Jakob Wampfler

Ein Original in einer „kaputten bekifften Welt“

Die einen gehen vom Bundeshaus direkt ins Wirtshaus. Jakob Wampfler ging den umgekehrten Weg. «Vom Wirtshaus ins Bundeshaus» heisst seine Biografie.
Jakob Wampfler
«Vom Wirtshaus ins Bundeshaus» – die Auflage nähert sich der 10.000er-Marke.

Wampfler arbeitet im Bundeshaus. Für das Polizei- und Justiz-Departement verteilt er dort die Post. Sein Hut hängt leicht schräg, die Zeige- und Mittelfinger sind zu einem «Peace-Zeichen» gestreckt, und sein Gesicht zeigt ein Grinsen. «Wie aus einer Alkoholruine ein Original im Bundeshaus wurde», verspricht der Untertitel des Buches. Wie das gegangen ist, das verrät Jakob Wampfler hier.

«Vom Wirtshaus ins Bundeshaus» – Wie gross ist eigentlich der Unterschied?
Im Wirtshaus war ich immer betrunken, im Bundeshaus nüchtern. Im Wirtshaus habe ich immer dumm geredet und gelästert, im Bundeshaus segne und bete ich auch.

Fällt es Ihnen manchmal auf den Wecker, ein Original zu sein?
Wenn es von den Leuten missverstanden wird, dann schon. Wenn sie nur gute Sprüche hören wollen oder sich an irgend einer Nebensächlichkeit aufgeilen. Es geht um Jesus und um das Evangelium. Dass ich noch ein Original sein darf, ist ein Zusatzgeschenk und zugleich eine spezielle Verantwortung.

Als Bundeshaus-Original haben Sie bestimmt Narrenfreiheiten. Wie nutzen Sie die?
Ich bringe auf unübliche Art und Weise das Evangelium unter die Leute. Manche lassen sich von mir auch Dinge sagen, die sie von anderen nicht hören möchten; natürlich nichts Verletzendes. Und ich benutze auch meinen legendären Hut und meinen unerschöpflichen Reichtum an guten Anekdoten, um den Menschen etwas zu sagen.

Wie sieht Ihr Tagesablauf im Bundeshaus aus?
Von halb sieben Uhr am Morgen bis um halb zwölf und von halb zwei bis um fünf Uhr den gigantischen Papierkreislauf im Justiz- und Polizeidepartement im Schuss behalten. Überall Post bringen, Post abholen, Post sortieren.

Lobbyieren Sie manchmal auch im Bundeshaus? Worum geht es Ihnen dabei?
Ich beeinflusse alle Menschen, die mir in die Finger geraten. Parlamentsmitglieder benutze ich auch für gute Werbung und spanne sie ein. Bei einer Million Alkoholkranken in der Schweiz können wir nicht genug Ideen entwickeln.

Im Folgenden beantwortet Jakob Wampfler den Fragebogen dieser Homepage.


Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Meine furchtbare frühere Labilität und Minderwertigkeitsgefühle.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Hoffen wider alle Vernunft. Und Glauben wider alle Vernunft.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Die unverdiente Güte, Liebe und Barmherzigkeit und seine totale Hartnäckigkeit, mit der er mir nachgegangen ist und immer noch nachgeht.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Dass er uns Schweizer immer noch so liebt, obwohl wir ihn so furchtbar in eine Ecke gestellt haben und oftmals nur wie einen Getränke-Automaten benutzen.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie?
Ja. Manchmal bin ich wütend oder traurig, wenn der Teufel wieder Menschen wegrafft, für die ich lange gebetet, gehofft und viel investiert habe

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Wann sein Sohn Jesus Christus, unser wunderbarer Befreier, endlich kommt.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Zum Beispiel mal nach Themen kreuz und quer die Bibel lesen, nicht nach Plänen oder Vorschriften. Und indem wir überall und zu jeder Zeit und je nachdem laut und leise beten und das Gebet nicht nur auf Abend und Morgen beschränken oder nach christlichen Gesetzen einklemmen.

Wie sind Sie Christ geworden?
Indem ich mich Jesus nach über 20jähriger Alkohol-, Tabletten- und Haschisch-Sucht befreit und erlöst und gerettet hat. Er sprach zu mir während einem Suizidversuch und tat viele unfassbare Wunder an mir.

Warum sind Sie Christ?
Weil das die einzige Möglichkeit ist, dass das Leben einen Sinn hat und dass es nie aufhört und vor allem immer schöner wird und in einem ewigen Finale endet.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Er heilte meine inneren Organe, er heilte meine zerstörten Füsse und er liess mein Gehirn wieder völlig gesund werden nach vielen Überdosen.

Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Wenn wir zu Jesus gehen, dann werden wir befreit von Egoismus, von falscher Einbildung und von Oberflächlichkeit. Wir dürfen ein Licht und Salz sein in einer verrückten und kaputten bekifften Welt.

Steckbrief:

Zivilstand: sehr glücklich verheiratet.
Gemeinde: verschiedene, weil wir Weite brauchen.
Arbeit in Gemeinde: Gottesdienstbesuch, in der Freizeit viele Vorträge.
Hobbys: den Leuten zuhören, singen, wandern, lesen.
Beruf: Postkurier im Bundeshaus.
Werdegang: Alkoholiker, Bürolist, Postkurier, Buchautor.
Wohnort: 3303 Jegenstorf, Solothurnstrasse 33.
Herkunft: aus dem märchenhaften Diemtigtal, Berner Oberland.
Lieblingsbibelstelle: Psalm 40, die Verse 1 bis 3.
Lieblingsmusikgruppe: Oslo-Gospel-Chor.
Das gefällt mir auf Livenet.ch und Jesus.ch: Gute Werbung, Vielseitigkeit, auf eine gute, moderne, kreative Art die beste Botschaft der Welt verbreiten.

Datum: 06.04.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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