Anastasia Ohkrimenko verlor viele Freunde durch
Terror-Anschläge. Araber waren ihre Feinde. Doch dann erkannte sie in Jesus Christus
den Friedefürsten aus dem Nahen Osten – und lernte dadurch, das arabische Volk
zu lieben.
Anastasia Ohkrimenko wuchs mit dem Schrecken
palästinensischer Angriffe in einer kleinen jüdischen Ortschaft in Judäa und
Samaria auf. «Das, was mir am meisten Angst gemacht hat, war die arabische
Sprache, wenn ich sie hörte», erinnert sie sich. «Es erinnerte mich an
Schiessereien und fliegende Steine und Menschen, die ich kannte und die getötet
wurden.»
Araber als Feinde kennengelernt ...
Anastasia wurde in einer jüdischen Einwandererfamilie
aus Moskau im Konfliktmilieu des Westjordanlandes geboren, dem langjährigen
Streitgebiet zwischen Palästinensern und Juden, in dem viele israelische Ortschaften
liegen.
Als Kindergartenkind hatte Anastasia keine Ahnung von
den andauernden Konflikten zwischen Israelis und Palästinensern, die der Meinung sind, das Heilige Land habe ihnen schon vor der Gründung des modernen
Israels im Jahr 1948 gehört.
Alles, was sie wusste, war, dass jeden Moment ein
wütender Araber sie, ihre Familie oder ihre Freunde töten könnte. Die Juden
wiederholten oft: «Die Araber sind der Feind.»
... dann wendet sich das Blatt
Anders als einige ihrer Freunde wurde sie nicht
angegriffen. Als Teenagerin bemerkte sie eine Dissonanz zwischen dem
liebenden Gott der Bibel und der Beschreibung der Rabbiner von einem
rachsüchtigen Herrscher, der Strafen verhängt, wenn man den Sabbat verletzt.
Eine Zeit lang beschloss sie, Gott den Rücken zu
kehren, aber Gott kehrte ihr nie den Rücken. Die Rückkehr zum lebendigen
Glauben entzündete sich, als sie es wagte, die Bibel aufzuschlagen und «das
verbotene Kapitel» zu lesen, Jesaja Kapitel 53, das Christen als prophetisch über den
leidenden Messias ansehen. Juden, sagte sie, überspringen dieses Kapitel und
dürfen nie danach fragen.
Das «verbotene Kapitel»
Als Anastasia es also wagte, Jesaja Kapitel 53 selbst zu lesen,
wurde ihr die Wahrheit, dass es wirklich über Jesus, den Messias, spricht, in einer
Epiphanie offenbart.
«Als ich es das erste Mal las, passierte etwas. Ich
erkannte Jesus. Ich sah ihn. Alle meine Fragen wurden in der gleichen Sekunde
beantwortet. Ich erkannte, dass er wusste, wie es ist, ein Mensch zu sein, und er hat einen Weg für uns geschaffen, um zu ihm zu gelangen, weil wir es aus
eigener Kraft nicht schaffen können.»
Musik nahm den Schmerz
Danach sah sie die Welt mit den Augen Jesu. Zu den Veränderungen
der Perspektive gehörte eine Liebe zu den Arabern, die die Angst ersetzte. Durch Jesaja Kapitel 53 wurde sie auch dazu geführt, sich
in der «One For Israel»-Bibelschule einzuschreiben. An ihrem ersten Tag in der
Kapelle wurde ein Anbetungslied gesungen – auf Arabisch.
«Jede Note, die sie spielten, nahm Schichten und
Schichten von Angst, Hass, Schmerz, Krieg, alles, was mich einfach erstickte,
ab», berichtet sie. «Jedes Wort, das sie in derselben Sprache sagten, die mich ein
paar Jahre zuvor zu Tode erschreckt hatte, klang für mich wie die schönste
Sache der Welt.»
Dies ist die Kraft, die aus der Bibel entspringt: «Es ist die Kraft des Evangeliums. Sie hat die Macht zu reinigen und zu
heilen und uns wieder neu zu machen.»
Anastasia produziert heute Videos im Videoteam des
christlichen Dienstes «One For Israel» im israelischen Netanya.