Depression

Das dumpfe Gefühl in meinem Herzen ist weg!

Müde, bedrückt, überfordert: Dorothee Ott-Scheel hat viele depressive Jahre hinter sich. Auch der Glaube half dem nicht ab – bis sie etwas erfasste. Hier ihr Bericht:
Die Freude am Leben wieder gefunden: Dorothee Ott-Scheel.
„Ich fühlte eine unglaubliche Freude, Erleichterung und Freiheit in mir und einen Frieden, wie ich ihn noch kaum je empfunden hatte.“

Aufgrund verschiedener Umstände war ich seit meiner Teenagerzeit eher depressiv. Nach der Geburt unserer Zwillinge (das ist jetzt gut 20 Jahre her) prägte dieses Gefühl des Nicht-Könnens, Alles-ist-zuviel, Immer-müde-Seins meine Tage. Mit äusserstem Kraftaufwand schaffte ich es, die Kinder zu versorgen. Ich setzte mich dabei ständig unter enormen Druck. Später kam ein weiteres Kind dazu und der Sohn meines Mannes aus erster Ehe. Dies verstärkte meine Überforderung und das Gefühl, unfähig und völlig ‚kaputt’ zu sein. Oft wusste ich nicht, wie ich am Morgen aufstehen würde.

Als unser drittes Kind einige Monate alt war, erlebte ich bei einer Evangelisation eine klare Bekehrung. Ich sehe sie immer noch als eines meiner besten Erlebnisse. Vieles änderte sich darauf, ohne dass ich gleich verstand, was mit mir passiert war. Vor allem war die Angst vor dem Tod (bzw. dem, was danach wohl kommen würde) von einem Moment auf den anderen weg – Gott hatte mich von dieser grossen Angst befreit!

Wenn der Glaube Stress verursacht…

Gottesdienste stärkten mich, der Besuch eines Hauskreises tat mir gut. Ich lernte die verschiedenen ‚christlichen Verhaltensweisen’ kennen, indem ich sie meiner Umgebung abguckte. Aus meinem Herzen kamen sie zum grossen Teil nicht. Und weil ich beim Bibellesen Gott vor allem als mächtig und streng empfand (Prägungen der Kindheit wirkten nach), begann auch der Glaube Druck und Stress zu verursachen.

Dies machte meine Seele bald nicht mehr mit. Meistens war ich müde und verstimmt; zur Arbeit im Haus musste ich mich aufraffen. Mit meinem Mann lief nicht alles nach Wunsch. In meinen tiefsten Momenten dachte ich auch an Selbstmord. Ihn planen mochte ich nicht, weil ich doch wusste, dass Gott das nicht wollte.

Auf und ab

So habe ich die letzten 15 bis 20 Jahre verbracht. Zwischendurch ging es mir ganz gut, denn mehr und mehr Dinge und Beziehungen in meinem Leben stimmten mich echt dankbar. Das tiefe dumpfe Gefühl in meinem Herzen und die Traurigkeit wichen aber nicht, trotz Psychotherapie, Johanniskrautpräparaten, Gebet, Seminaren, viel Geduld seitens meiner Freundinnen und meines Mannes und grossen eigenen Anstrengungen.

Im vorletzten Herbst schenkten mir Freunde das Buch ‚Das normale Christenleben’ von Watchman Nee. Ich hatte früher tolle Sachen von ihm gelesen. Doch trieb mich die dumpfe Ahnung um, meine Freunde wollten mich durch das Buch auf ein Fehlverhalten aufmerksam machen. In einer ruhigen Phase begann ich die Lektüre. Da fiel etwas, was ich auch schon gehört haben musste, direkt und ohne Umschweife in mein Herz: Ich (also quasi mein ‚alter’ Mensch) bin wirklich und wahrhaftig mit Jesus gekreuzigt worden. Der alte Mensch ist wirklich tot. Als neuer Mensch bin ich wirklich mit Jesus auferstanden.

Unglaublich erleichtert

Für andere Leser mag das nichts Besonderes sein, bei mir aber schlug es ein wie eine Bombe!!! Ich las und las und wurde immer froher in meinem Herzen: Jesus hat nicht nur die Sünden (die einzelnen Dinge, die Gott missfallen) weggewischt, sondern tatsächlich die Sünderin ‚ausgelöscht’, wenn man das so krass formulieren will. Ich fühlte eine unglaubliche Freude, Erleichterung und Freiheit in mir und einen Frieden, wie ich ihn – trotz vielen Erlebnissen mit Gott durch den Heiligen Geist – noch kaum je empfunden hatte.

Dieser Tag war einer der schönsten in meinem Leben, wenn nicht der schönste! Ich wäre am liebsten laut singend und jauchzend herumgehüpft. Eine enorme Last war mir von den Schultern gefallen, mein Herz und Geist aufgerichtet und erfrischt wie nie zuvor. Ich wusste: Das wird mich jetzt begleiten und nicht, wie andere ‚Zwischenhochs’, wieder vergehen!

Jesus lebt in mir!

Seitdem sind eineinhalb Jahre vergangen. Nicht jeder Tag war eitel Sonnenschein. Aber dieses tiefe Bedrücktsein, wenn ich empfand, dass in meinem Leben als Christin noch etwas fehlt (und ich wusste nie, was), ist wirklich vergangen. Wenn ich mich darauf konzentriere, was Jesus für mich am Kreuz getan hat und dass er wirklich in mir lebt und ich in ihm leben darf, geht es mir wunderbar und ich empfinde ganz viel Freude und einen Frieden, der nicht von Umständen abhängig ist.

Ich lerne zunehmend, Dinge nicht aus eigener Kraft zu tun, sondern aus seiner Kraft und Autorität (aus dem Geist). Ich weiss jetzt einfach – ich habe den tiefen Glauben und die Gewissheit –, dass Gott alles kann. Er vermag alle meine Verletzungen zu heilen und wird mit allen verbliebenen Problemen fertig. Dies gibt mir auch Glauben für Veränderungen im Leben anderer Personen.

Lob, Ehre und Dank sei unserem grossen, wunderbar gnädigen Gott!

Autorin: Dorothee Ott-Scheel

Datum: 21.04.2008
Quelle: Jesus.ch

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