Platz in Peking involviert. Da meine jetzige Frau aber genau an diesem Tag krank wurde, nahmen wir selbst nicht teil und waren deshalb auch nicht dabei, als das Militär gewaltsam die Demonstration auflöste.

Trotzdem wurde auch ich als Mitorganisator zur Rechenschaft gezogen. Die Polizei holte mich aus einer meiner Vorlesungen raus und verhörte mich. Im Anschluss wurde mir verboten, mein Studium weiterzuführen.

Plötzlich ohne Zukunftsvision

Für mich brach damit eine Welt zusammen. Alle meine Träume und Ziele waren mit einem Schlag ausgelöscht. Ich rutschte regelrecht in eine Depression. Meine Lehrer ächteten mich und auch meine Kommilitonen wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. Die Polizei zwang mich dazu, Bekennerschreiben zu verfassen und behandelte mich wie einen Kriminellen. Ich war so verzweifelt, dass ich mir das Leben nehmen wollte.

Ein Buch zeigt einen Weg

An diesem Tiefpunkt in meinem Leben schenkte mir mein ehemaliger amerikanischer Englischdozent eine Biographie von Xi Shengmo, einem Chinesen, der im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss von Hudson Taylors Missionaren zum Glauben an Jesus gefunden hatte.

Das Buch war für mich wie eine Offenbarung. Ich wusste nichts über den christlichen Glauben. Doch was ich las, berührte mein Herz. Die Botschaft von Jesus überzeugte mich, wusste ich doch, dass ich selbst voller Verzweiflung und Hass war. Ich war schuldig und brauchte einen Ausweg.

Während ich mich in die Geschichte vertiefte, wurde mir auch die Hoffnung bewusst, die in der Botschaft von Jesus steckt. Ich begriff, dass dieser Gott real ist. Ich konnte dieses Licht, das die Finsternis vertreibt, förmlich vor mir sehen.

Echte Veränderung trotz aller Umstände

Ich wollte unbedingt Christ werden, aber ich hatte keine Ahnung, wie das geht. Musste ich einer Organisation beitreten? Oder gab es eine öffentliche Zeremonie?

Als ich meinen Englischdozenten darauf ansprach, kniete er sich mit mir auf den Boden. Ich beichtete meine Schuld und lud Jesus in mein Herz und in mein Leben ein. Ich bekannte, dass er mein Herr sein sollte und dass nur er mich retten konnte. Ich wollte jetzt ganz ihm gehören.

Es war unglaublich, aber schon am nächsten Tag war alles anders. Es war, als würden die Vögel noch schöner singen und die Sonne noch heller scheinen. Meine Umstände waren die gleichen, aber in mir hatte sich etwas revolutionär verändert. Meine Depressionen waren einfach weg.

Statt meiner Verzweiflung und dem Wunsch, mein Leben zu beenden, statt Pessimismus und Einsamkeit spürte ich einfach nur Freude. Ich konnte sogar meine Feinde von der Universität freundlich anlächeln, alle, die mich kleinmachen wollten und die schlecht von mir redeten. Manche dachten, ich hätte den Verstand verloren, weil mir ihr Mobbing plötzlich nichts mehr ausmachte. Doch was ich in Jesus gefunden hatte, war der wertvollste Schatz, und den konnte mir keiner mehr wegnehmen.

Bob Fu wurde Leiter einer Untergrundkirche in China und kam deswegen für einige Zeit ins Gefängnis, wo er Folter und andere Repression erlebte. Heute lebt er mit seiner Frau in den USA und leitet die Organisation «China Aid Association», die sich für Christen in China einsetzt.

Datum: 16.10.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: charismanews.com

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